Ein Gotteshaus als Demonstration der neuen Macht: Darauf legte Karl der Große viel Wert. Hier, gleich an der Weser und mitten im eroberten Sachsenland, wollte er aber mehr als eine einfache Holzkapelle. Ein Kloster sollte es sein, mit einträglichen Ländereien und hochgebildeten Mönchen. Der Kaiser starb, aber sein Sohn Ludwig erwies sich als würdiger Erbe, gründete die Reichsabtei - und legte damit den Grundstein für ein kulturelles, geistiges und politisches Zentrum, dessen Glanz und Einfluss weit über Westfalen und das Frankenreich hinausreichte.
Auf dem Weg zum Weltkulturerbe
Corvey, das erste Kloster im Gebiet der Sachsen überhaupt, hat 1.200 Jahre voller Höhen und Tiefen und viele Umbauten hinter sich. Es ist nach wie vor beeindruckend, voller Kunstschätze und mit einer riesigen Bibliothek. Und das karolingische Westwerk, das mit Friesen und einzigartigen karolingischen Wandmalereien geschmückt ist, steht auch noch. Damit will Corvey nun punkten: Die Bewerbung um den Status eines UNESCO-Welterbes läuft, die Entscheidung darüber fällt im Sommer 2014 - mitten im Karlsjahr.