Eigentlich ist es klar, seitdem es die neue Landesregierung gibt: Gemeinsam mit seinem Koalitionspartner will Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) bis zum Jahr 2010 die Kohlesubventionen um 750 Millionen Euro kürzen. Langfristig ist unter Schwarz-Gelb ein kompletter Ausstieg aus der Förderung geplant. Doch rund um das Steinkohlebergwerk Ibbenbüren-Bockraden werden weiterhin Probebohrungen unternommen, um neue Lagerstätten zu finden. Josef Schulte-Röper, Sprecher des Bergwerks, erklärt, warum in Ibbenbüren weiter gebohrt wird. "Wir können nicht immer auf das Damokles-Schwert der Politik achten, das über uns schwebt. Wir werden auch in Zukunft hier abbauen."
RWE - ein sicherer Abnehmer
Das Bergwerk Ibbenbüren ist der alleinige Versorger des RWE-Kraftwerks am gleichen Ort. Dort werden pro Jahr rund 1,4 Millionen Tonnen Steinkohle verstromt. RWE habe signalisiert, dass man auch in Zukunft auf die Kohle aus Ibbenbüren angewiesen sei, so der Sprecher. Außerdem gebe es weitere Punkte, die für eine Weiterführung des Abbaus sprächen. So mache vor allem die momentane Lage auf dem Ölmarkt deutlich, dass man auf einheimische Energieträger angewiesen sei. Außerdem werde in Ibbenbüren innovative Bergwerkstechnologie für den internationalen Markt getestet. Das sei ein wichtiger Faktor für den Exporterfolg dieser Branche.
Schwerpunkt
Planungen für Abbau gehen bis 2027
Die bekannten Kohlevorkommen in Ibbenbüren müssten nach Einschätzung des Unternehmens bis etwa 2010 abgebaut sein. Von den laufenden Probebohrungen versprechen sich die Experten den Fund von etwa 10 Millionen Tonnen abbauwürdiger Kohle. Damit könnte der Betrieb noch lange aufrecht erhalten werden. Erklärtes Ziel des Unternehmens ist ein Abbaubetrieb bis 2027. Allerdings sei man sich bewusst, so Schulte-Röper, dass ein solches Ziel nur mit weiterlaufender Kohlesubvention erreichbar sei.
Davon unbeirrt werden die Proben der laufenden Bohrung in diesem Winter auf ihren Brennwert hin untersucht. Im nächsten Sommer steht die nächste Probebohrung auf dem Plan.