"Mal abgesehen davon, dass es zur Zeit noch gefährlich im Wald ist, darf man sich auch nicht einfach Holz von dort mitnehmen", erklärt Stefan Befeld vom Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen. Nach Brennholz könne man auch bei den zuständigen Forstämtern oder dem privaten Besitzer fragen. Zwei Drittel des NRW-Waldbestandes seien in privatem Besitz.
Mit Kyrill nicht zu vergleichen
So katastrophal das Unwetter am Montag (09.06.2014) auch war, so fiel in nordrhein-westfälischen Wäldern mit 80.000 Festmetern deutlich weniger Holz an als 2007 nach dem Orkan Kyrill. Damals waren es rund 15 Millionen Festmeter. Beim jetzt in den Wäldern angefallenen Holz handelt es sich zum großen Teil um Laubbäume. "Buchen, Eichen oder Pappeln eignen sich am besten für die Möbelproduktion", erklärt Stefan Befeld. Auf die Preise hat das zusätzliche Holz auf dem Markt wohl keine Auswirkung. "Da fällt die vergleichsweise kleine Menge von rund 80.000 Festmetern nicht so ins Gewicht."
Stadtbäume nicht für den Holzmarkt geeignet
Während Holz aus den Wäldern besonders als so genanntes Nutzholz Verwendung findet, gilt das nicht für die Bäume in den Städten. "In den Städten stehen andere Bäume als im Wald", erklärt Stefan Befeld. Anderes Holz, von anderem Wuchs und dafür gedacht, Stadtbild- und -klima zu verbessern. In vielen Stadtbäumen steckten zudem noch Bombensplitter aus dem Zweiten Weltkrieg, so dass sie sich nicht zum Zersägen eignen würden.
Holz sammeln in Duisburg erlaubt
Trotzdem können geknickte Bäume und abgerissene Äste weiter verwendet werden. So will die Stadt Essen das Holz als Biomasse an die Holzindustrie verkaufen. Hier, wie auch in Düsseldorf, gilt, dass umherliegendes Holz nicht einfach für den Privatgebrauch aufgesammelt werden darf.
In Duisburg sieht man es anders. "Alles, was von Privatleuten aufgesammelt wird, müssen die Abfallbetriebe nicht mehr entsorgen", erklärt Sprecherin Susanne Stölting. Die Duisburger dürfen also von öffentlichen Flächen Holz sammeln. "Aber bitte nicht mit Axt oder Kettensäge anrücken. Und natürlich aufpassen, dass durch den Abtransport keine zusätzlichen Schäden entstehen."