"Die Ursachenforschung hat sich als äußerst kompliziert herausgestellt", heißt es in einem am Montag (28.02.2011) herausgegebenen Sachstandsbericht der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB). Immerhin gibt es jetzt einen Zeitplan für die genauere Erkundung der Einsturzstelle. Im August 2011 soll mit der Errichtung eines Besichtigungsbauwerks am Einsturzort begonnnen werden. Bis es Erkenntnisse aus der Tiefe geben wird - dort könnte durch eine defekte Schlitzwand Grundwasser eingedrungen sein - dauert es dann aber noch einmal mindestens ein Jahr, glauben die KVB.
Taucher sollen filmen
Bei dem Besichtigungsbauwerk handelt es sich um einen Schacht, der rund 33 Meter in die Tiefe gehen soll. Er wird in der wassergefüllten Grube errichtet, in der zur Zeit noch nach rund fünf Prozent der Archivalien gesucht wird. Taucher sollen anschließend hinabtauchen und die Schlitzwand untersuchen. Das Wasser darin soll so gereinigt werden, dass Filmaufnahmen angefertigt werden können.
Bauwerk könnte erweitert werden
Die KVB hoffen, dass die Gutachter sich durch dieses Bauwerk einen ausreichenden Überblick über die Situation in der Tiefe verschaffen können. Sollte das nicht der Fall sein, könnte das Besichtigungsbauwerk in einer zweiten Stufe erweitert werden. Dann könnte die vermutete Schadstelle mit Druckluft vom Grundwasser befreit werden und den Gutachtern so einen besseren Zugriff gewähren.
Rund eine Milliarde Euro Gesamtkosten
Allein die erste Ausbaustufe des Bauwerks wird laut KVB mehrer Millionen Euro kosten. Die Gesamtkosten, die durch den Einsturz des Stadtarchivs entstanden sind, schätzen die Beteiligten mittlerweile auf rund eine Milliarde Euro. Das Unglück hat das Stadtbahn-Projekt massiv zurückgeworfen, räumte KVB-Chef Jürgen Fenske ein. Derzeit sei noch nicht absehbar, wann die neue Verbindung unter dem Süden von Köln ihren Betrieb aufnehmen kann.