5 Jahre Corona - Tagebuch einer Klinik

Stand: 06.02.2025, 11:13 Uhr

Es war der Anfang der Corona-Epidemie, die Zeit der ersten Schreckensbilder, der rapide steigenden Totenzahlen in Italien, Frankreich, Spanien und auch bei uns. Darauf waren wir nicht gefasst. Wohin würde uns das alles führen? Wie genau könnten wir uns effektiv schützen? Was wir heute wissen und einordnen können, wussten wir vor 5 Jahren noch nicht. 5 Tage nach Merkels Fernsehansprache zieht WDR-Autor Fritz Sprengart in das evangelische Krankenhaus in Mettmann ein. Seine Reportage führt uns 5 Jahre zurück - in die Zeit der ersten Wochen der Epidemie, die Zeit der Ungewissheit. Als man im Krankenhaus in Mettmann auf die große Welle wartet und sich vorbereitet auf die Behandlung einer steigenden Zahl von schwer an Corona erkrankten Patienten. Damit sie nicht am Ende Entscheidungen fällen müssen wie ihre Kollegen in Italien. Wer wird gerettet, wer nicht? Am ersten Tag liegen 4 Patienten auf der Coronastation, aber jeden Tag werden es mehr. Der Autor bleibt 10 Tage, allein, mit seiner Kamera, einer Reisetasche mit dem Nötigsten und einem negativen Corona-Test. Er dokumentiert, wie sich die Klinik und all ihre Mitarbeiter*innen dem stellen, womit man keine Erfahrung hat. „Wenn wir irgendwann entscheiden müssen, wer beatmet wird und wer nicht, weil es nicht genug Beatmungsgeräte gibt, das ist schwer,“ erzählt ihm Chefarzt Andreas Brauksiepe. „In die Situation will ich nicht geraten. Das macht mir große Angst.“ Jeden Morgen tagt eine Task Force, trifft neue Entscheidungen und bewertet die Vorbereitungen vom Vortag. Krankenpflegerin Virginia Bernstein hat ihre Tasche gepackt und ist bereit, dauerhaft auf die neue Isolierstation zu ziehen. Zusammen mit fünf Kolleginnen, wenn die Zahl der Corona-Patienten weiter ansteigt. Dann werden sie mit den infizierten Patienten auf der Station wohnen. Weil deren Versorgung nur noch so möglich sein wird. WDR-Autor Fritz Sprengart war damals mit der Kamera unmittelbar dabei, wenn wichtige Entscheidungen getroffen werden, Patienten getröstet, kreative Lösungen gefunden werden müssen für eine Situation, die es noch nie gab. Hautnah erlebt er in diesen Märztagen 2020 mit, wie sehr es von klugen und opferbereiten Menschen abhängt, ob diese Krise gemeistert werden kann.

Ein Film von Fritz Sprengart und Dirk Bitzer
Redaktion: Gudrun Wolter