- Sendehinweis: Doku am Freitag | 16. September 2016, 20.15 - 21.00 Uhr | WDR
Immer weniger Menschen in NRW machten sich bei der Arbeit dreckig. Medien, Dienstleistung und Kultur wurden zu neuen, angesagten Arbeitgebern im Land.
Der tiefgreifende Wandel veränderte die Bedürfnisse der Bewohner, das Selbstverständnis und auch die Landschaft.
Eigentlich hätte der Bundestag hier tagen sollen: Anfang der Neunziger wurde diskutiert, den Bundestag in Bonn zu belassen - immerhin wurde gerade an dem neuen Bonner Parlamentsgebäude gebaut. Doch mit 338 zu 320 Stimmen entschieden sich die Parlamentarier für den Umzug nach Berlin. Und Bonn bekam ein Kongresszentrum.
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Als Symbole für die neue Zeit wuchsen imposante Bauwerke gen Himmel. International renommierte Architekten entwarfen ungewöhnliche Gebäude und definierten ganze Stadtbilder neu. Gleichzeitig wurde Bestehendes umgestaltet: Mächtige Zeugen der Vergangenheit wie der Landschaftspark Duisburg rund um das stillgelegte Hüttenwerk in Meiderich wurden zu Landmarken der Gegenwart. Wie auch der Gasometer Oberhausen. In dem alten Industriebau entstand ein Museum, mit dem bis dato größten Einkaufszentrum Deutschlands im Umfeld.
Im Ruhrgebiet wurde aus einer Industrie- eine gigantische Kulturlandschaft. Das hatte es so noch nicht gegeben., In Köln entstand der Mediapark, wo Musiksender wie EinsLive und Viva ihren Sitz und Europas größte Musikmesse Popkomm ihren Ursprung fand. Gleichzeitig schossen am Stadtrand große Filmstudios aus dem Boden: Fernsehgesichter wie Stefan Raab oder Anke Engelke wurden zu den Stars der kommenden Jahre. Doch kaum jemand prägte den Ton der 90er so wie Harald Schmidt, der sich nach amerikanischem Vorbild als Late-Night-Talker erfand.
Ein Film von Anke Rebbert
Erzählt von Annette Frier
Redaktion: Thomas Kamp und Monika Pohl