- Sendehinweis: Heimatflimmern | 18. Dezember 2020, 20.15 - 21.00 Uhr | WDR
- Sendehinweis: Heimatflimmern | 26. Dezember 2020, 18.00 - 18.45 Uhr | WDR
2020 war ein Jahr wie kein anderes - das Coronavirus beherrschte das Leben. Ein Jahr der Verluste, Hoffnungen, Verzweiflung und Mitmenschlichkeit. Viele haben sich selbst 2020 neu kennengelernt und nicht wenige sind über sich hinausgewachsen.
Ein tragischer Start: Das Jahr war gerade 10 Minuten jung, da brannte im Krefelder Zoo das Affenhaus. Ein Silvesterfeuerwerk hatte die Katastrophe ausgelöst, bei dem bis auf zwei Schimpansen alle Affen ums Leben kamen.
Im Januar hielt man das Virus noch für ein Problem der chinesischen Provinz Wuhan, doch Ende Februar hatte NRW seinen ersten Hotspot. Bei einer Karnevalssitzung in Gangelt im Kreis Heinsberg breitete sich das Virus aus und die Politik musste reagieren: Lockdown!
Das öffentliche Leben machte Pause, Schulen, Kitas, Gastronomie und die meisten Geschäfte blieben geschlossen. Die Menschen richteten sich in ihren Homeoffices ein.
Am meisten machte sich die Katastrophenstimmung im Supermarkt bemerkbar – Klopapier wurde zum begehrtesten Gut, Hamsterkäufe sorgten für leere Regale.
Doch am schwersten waren die Kontaktverbote. Bewohner und Patienten von Altenheimen und Krankenhäusern wurden ohne Besuchsrecht isoliert. Musiker*innen vor den Einrichtungen machten Hoffnung, Nachbarn sangen gemeinsam an Fenstern und auf den Straßen, denn Lieder brachten Verbundenheit.
Schon im April ächzte das Land unter Trockenheit. Die Äcker staubig, die Wälder brannten oder wurden Opfer von Borkenkäfern – und kein Regen in Sicht. Autokinos wurden zum Eventplatz Nr.1: Konzerte, Theater, Abifeiern, Discos, Gottesdienste und Parteitage mit Blick durch die Windschutzscheibe, Ton über das Autoradio. Aussteigen verboten.
Ein Jahr ohne Großveranstaltungen. Und auch für König Fußball hatte das Virus Auswirkungen: Im Mai startete die Fußball-Bundesliga mit "Geisterspielen" in leeren Stadien.
Als das Leben im Sommer langsam aufblühte, brach Corona unter den Arbeitern von Fleischverarbeitungsbetrieben aus – die zarte Hoffnung, es könnte alles besser werden, kam ins Wanken. Westfleisch und Tönnies mussten schließen. Und den Menschen in Gütersloh verweigerten manche Urlaubsorte die Aufnahme.
Doch viele sagten ihre Urlaube in der Ferne ohnehin ab, aus Angst vor dem Ungewissen und drohender Quarantäne. So war der Sommer heiß, trocken – und viele verbrachten ihn im heimischen Garten.
Im Herbst dann der neue Schreck. Corona breitete sich aus. Immer mehr Menschen steckten sich an. Wieder müssen Restaurants und Kultureinrichtungen schließen und Menschen werden aufgefordert, ihre Kontakte zu minimieren. Es blieb für alle ein hartes Jahr.
Auch 2020 gab es Skandale - wie die rechten Chatgruppen in der Polizei. Und Überraschungen, zu denen nach der Kommunalwahl die ersten grünen Oberbürgermeister*innen gehörten.
Weihnachts- und Silvesterfeiern werden dieses Jahr anders aussehen, sofern es sie überhaupt gibt. Das Jahr 2020 endet mit dem Wunsch, im nächsten Jahr möglichst schnell von dem Virus befreit zu werden.
Ein Film von Lothar Schröder
Redaktion: Ann-Christin Gertzen