Sortenvielfalt
Die Amaryllis ist eine Zwiebelblume fürs Wohnzimmer. Es sind rund 80 Arten und mehr als 600 Zuchtformen bekannt.
Mit dunkelroter Blütenpracht bezaubert die Amaryllis Benfica (Hippeastrum Benfica). Die Blüten der preisgekrönten Pflanze erreichen mitunter einen Durchmesser von bis zu 20 Zentimetern. Die Amaryllis Jewel (Hippeastrum Jewel) hat gefüllte Blüten in prächtigem Weiß. Sie blüht von Oktober bis April. Die sprichwörtliche Schönheit der Amaryllis zeigt sich auch in der Sorte Sweet Nymph (Hippeastrum Sweet Nymph). Sie blüht in zartem Rosa, ist ebenfalls gefüllt und wird bis zu 40 Zentimeter hoch.
Welchen Standort bevorzugt die Amaryllis?
Die Amaryllis hat drei Vegetationsphasen, in denen sie unterschiedliche Ansprüche an ihren Standort stellt.
Während der von Frühjahr bis Sommer dauernden Wachstumsphase bevorzugt sie einen Platz ohne direkte Sonneneinstrahlung oder einen halbschattigen warmen Platz mit Tagestemperaturen von 24 bis 26 Grad Celsius.
Im Winter ist die Blühphase, in der die Zwiebelblume am besten im Wintergarten oder im Haus auf einer hellen Fensterbank kultiviert wird. Die optimale Umgebungstemperatur liegt nun bei etwa 20 Grad Celsius. In der Nacht können Sie sie auf bis zu 16 Grad Celsius absenken. Je niedriger die Temperaturen während der Blütezeit, desto länger hält die Blüte.
Tipp: Weil sich die Amaryllis immer zum Licht ausrichtet, ist es empfehlenswert, die Pflanze regelmäßig zu drehen – so kann der Stängel stabil und gerade wachsen.
Im Herbst hält die Amaryllis eine Ruhephase. Dazu braucht sie einen dunkleren Standort und konstant kühle Temperaturen von etwa 16 Grad Celsius. Ideal ist im Keller oder im Garten – solange sie dort frostfrei steht.
Pflegetipps
Bei der Topfpflanze gilt: Wenn die Blüte auszutreiben beginnt, sollte man mäßig gießen und kurz vor der Blütenöffnung mit Düngen beginnen. Sobald die Blütenstängel welken, schneidet man die Blüten einzeln ab, erst dann den ganzen Stiel. Jetzt ist die Zwiebel ausgelaugt und muss neue Energie tanken. Dazu bilden sich aus den Blattstummeln ziemlich lange Blätter. Die Zwiebel sollte jetzt mit Flüssigdünger gedüngt werden.
Bis zu den Eisheiligen belässt man die Pflanze am besten im Zimmer, da die Zwiebel keinen Frost mag. Danach ins Freie stellen, vorzugsweise im Halbschatten.
Ab August reduziert man die Wassergaben, im September stellt man sie ganz ein, woraufhin die Blätter verwelken. Den ausgetrockneten Pflanztopf mit der Zwiebel oder alternativ die herausgenommene Zwiebel lagert man jetzt an einem dunklen, kühlen Ort, z. B. im Keller.
Im November pflanzt man die Zwiebel in frische Blumenerde und der Zyklus des Blühens und Treibens beginnt von vorne. Das Substrat sollte mäßig nährstoffreich und durchlässig sein. Die Amaryllis kommt mit handelsüblicher Zimmerpflanzenerde gut zurecht. Normale Blumenerde mischt man am besten mit Sand oder Tongranulat.
Im Topf blüht sie dann etwa von November bis Januar.
Amaryllis-Zwiebel im Wachskleid
Material
- Blumentauchwachs
- Amaryllis-Zwiebel
So geht‘s
Die Amaryllis-Zwiebel säubern. Das Blumentauchwachs im Topf im Wasserbad erhitzen, sodass es flüssig ist. Etwas abkühlen lassen. Die Amaryllis-Zwiebel mehrfach in das Wachs tunken und drehen, bis sich eine Wachsschicht um die Zwiebel bildet. Wenn sich eine dickere Schicht gebildet hat, die Pflanze auf einem Dekoteller abkühlen lassen. Alternativ kann man die gewachste Zwiebel in Samen tunken, um dem Wachs einen anderen Look zu geben.
Die dekorativ in Wachs gekleideten Amaryllis-Zwiebeln werden auf einem Ständer einfach in den Raum gestellt und beginnen nach kurzer Zeit und ohne weitere Pflege auszutreiben. Die Zwiebel muss weder eingetopft werden, noch muss man die Amaryllis gießen.
Der Wasservorrat in der Zwiebel reicht bis zum Öffnen der prächtigen Blüten – länger jedoch nicht. Die Pflanze kann im Wachsmantel – der im Übrigen nicht oder nur sehr schwer zu entfernen ist – weder Wurzeln bilden noch zusätzliches Wasser aufnehmen und geht unmittelbar nach dem Verblühen der Amaryllis ein.
Typische Krankheiten der Amaryllis
Eine recht häufige Pilzerkrankung ist der "Rote Brenner" (Stagonospora curtisii). Die ganze Pflanze inklusive der Zwiebel zeigt dabei rotbraune Flecken. Die befallenen Stellen an der Zwiebel werden zudem weich und beginnen zu faulen. Wenn man die Krankheit rechtzeitig bemerkt, kann man sie stoppen, indem man die Zwiebel für etwa eine Stunde in eine Kupferlösung taucht. Zur Vorbeugung sollte man seine Amaryllis grundsätzlich nur über den Untersetzer gießen und auf ein sehr durchlässiges Topfsubstrat achten. Speziell in den Wintermonaten auf der Fensterbank treten häufiger Wollläuse oder Schildläuse auf. Man kann sie mit den handelsüblichen Präparaten bekämpfen.
Hängende Amaryllis
Material
- Amaryllis-Schnittblume
- Wickeldraht
- Tesafilm
- Holzspieß
- Tannengrün und andere Pflanzen
So geht’s
Die Amaryllis-Schnittblume auf die richtige Länge kürzen. Anschließend wird das Ende mit Tesafilm umwickelt. Der Spieß wird oberhalb des Tesafilms hineingesteckt und mit dem Wickeldraht einige Male fixiert. Den Stiel der Amaryllis mit Wasser befüllen. Nun mit Tannengrün und anderen Pflanzen dekorieren. Hängend am Fenster ist sie so ein echter Hingucker.