Balkonkästen müssen täglich kontrolliert werden, denn nicht nur die Sonne, auch der Wind trocknet die Kästen aus. Im Prinzip herrschen auf einem Balkon Bedingungen wie im Hochgebirge.
Der richtige Dünger
Es gibt Flüssigdünger, die mit dem Gießwasser verabreicht werden, oder Langzeitdünger in Form von Granulat, das mit der Erde vermischt wird. Flüssigdünger wirkt schneller und eignet sich besonders für stark blühende Pflanzen. Ökologisch bewusste Gärtner verwenden organische Dünger. Wer sich dafür entscheidet, sollte aber darauf achten, dass kein Schimmel auf der Erde entsteht.
Richtig gießen und wässern
In Zeiten mit zunehmenden Trockenperioden wird Wasser immer wertvoller. Markus Phlippen hat Tipps für richtiges Wässern zusammengestellt.
Unser Gärtner empfiehlt, nicht das ganze Beet mit dem Rasensprenger zu beregnen. „Viele Pflanzen leiden unter Verbrennungen, wenn Wassertropfen auf den Blättern landen." Zudem sei es Wasserverschwendung, weil ein Großteil verdunste, so Markus Phlippen. „Viel besser ist die Gießkanne oder der Schlauch, mit dem man direkt an den Fuß der Pflanze gießt." Auf keinen Fall über die Blätter gießen.
Der beste Zeitpunkt zum Gießen sei in den frühen Morgenstunden, etwa in der Zeit des Sonnenaufgangs. Dann ist es in der Regel noch kühl und die Verdunstung gering. „Gießen ist also etwas für Frühaufsteher." Wenn man abends gießt, besteht außerdem die Gefahr, dass sich die Schnecken zu wohl fühlen.
Als Faustregel gilt: Lieber einmal richtig als mehrmals zu wenig gießen. So können die Pflanzen tiefreichende Wurzeln bilden und werden resistenter gegen Trockenheit. Gerade bei Gehölzen ist es viel sinnvoller alle paar Tage oder nur einmal die Woche zu gießen, dafür aber sehr ausgiebig. Darauf achten, dass rund um den Wurzelbereich – die sogenannte Baumscheibe – kein Unkraut wächst. Bei der Pflanzung immer einen Gießrand anlegen, damit das Wasser auch wirklich an der Pflanze bleibt. Für Bäume gibt es auch so genannte Wassersäcke, die um den Stamm gelegt werden und über den porösen Boden langsam das Wasser an die Wurzeln abgeben.
Kübelpflanzen wässern
Bei Kübelpflanzen gilt die Faustregel: Je kleiner der Topf, desto häufiger gießen! Oft machen Pflanzen in Töpfen trotzdem schlapp, obwohl man ausgiebig gießt. Dann sei es besser, den ganzen Topf in einen mit Wasser gefüllten Eimer zu stellen und so lange zu warten, bis keine Luftblasen mehr kommen, rät Markus Phlippen. So gelangt das Wasser in alle kleinen Hohlräume, die beim normalen Gießen gar nicht erreicht werden. So manche Pflanze kann auf diese Art und Weise gerettet werden.
Temperiertes Regenwasser ist in aller Regel die erste Wahl. Leitungswasser ist oft zu kalt und wertvoll. Am besten ist es, Regenwasser zu sammeln – etwa in Tonnen. Meist sind diese aus Kunststoff, es gibt aber einige Hersteller, die Regentonnen in 70% bis 100% Recyclingmaterial anbieten.
Sie sollten Deckel haben, damit kein Schmutz, keine Tiere und kein Licht ins Wasser geraten, sonst entstehen Algen und Mückenlarven.
Hiergegen hilft ein unschädliches Produkt: Tabletten mit Bacillus thuringiensis.
Im Winter ist es wichtig, das Wetter im Blick zu haben, denn wenn Fröste drohen, sollte kein Wasser in den Tonnen sein. Die letzten Jahre haben gezeigt, dass die Winter milder sind und wertvollen Regen bringen, der uns wiederum über das zu trockene Frühjahr bringen muss. Gut ist es dann, wenn man eine Zisterne hat.
Falls Sie nur Leitungswasser nutzen können, sollten Sie es am besten in einer Gießkanne schon einen Tag vorher auf die Umgebungstemperatur kommen lassen. Abgestandenes Wasser hat außerdem den Vorteil, dass der pH-Wert durch eine Reaktion mit dem Kohlendioxid aus der Luft sinkt. Es wird also etwas saurer und entspricht damit eher Regenwasser. Auch mit einem Beutel Kaffeesatz über Nacht im Wasser kann man den pH-Wert senken.