Garten unterwegs: Blühende Balkonsaison in der Alexianer Klostergärtnerei

Stand: 22.04.2024, 06:00 Uhr

Markus Phlippen besucht die Alexianer Klostergärtnerei in Köln-Porz und erklärt, was Sie im Übergang vom Frühling zum Sommer beachten müssen, um ihren Balkon in voller Blütenpracht zu genießen.  

Die Alexianer sind eine Ordensgemeinschaft mit über 800 Jahren Geschichte. Die Gärtnerei entstand 1994 aus der landwirtschaftlichen Arbeit im Alexianerkloster als erste Werkstattgruppe für Menschen mit psychischen Erkrankungen. Seitdem wird dort sehr erfolgreich Integrationsarbeit von psychisch Kranken in den Gärtnerberuf geleistet. Die Klostergärtnerei ist außerdem ein anerkannter und zertifizierter Bildungsträger für Menschen mit Behinderungen, ein Ausbildungsort und Inklusionsbetrieb.

Blütenpracht auf dem Balkon

Für blühende Balkonkästen im Übergang vom Frühling in den Sommer eignen sich besonders Pflanzen, die dauernd blühen. Ganz entscheidend ist dabei der Standort. Für Sonne oder Halbschatten gibt es wesentlich mehr Auswahl als für Schatten.

Richtige Dauerblüher für die Sonne sind Geranien, Petunien, Zauberglöckchen, Männertreu. Sie produzieren über mehrere Wochen bis Monate neue Blüten, wenn man die verblühten Blüten ausputzt und regelmäßig düngt. Begonien, Fuchsien und Impatiens sind die entsprechenden Kandidaten für den Schattenbalkon.

Was macht einen Balkonkasten interessant?

Erst die Kombination mit anderen Strukturen macht es spannend: Ein Lorbeerbäumchen mitten hineingepflanzt, Gräser mit zarten Grüntönen und Kräuter mit schönen Gerüchen, wenn man an den Blättern reibt, können einem Kasten eine spezielle Note verleihen.

Kleine Kastenkunde

  • Ein Terrakottakasten besteht aus offenporigem Ton und muss daher häufiger gegossen werden.
  • Ein Kunststoffbalkonkasten mit Wasserreservoir wird über den seitlichen Einfüllstutzen mit Wasser befüllt. Trotzdem sollte man ihn am Anfang ruhig von oben gießen, bis die Pflanzen gut durchgewurzelt sind und Kontakt bis unten haben. Am Anfang ist das oft nicht der Fall und es wird schon zu früh über den seitlichen Einfüllstutzen gegossen. Dann leiden die Pflanzen unter Trockenheit.

Was ist besser, Regenwasser oder Leitungswasser?

Generell wäre Regenwasser besser, welches man bei Bedarf mit Flüssigdünger versetzt. Auf dem Balkon hat man aber in der Regel kein Regenwasser gesammelt – deshalb lässt man in einer Gießkanne das Wasser einen Tag stehen. Abgestandenes Wasser wird nämlich durch das Kohlendioxid aus der Luft saurer. Es kommt dann dem Regenwasser nahe, was die Pflanzen ja auch in der Natur gewöhnt sind.

Garten unterwegs: Markus Phlippen in der Alexianer Klostergärtnerei in Köln Hier und heute 22.04.2024 17:03 Min. Verfügbar bis 22.04.2026 WDR

Ein Balkonkasten mit eigenem Gemüse

Rucola kann auch im Balkonkasten angebaut werden. | Bildquelle: dpa

Ein Balkonkasten, der gleichzeitig noch etwas zum Ernten produziert, ist natürlich doppelt gut. Pflücksalate, Rucola, Asia Salate und Wasabi-Rauke eignen sich hervorragend für einen Balkonkasten. Diese kann man ganz leicht mit einem Samentütchen aussäen. Das ist auch etwas für Gartenanfänger; gelingt immer und nach ca. 4 Wochen können wir ernten.

Sehr gut funktionieren auch kleine, aufrechtstehende, früchtetragende Gemüse, wie spezielle Balkontomaten, Chili, Paprika oder kleine Auberginen. Generell sollten Sie Gemüsesorten wählen, die weder sehr ausladend wachsen noch besonders tief wurzeln.

Tipp: Auf den Zusatz "Balkongemüse" sollten Sie unbedingt achten. Balkongemüse wächst besonders kompakt auf begrenztem Platz – und trotzdem können Sie ausreichend ernten.

Während Pflücksalate mit jeder normalen Blumenerde etwas werden, ist es bei Tomaten und Chili wichtig, dass man an Dünger denkt, denn diese Nachtschattengewächse sind Starkzehrer.

Rosmarin ist ein Klassiker und lässt sich ideal beim Kochen verwenden. | Bildquelle: picture alliance / Twilight_Art_Pictures

Dazu passt auch wunderbar Rosmarin. Einerseits kann man ihn gut in der Küche verwenden, andererseits gibt es regelmäßig herrliche Blüten für Insekten, die wir wiederum auch für die Bestäubung des Gemüses brauchen. So wird aus dem kleinen Balkonkasten eine runde Sache. Besonders schön ist hängender Rosmarin, welcher mit der Zeit am Kasten herunterhängen kann. Auch dunkles Strauchbasilikum ist eine fantastische Ergänzung für solche Kästen. In der Küche ist es allerdings herber als das klassische Basilikum.

Achtung: Die Eisheiligen sind erst im Mai. Das bedeutet Vorsicht bei zu tiefen Temperaturen. Die Salate können das ab. Da reicht ein Vlies. Basilikum und Tomaten haben ihre Schwierigkeiten mit Kälte, dann besser nachts den Kasten reinholen.

Monats-Erdbeeren

Wenn man gleichzeitig eine dauerhaft hübsche Blüte, die auch noch etwas für Insekten zu bieten hat, und leckere Früchte haben möchte, dann sind auf jeden Fall Monats-Erdbeeren eine gute Wahl. "Monats-Erdbeeren" bedeutet, dass man über mehrere Monate ernten kann, in der Regel von Juni bis Oktober.

Und immer schön insektenfreundlich denken! Oft sind Gärten und Balkone der Städte die letzten Refugien und wertvoller Lebensraum für Insekten

Adresse
Alexianer Klostergärtnerei
Kölner Straße 64
51149 Köln-Porz
https://alexianer-klostergaertnerei-koeln.de/