Jede vierte Beet- und Balkonpflanze in Deutschland ist eine Geranie. 140 Millionen Geranien kaufen die Deutschen jedes Jahr. Bereits 1852 wurde die Geranie von einer Gartenzeitschrift zur Modepflanze des Jahres gekürt. Das hat unser Gartenexperte Markus Phlippen recherchiert. Wie viele beliebte Balkonpflanzen kommt auch die Geranie aus Südafrika. Hat sich durch ihre Robustheit aber auch in unseren Breiten bewährt. Und sie hat hier Zukunft. Denn sie verträgt Trockenheit, ist hitzeresistent, überlebt aber auch Regenzeiten. Botanisch heißt sie übrigens nicht Geranium, sondern Pelargonium.
Tongranulat als Drainage
Als Erde eignet sich jede torffreie Balkonpflanzen-Erde. Der Kasten sollte im unteren Bereich eine Dränage zum Beispiel aus Tongranulat haben, die man mit einem Vlies abdeckt. So kann man beim Wechsel der Bepflanzung die Dränage leicht von der Erde trennen. Kästen mit Wasserstandsanzeiger und Reservoir findet Markus Phlippen „nett“. Aber seiner Meinung nach geht nichts über die Fingerprobe und das Gießen von Hand.“ Ist das Substrat in 2 cm Tiefe trocken, sollten Sie Ihre Geranien gießen.
Im Frühjahr zurückschneiden
Zu Beginn der nächsten Saison (Februar bis April, je nach Region) werden die Geranien ein Stück zurückgeschnitten, umgetopft, angegossen und nach draußen gestellt, wenn es nachts nicht mehr unter 5°C ist.
Während der Saison verblühte Geranienblüten abzupfen. So fließt die Kraft der Pflanzen in neue Knospen.
Stecklinge selbst machen
Früher war es zudem üblich, jedes Frühjahr (März) neue Stecklinge von den Überwinterungspflanzen zu machen. Dazu im Frühjahr einfach die Triebe direkt unterhalb der Knoten abschneiden, sie etwa zwei Zentimeter tief in die Erde stecken und leicht feucht halten.
So lassen sich mit wenigen Mutterpflanzen ganze Balkonkästen befüllen.
Die Erde für die Stecklinge am besten aus normaler Blumenerde mit Sand 1:1 mischen. Nach dem Stecken eine Haube aufsetzen, damit gespannte Luft herrscht und die Stecklinge nicht austrocknen. Die Bewurzelungstemperatur ist ideal bei um die 20°C auf der Fensterbank – hell aber absonnig.
Eine zweite Phase für die Stecklingsvermehrung wäre mitten im Sommer (Juli/August).
Wichtige Pflegepunkte
- Staunässe vermeiden
- regelmäßig ausputzen
- volle Sonne für mehr Blüten
- nährstoffreicher Boden
Geeignete Partnerpflanzen
Geranien bieten Insekten nicht besonders viel – einige produzieren zwar Pollen, aber mit Nektar sieht es eher schlecht aus. Daher sollten Sie Ihre Geranien mit Pflanzen kombinieren, die für Insekten attraktiv sind.
Die Schafgarbe ist beispielsweise ideal. Mit ihren tellerförmigen Korbblüten bietet sie von Juni bis weit in den Herbst Insekten-Nahrung.
Elfenspiegel (Nemesia) stammt ebenfalls aus Südafrika, mag gleichmäßige Feuchtigkeit. Nemesia gehört zu den insektenfreundlichen Pflanzen und wird nicht nur von Bienen, sondern auch von Hummelschwebern besucht.
Auch Männertreu (Lobelia) und Schneeflocke (Sutera oder auch Bacopa) passen gut als Partner zu den Balkongeranien. Sie bieten für viele Wochen eine schöne Nektarquelle. Margeriten machen sich in ihrer einfachen Anmutung ebenfalls wunderschön zwischen den Geranienblüten.
Im Kasten überwintern
Wer seine Geranien im Kasten überwintern will, sollte nach der letzten Blüte bzw. wenn der erste Frost angesagt ist, alle welken Blüten und Triebe entfernen und dann den ganzen Kasten in den dunklen, ungeheizten Keller stellen. Die Blumen dann kaum noch gießen, rät Markus Phlippen – höchstens ein- bis zweimal leicht. Die Triebe speichern genug Wasser, um über diese Ruhephase zu kommen. Wichtig ist aber, dass der Keller kalt ist. Alternativ eignen sich ein kaltes Gewächshaus, eine Garage mit Fenster oder ein ungeheiztes Treppenhaus. In der Wohnung fühlen Geranien sich nicht wohl, dort ist es zu warm. Ohne eine kühle Überwinterung werden sie im nächsten Jahr nicht blühen, sagt unser Gartenexperte.
Umtopfen und Überwintern
Eine zweite Möglichkeit, Ihre Geranien über die kalte Zeit zu bringen, ist diese: Topfen Sie ihre Pflanzen aus und entfernen Sie die alte Erde. Das können Sie bereits im Herbst angehen. Sie können dann drei bis vier Pflanzen zusammen in einen Topf mit Erde-Sand Gemisch setzen. Alle Triebe auf etwa zehn Zentimeter zurückschneiden. Pro Seitentrieb zwei bis drei Knoten belassen. Dann die Töpfe an einem hellen Platz bei fünf bis zehn Grad überwintern.