- Sendehinweis: Sommerfrische | 24. Juni 2024, 16.15 - 18.00 Uhr | WDR
Inzwischen bieten viele Gärtnereien heimische Wildpflanzen an – das sei ein neuer Trend, den man unbedingt unterstützen sollte, meint Gartenexperte Markus Phlippen. Denn viele Insekten sind als Spezialisten auf bestimmte heimische Pflanzen angewiesen.
Es sei wunderbar, auch ein paar heimische Wildpflanzen in den Garten oder Kübel zu setzen. Dazu zählen beispielsweise die Wiesenmargerite, die wilde Möhre und verschiedene wilde Nelkenarten – gerade Schmetterlinge sind auf solche Blüten angewiesen.
Wildpflanzen für den Garten
Die Wiesenmargerite gehört zu den fleißigsten Pollenproduzenten in unseren Breitengraden. Sie gedeiht auf so ziemlich jedem Gartenboden. Vor allem Käfer, Falter und Fliegen lockt sie an. Schmetterlinge nutzen die Blüten als Nektarquelle und/oder die Blätter als Raupenfutter. Und die Pollen nutzen Wildbienen.
Die Wilde Möhre ist die Wildform unserer Kulturmöhre. Wenn man an den Blättern reibt, riecht man sofort den typischen Möhrengeruch. Der Blütenstand hat in der Mitte eine kleine schwarze Blüte, um Bestäuber anzulocken.
Die Kartäusernelke ist ein hübscher Bodendecker für sonnige Standorte ohne Staunässe. Besonders von Schmetterlingen wird sie angeflogen, die mit ihren langen Rüsseln den Nektar leicht erreichen.
Die Schafgarbe (Achillea millefolium) ist eine anspruchslose Staude. Sie mag volle Sonne und toleriert beinahe jeden durchlässigen Gartenboden, jedoch keine Staunässe. Nektarsaugende Fluginsekten wie Falter, Käfer, Schwebfliegen und Bienen besuchen die Schafgarbe äußerst gerne, daher sollte diese Wildstaude in keinem naturnahen Garten fehlen.
Wilde Ecke im Kasten als Tipp für Balkongärtner
Jetzt ist auch noch genügend Zeit, um eine „wilde Ecke” per Aussaat anzulegen. Auf der Terrasse oder dem Balkon kann man auch einen Kübel oder Kasten mit Blühpflanzen-Mischungen bepflanzen.
Hierbei ist es wichtig, dass man entweder Aussaaterde mit wenig Nährstoffen verwendet, oder man magert normale Erde mit Sand ab, denn die meisten dieser Pflanzen sind an Standorte mit weniger Nährstoffen angepasst.
Sehr viele sind Lichtkeimer. Deshalb nur ganz leicht mit Sand überdecken, damit die Samen nicht wegfliegen. Anschließend zum Beispiel mit der Ballbrause angießen und gleichmäßig feucht halten. Die Pflanzen sorgen bis zum Frost für einen reich gedeckten Tisch bei Insekten.