Wer die Kosten für die Beseitung des Schimmels übernimmt
Für Gutachter Fabian Kail-Hentschel ist die wichtigste Frage: „Was ist die Ursache für den Schimmel?“ Dann weiß man, wie Schimmel künftig verhindert werden kann. Die Ursache des Schimmel ist auch entscheidend dafür, wer die anfallenden Kosten für die gründliche Beseitigung übernehmen muss.
Wann zahlen Versicherungen?
Versichern mit einer speziellen Police kann man sich gegen solche Schäden und die Folgekosten in der Regel nicht, sagt Fabian Kail-Hentschel. Weder die Hausrat- noch die Wohngebäudeversicherung würden in diesen Fällen standardmäßig einspringen. Es gibt allerdings Ausnahmen: „Wenn der Schimmel durch einen versicherten Schaden wie einen Rohrbruch verursacht wurde.“ Unter Umständen springt auch die Haftpflichtversicherung ein. Zum Beispiel dann, wenn jemand anders für die Entstehung des Schimmels haftbar gemacht werden kann – wie etwa ein Handwerker, der einen Fehler gemacht hat.
Ist man hingegen selbst für die Entstehung des Schimmels verantwortlich – etwa durch falsches Lüften und Heizen – muss man unterscheiden. „Bei Mietern springt auch dann unter Umständen die Haftpflichtversicherung ein“, sagt Kail-Hentschel. Immobilien-Eigentümer hingegen würden in der Regel auf den Kosten sitzen bleiben.
Was genau die Ursache für den Schimmel ist, kann meist nur ein Sachverständiger herausfinden. „Am häufigsten ist es eine Mischung aus altem Gebäude und einem Mieter, der sein Nutzungsverhalten nicht darauf anpasst“, sagt Kail-Hentschel.
Wie man Schimmel vermeidet
Am besten ist natürlich, wenn erst gar kein Schimmel entsteht. Dafür lautet Fabian Kails wichtigster Tipp: Regelmäßiges Lüften. Auf der sicheren Seite sei man in der Regel, wenn man dreimal am Tag lüftet: „Einmal nach dem Aufstehen, dann wenn man von der Arbeit nach Hause kommt und dann noch einmal vor dem Schlafen“, sagt Kail-Hentschel. „Wenn allerdings die ganze Familie den ganzen Tag zu Hause ist, muss man vielleicht noch öfter lüften.“
Feuchtigkeitsmesser zur Überprüfung nutzen
Wie oft man tatsächlich lüften sollten, lasse sich am besten mit einem Feuchtigkeitsmesser herausfinden. Die gebe es bereits für etwa 15 Euro. Sobald das Gerät eine Luftfeuchtigkeit von über 60 Prozent im Raum anzeigt, heißt es: Fenster auf! Zu kalt sollte es in der Wohnung oder im Haus auch nicht werden. Daher sollte man immer auch ausreichend heizen.
Wände mit Silikat oder Kalk-Farbe streichen
Empfehlenswert sei es, die Wände oder betreffenden Stellen mit einer Silikat- oder Kalk-Farbe zu streichen. „Darauf kann kein Schimmel wachsen, da ihm die Nahrungsgrundlage fehlt“, sagt Kail-Hentschel. Kalk- oder Silikat-Farben bekomme man im Fachhandel oder im Baumarkt. Die aktuell gängigen Dispersionsfarben würden dem Schimmel hingegen besonders gute Bedingungen bieten – insbesondere in Kombination mit einer Rauhfaser-Tapete.