- Sendehinweis: Hier und heute | 22. Oktober 2024, 16.15 - 18.00 Uhr | WDR
Welchen Unterschied die Schlafposition macht
Bei gesunden Menschen gilt: Die eine Schlafposition ist grundsätzlich nicht besser oder schlechter als die andere, so Schlafmediziner Dr. Lennart Knaack. Sie sollten immer in der Position liegen, in der sie sich am wohlsten fühlen – und in der sie am besten schlafen können. Ob jemand lieber auf dem Rücken, Bauch oder der Seite liege, sei aber auch abhängig von den „körperlichen Vorlasten“. Und dann kann die Schlafposition schon einen Unterschied machen.
Denn: „Übergewichtige Menschen liegen zum Beispiel häufig auf dem Rücken“, sagt Lennart Knaack. Zwar ist dies gerade bei übergewichtigen Personen besser für den Rücken als die Seitenlage. In Rückenlage aber kann die Zunge während des Schlafs nach hinten fallen – was wiederum Schnarchen und Atemaussetzer fördert.
Wer hingegen unter Herz- oder Atemproblemen leide, sollte den Kopf während des Schlafens möglichst hoch lagern. Die Seitenlage sei in diesem Fall besser geeignet, als auf dem Rücken oder Bauch zu liegen.
Welche Gewohnheiten den Schlaf verbessern – und welche verschlechtern
Wichtig sei zudem, sich richtig auf den Schlaf vorzubereiten. „Viele Menschen können zum Beispiel nicht gut abschalten“, so Lennart Knaack. Dann könne es helfen, regelmäßig vor dem Schlafen noch einmal rauszugehen, einen Spaziergang zu machen.
Auch meditative Übungen, autogenes Training, Yoga oder Musik hören vor dem zu Bett gehen können helfen, Stress abzubauen. „Dadurch legt sich die Grundspannung“, erklärt Knaack. Und das führe nicht nur dazu, dass man besser einschläft. Man schläft dann auch besser durch.
Bewusst machen sollte man sich außerdem: „Auch Rauchen, Kaffee und Alkohol haben Einfluss auf den Schlaf“, sagt Lennart Knaack. Alkohol zum Beispiel sorgt zwar dafür, dass man erst einmal schneller einschläft. „Dann aber verschlechtert er den Schlaf und führt dazu, dass wir schnarchen, schwitzen oder häufiger aufwachen.“
Einen entscheidenden Einfluss hat zudem das Licht. „Viele legen sich ja vor dem Schlafen mit dem Handy oder Tablet ins Bett“, sagt Knaack. Das Bildschirm-Licht aber signalisiert dem Auge: Es ist Tag. Besser sei es, immer schon eine gewisse Zeit vor dem Schlafengehen „für ein dunkles Ambiente zu sorgen“ – und auf Handy und Tablet zu verzichten, rät Knaack. „Dann schüttet der Körper das Schlafhormon Melatonin aus.“
Welche Rolle die Schlafenszeit spielt
Besser schläft man auch, wenn die „Schlafrituale immer relativ gleich sind“, sagt Lennart Knaack. Das gelte insbesondere für die Zeiten. Bedeutet: Wenn möglich, zu ähnlichen Uhrzeiten ins Bett gehen und aufstehen. Denn: Je regelmäßiger der Schlafrhythmus, desto besser ist in der Regel auch die Schlafqualität.
Achten sollte man zudem darauf, dass man genug schläft. Empfohlen werden sieben bis neun Stunden pro Tag.