Fest steht schon jetzt: Bei der diesjährigen Steuererklärung können sich einige von uns über große Entlastungen freuen. So wurde bereits im Vorjahr der Grundfreibetrag angehoben – für Single-Haushalte um 561 Euro auf 10.908 Euro, für Paare auf das Doppelte. Bedeutet: Nur, wessen Einkommen oder Rente darüber liegt, muss Steuern zahlen und eine Steuererklärung abgeben.
Darüber hinaus gibt es gute Nachrichten für Sparer: Der Sparer-Pauschalbetrag wurde angehoben – von 801 Euro bzw. 1.602 Euro bei Zusammenveranlagung auf 1.000 Euro bzw. 2.000 Euro. Das bedeutet, dass Kapitalerträge, wie etwa Einnahmen aus Zinsen oder Dividenden, seit dem 1. Januar 2023 bis zu diesen Beträgen steuerfrei sind.
„Da werden viele von profitieren“, sagt Sabina Büttner. Wer einen Freistellungsauftrag bei seiner Bank gemacht habe, bei dem wurde die Anhebung des Sparer-Pauschbetrags bereits durch geringere Steuerabzüge berücksichtigt. Alle anderen können sich die zu viel gezahlten Steuern jetzt mit der Steuererklärung 2023 zurückholen.
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Weitere Entlastungen
Ebenfalls massiv angehoben wurde der Entlastungsbetrag für Alleinerziehende: Von 4008 Euro auf 4260 Euro. Haben Betroffene ihren Arbeitgeber bereits darüber informiert, dass sie alleinerziehend sind, wurde die Entlastung womöglich schon bei der Lohnsteuer berücksichtigt, sagt Büttner. „Wenn nicht, kann ich jetzt bei der Steuererklärung massiv profitieren.“
Gestiegen ist zudem der Ausbildungsfreibetrag: Von 924 auf 1200 Euro. „Das ist von Bedeutung für alle, die ein Kind mit Kindergeldanspruch in der Ausbildung haben, das nicht mehr zu Hause wohnt“, sagt Büttner. „Jeder, der Aufwendungen für die Berufsausbildung des Kindes trägt, kann den Freibetrag vom Gesamtbetrag der eigenen Einkünfte abziehen.“
Für viele von uns von Bedeutung: Für Arbeitnehmer im Homeoffice gibt es für das Steuerjahr 2023 eine Homeoffice-Pauschale von sechs Euro pro Tag. Bei maximal 210 Arbeitstagen sind das 1260 Euro pro Jahr. Bemerkbar machen werde sich das in erster Linie für diejenigen, die einen kürzeren Weg zur Arbeit haben und häufig im Homeoffice arbeiten, sagt Büttner. Bei längeren Arbeitswegen sei die Steuerentlastung durch die Pendlerpauschale höher.
Außerdem sind seit 2023 „Aufwendungen für die Altersvorsorge" zu 100 Prozent absetzbar – wodurch ebenfalls viele nun einen steuerlichen Vorteil hätten. „Zwar führt das dazu, dass die Renten am Ende höher besteuert werden“, sagt Sabina Büttner. „Aber da die meisten im Arbeitsleben mehr Steuern zahlen als während der späteren Rente, ist das im Ergebnis ein Vorteil.“
Wann macht ein Steuerberater Sinn für mich?
Die Abgabefrist für die Steuererklärung sollten Sie auf keinen Fall verstreichen lassen. Sonst drohen Verspätungszuschläge, Zwangsgeld und Zinsen. Zudem kann es sein, dass das zuständige Finanzamt die zu zahlende Steuer schätzt – und umgehend einfordert.
Wer sich Hilfe bei einem Steuerberater oder Lohnsteuerhilfeverein holt, hat länger Zeit.
„Die Steuerprogramme werden immer besser“, sagt Sabina Büttner. „Und auch Elster wird immer übersichtlicher.“ Aber dass nun jeder problemlos seine Steuerklärung mit einer Software machen kann, könne sie nicht bestätigen. „Wenn ich da nicht wirklich durchblicke, werde ich auch mit einer Software nie das optimale Ergebnis rausholen.“