Zimmerfarne und ihre Pflege

Stand: 13.01.2025, 06:00 Uhr

Von kräuselnd bis zottelig, von derb bis filigran - Zimmerfarne liegen im Trend. Worauf wir bei der Pflege achten sollten, erklärt unser Gärtner Markus Phlippen.

Egal ob Nestfarn, Frauenhaarfarn und Geweihfarn – Farne sind etwas Besonderes. In der Wohnung verbreiten sie, richtig platziert, gute Laune durch ihr filigranes, frisches Grün. Sie sind Urzeitpflanzen aus einer Epoche, in der es noch keine Blütenpflanzen gab. So steht dann im Badezimmer eine Pflanze, deren Vorfahren von Dinosauriern gefressen wurden.

Der Frauenhaarfarn (Adiantum raddianum) ist eine sensible Schönheit und besonders filigran und elegant. Seine hellgrünen Blättchen bilden einen tollen Kontrast zu seinen dunkelbraunen Zweigen. Er braucht jedoch viel Aufmerksamkeit, weil er tägliche besprüht werden sollte. Das macht ihn ideal für ein Pflanzen-Terrarium, in dem hohe Luftfeuchtigkeit herrscht.

Der Nestfarn bevorzugt einen hellen Standort. | Bildquelle: picture alliance / blickwinkel/R. Koenig

Etwas ganz Besonderes ist auch der Geweihfarn (Platycerium bifurcatum) aus Australien. Er besitzt zwei verschiedene Blattarten. Unten sitzen die Schildblätter, mit denen er sich an der Unterlage festklammert. Sie werden mit der Zeit braun, das ist normal. Die übrigen Wedel hängen herab und gabeln sich wie ein Hirschgeweih, daher der Name. Er braucht wenig Licht, muss aber häufig mit warmem Wasser besprüht werden. Da er in der Natur als Epiphyt auf Bäumen wächst, hängt man ihn am besten auf -  freischwebend als Ampelpflanze.

Auch der Nestfarn ist ein Epiphyt, der in Polynesien auf Bäumen wächst. „Asplenium“ hat herrliche, glänzend dunkelgrüne Blätter. Im Vergleich zu anderen Farnen ist er recht pflegeleicht und haltbar. Er darf auch hell stehen, direkte Sonne sollte aber vermieden werden. Vorsicht: Kein Blattglanzmittel anwenden.

Es gibt übrigens einen hübschen heimischen Verwandten in unseren Gärten: den Hirschzungenfarn (Asplenium scolopendrium). Er sieht wunderbar in einer schattigen Trockenmauer aus. Er war früher auch mal eine verbreitete und beliebte Zimmerpflanze in England, allerdings für ungekühlte kalte Zimmer. Leider in Vergessenheit geraten, weil es solche Zimmer heutzutage nicht mehr gibt.

Kombinationstipp

Zimmerfarne lassen sich gut mit Orchideen kombinieren. | Bildquelle: picture alliance / imageBROKER

Eine schöne Art, mit Farnen anzufangen, ist auch die Kombination von Minifarnen mit blühenden Pflanzen. Zum Beispiel eine kleine Phaläenopsis zusammen mit Farnen in eine Schale zu setzen. Auch hier wird ausschließlich mit Wasser gesprüht. Ab und zu Dünger dazugeben.

Pflege von Zimmerfarnen

  • Feuchtigkeit ist entscheidend für Zimmerfarne. Das Badezimmer ist ein idealer Ort. Farne mögen es, jeden Tag besprüht zu werden. Regenwasser oder abgestandenes Wasser verwenden. Unbedingt Staunässe vermeiden, trotzdem immer feucht halten.
  • Standort halbschattig bis schattig. Sie sind ideal für Räume mit wenig Licht. Trockene Luft wird allerdings nicht verziehen.
  • Dünger: Zimmerfarne nur während der Wachstumsperiode von Frühjahr bis Herbst düngen. Sie brauchen allgemein wenig Nährstoffe. Nur die halbe Dosis der Herstellerempfehlung anwenden.
  • Trick: Man kann Farne auch mit einer verdünnten Düngerlösung über die Blätter düngen, indem man sie ein- bis zweimal im Monat einsprüht.