Bis 1943 nutzt die Wehrmacht das Lager ausschließlich zur Unterbringung von Kriegsgefangenen, die meisten stammen aus der damaligen Sowjetunion. Ab April 1943 werden in Bergen-Belsen jüdische Häftlinge als Geiseln gehalten, um sie später gegen im Ausland gefangen gehaltene Deutsche auszutauschen. 2.560 jüdische Häftlinge gelangen bis zur Befreiung des Lagers über einen solchen Handel in Freiheit. Die meisten jüdischen Häftlinge stammen aus Ungarn und den Niederlanden.
Die letzten Jahre des Lagers
Ab 1944 treffen in Bergen-Belsen immer mehr Transporte aus anderen Konzentrationslagern ein - bis Mitte April 1945 sind es 85.000 neue Häftlinge. Das Lager ist hoffnungslos überfüllt, die hygienischen Umstände sind katastrophal, eine gefährliche Infektionskrankheit bricht aus. Bis zur Befreiung sterben in Bergen-Belsen 58.000 Menschen - unter ihnen auch Anne Frank und ihre Schwester Margot.
Am 15. April 1945 wird Bergen-Belsen von der britischen Armee befreit. Weitere 14.000 ehemalige Häftlinge sterben innerhalb der ersten sechs Wochen nach der Befreiung an den Folgen der Entbehrungen der Gefangenschaft. Ein britischer Sanitätsoffizier, der an der Befreiung beteiligt ist, beschreibt Bergen-Belsen als "den entsetzlichsten Ort", den er je gesehen habe. Heute ist Bergen-Belsen eine Gedenkstätte.