Wohnen in Cagliari
Die meisten Inselbesucher kommen auf dem Flughafen der Inselhauptstadt Cagliari an. Oft geht die Reise dann zum Hotel weiter. Aber auch Cagliari selbst bietet viele Unterkünfte. Die Stadt besitzt den acht Kilometer langen Strand Poetto, der allerdings etwas vom Stadtzentrum entfernt liegt. Im nahegelegenen Naturpark Molentargius sind in einer ehemaligen Saline heute Flamingos heimisch. Rund um die Hauptstadt laden zahlreiche Routen zu Wanderungen ein. Eindrucksvoll ist das Panorama Cagliaris vom Teufelssattel aus, dem bekanntesten Berg der Stadt.
Weitere Informationen zum südlichen Sardinien
Sehenswürdigkeiten in Cagliari
Cagliari ist mit etwa 160.000 Menschen die größte Stadt auf Sardinien. Das markante Kastell, das auf einem der sieben umliegenden Hügeln liegt, prägt das Stadtbild. Von seinen mittelalterlichen Mauern aus kann man über den Rest der Stadt und aufs Meer hinaus blicken. Das Castello-Viertel wird von einer Befestigungsmauer und zwei Wehrtürmen begrenzt. Der Torre di San Pancrazio war Teil der alten Verteidigungsanlage, mit der die Stadt ihr Regierungsviertel geschützt hat. Später hat er dann als Gefängnis gedient. Auch der berühmte Elefantenturm, an dessen Mauern eine kleine Elefantenstatue befestigt ist, befindet sich im Castello-Viertel. Neben dieser Figur wurden früher die Köpfe der Enthaupteten zur Abschreckung aufgespießt.
Folgt man den verwinkelten Gassen der Stadt, kann man so manche architektonische Highlights aus den verschiedenen Geschichtsepochen entdecken: Zentraler Anziehungspunkt der Inselhauptstadt ist die Bastion Saint Remy, der sogenannte Balkon Cagliaris. Dieses schmucke Bauwerk hat einst der italienische König zur Freude der Stadtbevölkerung von Cagliari bauen lassen. Auf seiner Terrasse treffen sich heute sowohl Touristen als auch Einheimische. Von dort hat man Sicht auf die Bucht der Engel und den berühmtesten Hügel Cagliaris, den "Sattel des Teufels". Im Stadtzentrum liegt die Kathedrale Santa Maria, die zwischen dem 12. und 13. Jahrhundert erbaut wurde. Nicht weit davon entfernt findet man ein römisches Amphitheater aus dem 2. Jahrhundert v. Chr.
Klanggarten "Giradino Sonoro"
Den Stein schwingen lassen, das war die Lebensaufgabe des sardischen Künstlers Pinuccio Sciola. 2014 eröffnete er den Giardino Sonoro, seinen Klanggarten in San Sperate. Hier kann man 700 Skulpturen sehen, meterhohe Monolithe, die der Künstler auf eine unnachahmliche Art bearbeitet hat. Bereits in den 1990er-Jahren fing Sciola an, die Klänge zu erkunden, die man mit Steinen erzeugen kann. In den letzten Jahren vor seinem Tod hat seine jüngste Tochter Maria Sciola ihm geholfen, den Klanggarten zu erschaffen. Auch in Deutschland stehen seine Kunstwerke in acht Städten.
Messermuseum in Arbus
In den Dörfern Sardiniens findet man noch viel traditionelles Handwerk. Das Handwerk der Messerherstellung ist eins davon. In Arbus gibt es einen traditionellen Betrieb, der zugleich ein Museum ist. Es wurde 1996 gegründet und spiegelt in seiner Ausstellung die Geschichte des sardischen Handwerks von 1600 bis heute wider. In der Eingangshalle kann man rund hundert historische Messer sehen, viele sind Jahrhunderte alt - angefangen von den ersten Exemplaren, die man dort vor Urzeiten aus Obsidian, aus Vulkanglas, machte. Berühmt ist Sardinien für seine Hirtenmesser mit Klappmechanismus und spitzer Klinge. Die Messer für die Bergleute hingegen waren vorne stumpf, damit man sich im Dunkeln nicht verletzte.
Die Nuraghenkultur
Schon vor 4.000 Jahren gab es auf Sardinien hoch entwickelte Kulturen, die ihre Spuren hinterlassen haben. Besonders interessant und geheimnisvoll sind die Nuraghen, prähistorische Turmbauten, die der Wissenschaft bis heute Rätsel aufgeben. Die Steine sind wie bei Trockenmauern ohne Mörtel aufeinandergestapelt. Man weiß nicht, wofür die Türme vor so langer Zeit gebaut wurden. Aber es gibt heute noch mehrere Tausend solcher Bauwerke auf Sardinien. Eines der am besten erhaltenen ist die Nuraghe Piscu, die etwa um 1.500 v. Chr. in der Nähe von Suelli erbaut wurde. Ihr Hauptturm ist neun Meter hoch und hat einen Durchmesser von elf Metern.
Linktipps für Sardinien
- Ortschaft Ingurtosu | arbusturismo
- Capo Carbonara | evaneos
- Cammino Minerario di Santa Barbara – Beschreibung des Wanderwegs | camminominerariodisantabarbara
- Klanggarten von Pinuccio Sciola – Besucherinformationen | psmuseum
- Museum der sardischen Messer – Besucherinformationen | museodelcoltello
- Mercato civico San Benedetto – Besucherinformationen zum San Benedetto Markt in Cagliari | comune.cagliari
Lesetipps für Sardinien
Jana Meloni, Federico Meloni
111 Orte auf Sardinien, die man gesehen haben muss
Emons Verlag, 2023
ISBN 978-3740819972
Preis: 18,00 Euro
Sardinien Süd. Wanderkarten-Set mit 4 Karten
Kompass, 3. akt. Aufl. 2023
ISBN 978-3991217299
Preis: 19,95 Euro
Giulia Sanna, Lena Schwarz
Sardinien. Reiseführer
Wedeson Verlag, 2024
ISBN 978-3982554532
Preis: 19,99 Euro