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Gärtnern ohne Garten: So kannst du Gemüse anbauen
Stand: 13.03.2025, 03:52 Von Maria Andresen Gamechanger
Von Maria Andresen
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KommentierenDu träumst von selbst geerntetem Gemüse aus deinem eigenen Garten, wohnst aber in einer Wohnung mitten in der Stadt? Keine Sorge, kein Garten bedeutet nicht, dass du auf frisches Gemüse verzichten musst. Mit diesen Tipps verwandelst du dein Zuhause in einen Urban Garden.
Mini-Garten auf der Fensterbank
Für deine erste kleine Ernte brauchst du nicht viel: Ein Glas, Sprossensamen, ein dünnes Stück Stoff und ein Gummiband. Schon bist du bereit, aus den Samen von Gemüse- oder Getreidepflanzen kleine Pflänzchen zu ziehen, die voller Nährstoffe sind. Du lässt die Saat im Glas einige Stunden in etwas Wasser ziehen, gießt dann das Wasser ab, spannst das Stück Stoff über die Glasöffnung und stellst das Glas leicht angeschrägt mit der Öffnung nach unten beiseite. So kann überschüssiges Wasser ablaufen und die Saat wird ausreichend belüftet, sodass sich kein Schimmel bildet.
Morgens und abends spülst du die Samen mit etwas Wasser durch. An einem hellen Platz geschützt vor direkter Sonneneinstrahlung können die Sprossen nun keimen. Je nach Saatgut und angegebener Keimdauer sind die Sprossen nach ca. 3 bis 7 Tagen verzehrfertig. Die Jungaustriebe von Brokkoli, Kichererbsen, Rucola und Co. eignen sich gut als Topping für Brote, Salate oder Suppen und sind der perfekte Einstieg in deine Gärtner-Era.
Du hast noch ein bisschen mehr Platz auf deiner Fensterbank? Dann schnapp dir ein paar Knoblauchzehen, abgeschnittene Wurzeln von Frühlingszwiebeln oder ein Stück Ingwer und ziehe daraus neue Pflanzen. In Wasser oder Erde gesetzt, kannst du innerhalb von ein paar Wochen dein eigenes Gemüse nachwachsen lassen und ernten. “Regrowing” funktioniert auch mit anderen Kräutern und Gemüsesorten wie Stangensellerie, Basilikum, Kartoffeln oder Kurkuma.
Indoor-Garten: Gemüse in der Wohnung anbauen
Auch ohne eigenen Garten oder Balkon kannst du frisches Gemüse anbauen. Wusstest du zum Beispiel, dass du Pilze ganz einfach in deiner Wohnung züchten kannst? Pilzzucht-Sets beinhalten alle benötigten Materialien wie passende Substrate, Pilzkulturen und entsprechende Behälter, in denen die Pilze gezüchtet werden. Solche Starter-Sets gibt es schon für 20 Euro, größere Pilzboxen oder ausgefallenere Pilzsorten bekommst du ab ca. 30 Euro.
Mithilfe von Indoor-Gärten oder Mini-Gewächshäusern kannst du außerdem Kräuter und Gemüse in deinen eigenen vier Wänden ziehen. Passende Beete oder Pflanzkästen kannst du entweder selbst bauen oder du entscheidest dich für fertige Smart-Systeme mit integrierten Wassertanks und LED-Beleuchtung. Kleinere Anzuchtkästen oder selbstbewässernde Kräutertöpfe bekommst du schon für 15 bis 20 Euro, größere Anzuchtsystem starten preislich je nach Ausführung bei 60 Euro.
Wie groß der Indoor-Garten wird und welche Pflanzen du anbauen kannst, richtet sich nach den Gegebenheiten deiner Wohnung. Um den Platz zum Gärtnern bestmöglich auszunutzen, können vertikal gebaute Beete eine gute Alternative sein. Besonders flach wurzelnde oder rankende Pflanzen sind für diese Anbauart geeignet, da sie weniger Bodenfläche benötigen.
Urban Gardening auf dem Balkon: Vertikaler Anbau und Hydroponik
Vertikaler Gemüseanbau kann auch für den Balkon oder Hinterhof eine gute Option sein. Du kannst beispielsweise alte Paletten aufstellen und zu Beeten umfunktionieren. Wenn du jetzt noch Blumenampeln mit Erdbeeren oder anderen hängenden Nutzpflanzen bestückst und alte Plastikgefäße zu Salattürmen stapelst, wird dein Balkon zur grünen Garten-Oase. Da vertikale Gärten meist mehr Wasser benötigen, kann ein Bewässerungssystem besonders an warmen Tagen eine gute Hilfe sein.
Du suchst nach einer wassersparenden Garten-Lösung? Dann ist vielleicht die Hydroponik das Richtige für dich. Bei dieser Anbauart werden die Pflanzen nicht in Erde gesetzt, sondern wachsen mit etwas Substrat in einem nährstoffreichen Wasserbad. Auch hier ist ein vertikaler Anbau möglich. Ein geschlossenes Wassersystem sorgt dafür, dass Wasser und Nährstoffe recycelt werden können.
Besonders Salat oder Kräuter eignen sich für den Einstieg in die Hydroponik. Die Preisrange für fertige hydroponische Systeme ist sehr groß und richtet sich nach der gewünschten Ausführung und Größe. Einzelne Anzuchttöpfe gibt es schon für ca. 40 Euro, für Pflanztürme starten die Preise bei ca. 80 Euro und fertige Anbausystem mit mehreren Töpfen inklusive Pumpe gibt es ab 180 Euro zu kaufen. Wenn du dir dein Hydroponik-System selbst bauen möchtest, findest du online unterschiedliche Anleitungen.
Gemeinsam gärtnern in der Stadt dank Community Garden?
Wenn du keinen Platz in deiner Wohnung hast oder deinen grünen Daumen auf das next Level bringen willst, schau dich doch mal in deiner Nachbarschaft um. Gibt es vielleicht jemanden mit einem Garten, in dem du ein Beet mieten könntest? Statt mit Geld könntest du die Miete beispielsweise mit einem Teil deiner Ernte bezahlen. Vielleicht hat dein Stadtteil sogar einen Community-Garten? Gemeinschaftsgärten sind eine schöne Möglichkeit, um neue Kontakte zu knüpfen, Gartenwissen auszutauschen und leckeres Obst und Gemüse zu ernten.
Alternativ kannst du ein eigenes Gartenprojekt starten und zum Beispiel gemeinsam mit Freund:innen oder deiner Familie einen Schrebergarten mieten. Dort hättest du genug Platz, um deinen Traumgarten zu starten, verschiedene Anbautechniken zu testen und jede Ernte ausgiebig mit deiner Gartencrew zu feiern.
Ob du mit einer kleinen Kräuterecke auf der Fensterbank startest oder deinem Balkon einen hydroponischen Glow-Up verpasst – weniger Platz zum Gärtnern sorgt unweigerlich für mehr Kreativität in der Gartengestaltung. Denn auch ohne eigenen Garten oder viel Platz gibt es zahlreiche Möglichkeiten, selbst Gemüse anzubauen und zu ernten.
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