Dabei gibt es schon einige inspirierende Beispiele von Sitzgelegenheiten, die mehr bieten als eine einfache Sitzbank.
1. Eine smarte Bank: Mit Lademöglichkeit und WLAN
Über Bluetooth kann sich jede:r mit der Bank verbinden und die eigene Musik abspielen. Bei erweiterten Modellen mit einem Zusatz-Stromanschluss können nicht nur das Handy, sondern auch E-Roller und E-Bikes geladen werden.
2. Kein nasser Po: Diese Bank bleibt immer trocken
Es hat geregnet, man will sich auf eine Bank setzen und schon ist die Hose nass. Das kann bei so einer Bank nicht passieren. Sie klappt sich automatisch ein, wenn niemand draufsitzt. Die gibt es zum Beispiel schon in Ravensburg, Reutlingen und in Schleiz (Thüringen). An einigen der Bänke kann man übrigens auch sein Handy laden.
Die Rückenlehne bleibt, während man auf der Sitzfläche sitzt, offen. Man kann sich außerdem drauflegen, denn erst wenn man aufsteht, klappt sich die Bank automatisch wieder zu.
3. Stillsessel: Öffentliche Orte zum Stillen
In der Öffentlichkeit Stillen ist oft noch tabubehaftet. Dabei sollte jede:r die Möglichkeit haben, überall ungestört zu Stillen – ohne, dass man schief angeguckt oder unangemessen angesprochen wird.
Diese Stillsessel, die extra etwas abgeschirmt sind, können der stillenden Person und ihrem Baby etwas Ruhe und Privatsphäre geben. So einen gibt es zum Beispiel schon in einem Gemeindezentrum in Dülmen.
4. Bank als Schlafplatz
Viele Sitzgelegenheiten in Städten sind obdachlosenfeindlich gebaut – also so, dass man sich nicht darauf hinlegen kann. Der Designer Stefano Boeri wollte gegen diese „hostile architecture“ ein Zeichen setzen
Deshalb hat er als Kunstprojekt eine Bank entworfen, die zu einem Schlafplatz umgebaut werden kann. Die zwei Armlehnen lassen sich so umklappen, dass sie auch als Kopfstütze genutzt werden können. Außerdem kann ein bewegliches, leichtes Paneel an der Rückseite der Bank ausgefahren und zu einem Dach umfunktioniert werden. So ist man beim Ausruhen vor Sonne und Regen geschützt.
5. Stadtmobiliar aus recyceltem Plastik
Ein niederländisches Design-Studio druckt aus kommunalem Plastikmüll kunstvoll gestaltete Sitzgelegenheiten. Das Projekt gab es schon in Amsterdam (Niederlande) und Thessaloniki (Griechenland).
Die Bänke aus recyceltem Material werden im 3D-Drucker gefertigt. Beim Projekt in Thessaloniki vor ein paar Jahren konnten die Bürger:innen ihren Plastikmüll abgeben. Der wurde dann zu Sitzen verarbeitet, die in der Stadt aufgestellt wurden.
Mehr Informationen zum Thema:
Dülmener Gemeindezentrum mit Stillsessel
Wie stillfreundlich ist Deutschland? (BMEL)
Kommentare zum Thema
Alles lobenswerte Ansätze! Wenn dann die findigen Architekten und Stadtplaner noch daran denken, die Sitzflächen so hoch zu machen, dass gehbehinderte und alte Menschen leichter wieder aufstehen können, wäre es perfekt. Leider ist in den meisten öffentlichen Räumen, auch in Museen, Theatern etc, sogar häufig in Krankenhäusern nicht so.