Trauerkultur
5 Ideen für den Friedhof der Zukunft
Stand: 22.10.2024, 14:46 Von Karolin Huhn Gedankenspiele
Von Karolin Huhn
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Kommentieren [70]Sie sind der Ort, an den wir gehen, um uns geliebten Menschen nahezufühlen, die nicht mehr unter uns sind. 5 Beispiele moderner Friedhöfe zeigen, dass die Flächen mehr sein können: Sie können dem Naturschutz dienen, sie können helfen, dass Kinder den Tod verstehen lernen und noch viel mehr.
Auf vielen Friedhöfen in Deutschland gibt es ungenutzten Platz. Der Grund: Statt eines klassischen Grabes werden inzwischen viele Verstorbene eingeäschert. 2023 waren es mehr als drei Viertel. Gerade einmal 20 Prozent wurden im Sarg beerdigt.
Diese Entwicklung hat Folgen: Auf deutschen Friedhöfen gibt es viele Freiflächen. Die ersten Friedhöfe werden deshalb bereits umgestaltet. In Soest gibt es beispielsweise ein Café auf einem Friedhof. In Österreichs Hauptstadt Wien ist die Situation ähnlich, auf einem Friedhof werden sogar Tomaten angebaut.
Nicht alle finden solche Umgestaltungen gut. Für viele Menschen bleibt der Friedhof ein Ort der Andacht und der stillen Erinnerung. Ließen sich da Kompromisse finden?
1. Naturnaher Friedhof als grüne Oase
Friedhöfe sind wichtige Orte in unserer Trauerkultur und dienen auch als Begegnungsstätte. Wir gehen dorthin, um uns mit Verstorbenen verbunden zu fühlen und um uns an sie zu erinnern. Auf Friedhöfen sind aber auch viele Insekten, Vögel und sogar Eidechsen zu Hause. Bepflanzten Gräber, blühende Grünflächen und Bäume bieten für sie einen wertvollen Lebensraum.
Durch die vielen Grünflächen können Friedhöfe sogar einen positiven Einfluss auf das Klima in Städten haben. Die Bäume spenden einerseits Schatten, andererseits verdunstet Wasser an den Blattoberflächen. Damit können Friedhöfe vor allem in heißen Sommermonaten die nähere Umgebung abkühlen.
Ein naturnaher Friedhof könnte diese positiven Effekte verstärken. Gleichzeitig würde sogar Geld gespart werden. Ein naturgerechter Rasen beispielsweise wird wenig gemäht, nicht gedüngt und spart so Ressourcen.
2. Kindern den Tod erklären: Der Spielplatz auf dem Friedhof
Der “Kinderwelten”-Spielplatz auf dem Hauptfriedhof in Karlsruhe soll Kindern die Gelegenheit geben, sich mit Trauer und Tod auseinanderzusetzen. Der Spielplatz ist zweigeteilt: Auf der einen Seite ist ein gewöhnlicher Spielplatz, auf der anderen Seite lassen sich Schaukeln und Wippen nicht bewegen. Zwischen den Geräten sind Botschaften trauernder Kinder angebracht.
Das Projekt soll Kinder bei “dem Thema Tod” nicht mehr ausschließen, sondern sie dem Sterben gegenüber sensibilisieren. Kinder sollen durch diese Friedhofsgestaltung ermutigt werden, Fragen zu stellen und sich mit ihrer Trauer auseinanderzusetzen.
3. Friedhof erleben im Friedhofslabor
"Friedhöfe neu denken und den Menschen zugewandt gestalten" - das ist die Vision eines Steinmetzes aus Süßen in der Nähe von Stuttgart. Im Sommer 2023 hat er den begehbaren "Campus Vivorum" eröffnet, nach eigenen Angaben das weltweit erste Labor- und Experimentierfeld zur Friedhofsentwicklung.
Auf dem Gelände des Friedhofslabors selbst werden keine Menschen beerdigt. Hier werden Ideen kreiert und anderen Friedhofsverwaltern vorgestellt, damit sich zukünftige Friedhöfe besonders an den Bedürfnissen der Hinterbliebenen orientieren.
Auf insgesamt 14 Stationen können die Lebenden alle Phasen ihrer Trauer durchlaufen. Hier gibt es einen Bachlauf zum Picknicken, ebenso wie mannshohe Zettelwände, auf denen Trauernde Botschaften hinterlassen können. Und in der Warteabteilung können Angehörige die Urnen ihrer Liebsten so aufbewahren, bis sie wissen, wo und wie sie sie bestatten wollen.
4. Frische Tomaten von Opas Grab
In Wien hat sich ein Friedhofswärter etwas Besonderes für unbetreute Gräber einfallen lassen. Für 75 Euro im Jahr vermietet er die zweieinhalb Quadratmeter großen Grabflächen als Gemüsegärten. Auf 20 Gräbern wachsen hier unter anderem Kohlrabi, Tomaten und Zwiebeln. Die Gemüsegräber sind hygienisch unproblematisch: mindestens ein Meter Erde liegt zwischen Sarg und Lebensmitteln.
2022 geht der Friedhofsverwalter noch einen Schritt weiter und gestaltet fünf Grabsteine zu öffentlichen Bücherschränken um. Das soll zum Verweilen einladen und zeigen, dass ein moderner Friedhof mehr sein kann als nur ein Ort zum Trauern.
5. Kaffeekränzchen auf dem Friedhof
Zuerst Blumen an Omas Grab legen, dann zwei Meter weiter Kuchen essen – in Soest ist das normal. Hier hat ein Team aus Ehrenamtlichen ein kleines Café mitten auf dem Friedhof eröffnet. Unterstützt wird es vom Religionskurs der örtlichen Schule. Ganz nach dem Motto “von der Gemeinde, für die Gemeinde” füllt sich der stille Friedhof so wieder mit Leben.
Das Café Kränzchen ist mit seiner Idee nicht allein. In Erlangen bringt ein Lastenfahrrad Kaffee und Kuchen auf den örtlichen Friedhof. Hier werden Friedhofsbesucher:innen sogar gematcht: Wer alleine ist, kann sich zu anderen an den Tisch setzen. So geben sich Trauernde gegenseitig Halt.
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Mehr Informationen zum Thema:
Deutschlands Friedhöfe müssen schrumpfen (aeternitas.de)
Die Friedhöfe der Zukunft (deutschlandfunk.de)
Deutschlandweit einzigartig: Spielplatz auf Friedhof (augsburger-allgemeine.de)
Friedhof for Future (friedhofsverwalter.de)
Soester Café eröffnet an ungewöhnlichem Ort (soester-anzeiger.de)
70 Kommentare
Kommentar 70: Gudrun Flaisch schreibt am 02.02.2024, 19:02 Uhr :
Sehr interessant. Ich würde gerne so etwas auch bei uns in der Stadt anregen. Wo kann man eventuell Fördermittel beantragen. Wie kann ich die Stadt überzeugen hier umzudenken? Bis zum Jahr 2033 sollen 3 Flächen ABC frei von Grabstätten sein um dann einen neuen Friedhof zu gestalten. Ich wünsche mir schon heute, dass darüber nachgedacht wird, wie man den alten Friedhot zum Park, Biotop usw. umgestalten kann. Gruß gudrun Flaisch
Antwort von kugelzwei , geschrieben am 05.02.2024, 10:45 Uhr :
Das hört sich nach einer wirklich schönen Idee an! Auch symbolisch: Ein Park voller Leben, der gut für die Natur ist, wo früher der Tod und die Trauer im Mittelpunkt stand. Das wäre doch eine wirklich schöne Weiternutzung für diesen Ort. Liebe Grüße vom kugelzwei-team
Kommentar 69: M. schreibt am 09.08.2023, 04:08 Uhr :
Ich finde gerade die Ruhe auf einem Friedhof sehr angenehm. Für mich wäre es sehr befremdlich wenn dort ein Spielplatz entstehen würde. Lieber sollte man mehr Sitzgelegenheiten schaffen, Oasen der Ruhe und Besinnlichkeit. Das ist gerade für die Menschen wichtig die jemanden verloren haben. Einfach dort sitzen und innehalten. Ein letzter Ort der Ruhe. Wer Rummel haben möchte kann woanders hingehen. Und ein Spielplatz? Wenn man hört und auch sieht was sich heutzutage so auf einem Spielplatz trifft (besonders Abends und in der Nacht) das ist ja direkt eine Einladung. Und Gemüseanbau auf dem Friedhof geht garnicht.
Kommentar 68: Anonym schreibt am 06.08.2023, 13:41 Uhr :
Der Friedhof sollte ein öffentlicher Park werden.
Antwort von Anonym , geschrieben am 11.10.2023, 11:19 Uhr :
halloo. ich finde das auch gut
Kommentar 67: Anonym schreibt am 06.08.2023, 13:40 Uhr :
Der friedhof sollte ein öffentlicher Park werden.
Kommentar 66: Architekt schreibt am 06.08.2023, 13:13 Uhr :
Friedhöfe sind die Wohnstädte unserer Lieben die von uns gegangen sind. Nach der alten Tradition (Hygiene) werden Verstorbene in eine 2m tiefe Grube gelegt, und dann mit Erde zugeschüttet. Für mich ist das abwertend, weil man mit dem Abfall dasselbe auch tut. Es ist mir schwehr meine vrstorbene Eltern, mit denen ich glückliche und liebevolle Zeit verbracht habe, als Abfall zu vertshen. Stört mich auch vor Ihrem Grab zu stehen und Sie unter meinen Füssen zu haben. Neue Friedhöfe sollen für Verstorbene Hochhäuser haben, wo wir unsere Verstorbene besuchen in der Höhe, mit dem Blick und Gedanken nach oben - Richtung Himmel und unter den Sternen wo sich die Seelen unserer Lieben jetzt befinden. Und nicht mit dem Blick nach unten und abwertend unter unseren Füßen. Außerdem, Friedhöfe sind zwar Gärten aber der Natur entrissen. Allein 7 Friedhöfe in Köln beanspruchen 3 Millionen m² Fläche. Diese brauchen aber die noch Lebenden für ihre fehlende Wohnstädte.
Kommentar 65: Silvia schreibt am 06.08.2023, 11:58 Uhr :
Friedhöfe als Ackerfläche finde ich makarber... so sollte es meiner Meinung nach nicht sein... dann lieber Wildblumen etc.
Kommentar 64: Angela schreibt am 06.08.2023, 09:26 Uhr :
Friedhöfe sind Orte des Gedenkens, der Trauer, der Zwiesprache und auch der stillen Tränen . Ein Kinderspielplatz , ein Cafe ?? Ihr seid nicht ganz dicht !!! Stellt euch eine trauernde Witwe vor, oder ein Elternteil das gerade sein Kind verloren hat ... die sollen eventuell dann in Deckung gehen um einem Spielball auszuweichen ?? Schickt die Kleinen in den Kindergottesdienst, da kriegen se alles gelernt von Menschen die sich damit auskennen . Ein fester Glaube ist die Grundfeste im Leben , wenns mal nicht so läuft und auch sonst keiner da ist .
Antwort von Lieschen , geschrieben am 08.08.2023, 18:08 Uhr :
Sorry, das kann ich mir jetzt nicht verkneifen: ordentliches Deutsch bekamen "Se" im Kindergottesdienst offenbar nicht "gelernt". Und was immer da auch gelehrt wird - Sie haben schon mitbekommen, dass immer mehr Menschen nicht in einer Kirche sind und ihre Kinder sicher nicht zum Kindergottesdienst schicken werden um über Trauer zu reden. Ich möchte nicht dass mein Kind hört, das war dann Gottes Wille etc.
Kommentar 63: Johanna schreibt am 06.08.2023, 07:08 Uhr :
Also ich finde, ein Friedhof ist ein Ort zum Trauern und um Ruhe zu finden, da finde ich es nicht gut das da auch noch Hektik und Aktion herrscht. Ich habe zwei Kinder verloren und will sicher nicht das da einer auf den Gräbern rum tanzt
Kommentar 62: Eule schreibt am 06.08.2023, 00:13 Uhr :
Die idee mit dem Spielplatz schreckt mich ab u. empfine ich total unangemssen.Klar begreifen Kinder den tod anders als erwachsene , aber die Idee mit dem spielplatz führt eher zu mangelnden Respekt im umgang mit Tod, Verderben. Das Friedhofslabor finde ich auch nicht gut. Klar tod macht viele neugierig aber wenn man sich derart fiktiv damit beschäftigt, erdachte Welten schafft bringt es glaube ich auch nichts.
Kommentar 61: Maritta C. schreibt am 05.08.2023, 22:28 Uhr :
Trauerkultur hat sich verändert, seit es die Menschheit gibt. Friedhöfe sind immer ein Spiegel der Zeit. Ist es nicht besser, sie zeitgemäss zu nutzen, statt sie einfach aufzugeben? Ich wohne in einer kleinen, sehr bekannten Stadt im Harz. Hier ist das Problem des Abwanderns der jüngeren Generation und der daraus resultierenden Überalterung und schliesslich des Bevölkerungsschwunds akut. Demzufolge werden bis 2050 fast alle alten Friedhöfe geschlossen. Teilweise 250 Jahre alte Grabmale und Grüfte werden verfallen und mit ihnen ein Teil unserer Geschichte. Auch die Orte der Stille und weitgehend ungestörten Natur gehen einem ungewissen Schicksal entgegen. Als Bauland darf man die oft wunderschön gelegenen Orte nicht nutzen- bis man vielleicht (was Gott verhüten möge!) mit ein paar Tricks die Gesetze ändert? Also was tut man mit diesen Orten, die so gar keinen in der heutigen Gesellschaft messbaren Nutzen mehr haben, also keinen finanziellen Gewinn abwerfen? Neue Wege-sind gut!
Kommentar 60: Loni schreibt am 05.08.2023, 21:55 Uhr :
Ein Friedhof sollte ein ruhiger, besinnlicher Ort sein, friedlich eben. Einen Kinderspielplatz oder ein Café einzurichten, finde ich absurd! Es gibt Trauergruppen, der Kirchengemeinden an anderen Orten. Wie soll man in Ruhe beten und der Verstorbenen gedenken, wenn nebenan Kinder toben oder sich die Leute zum Kaffeeklatsch treffen? Gemüseanbau auf dem Friedhof ist der Gipfel der Geschmacklosigkeit! Die Urnenbestattung ist auch der Tatsache geschuldet, dass Bestattungen in Deutschland immense Kosten verursachen. Ich habe für das Grab meiner Eltern, mit Grabpflege und Grabstein, ca. 15.000 Euro bezahlt. Es gibt viele Menschen, die sich eine Erdbestattung ihrer Angehörigen nicht leisten können!
Kommentar 59: Lieschen schreibt am 05.08.2023, 21:01 Uhr :
Komisch, die Idee, die Urne im eigenen Garten beizusetzten finden viele akzeptabel bzw. wünschen sich das sogar, aber den Garten auf den Friedhof zu holen ist dann eklig?
Kommentar 58: Brigitte schreibt am 05.08.2023, 20:39 Uhr :
5 Ideen für Friedhof der Zukunft: ... die muss man erst mal verdauen! Aber Pkt. 4 ist der Hammer: "In Wien hat sich ein Friedhofswärter etwas Besonderes für unbetreute Gräber einfallen lassen. Für 75 Euro im Jahr vermietet er die zweieinhalb Quadratmeter großen Grabflächen als Gemüsegärten" < sorry, das ist eine "illegale Untervermietung", denn die Hinterbliebenen müssen für eine bestimmte Liegezeit zahlen, ob das Grab gepflegt wird oder nicht! Frage: für was wird diese 'Gemüsemiete' verwendet?? Für mich bleibt ein Friedhof ein F R I E D hof und ein begrenztes zu erhaltendes Biotop in der Stadt! Schon lange nutzt man Friedhöfe zum spazierengehen, erholen oder sonnen, das ist ok. Ich glaube auch nicht, dass jeder Besucher die jeweiligen Friedhofsregeln 'studiert' hat. Denn so mancher hält sie eh nicht ein.
Kommentar 57: Ralf Bittroff schreibt am 05.08.2023, 19:49 Uhr :
Wir haben uns ganz bewußt für eine Waldbestattung entschieden. Zum einen, weil es wesentlich preiswerter ist, zum anderen, weil wir glauben, das daß was den Menschen ausgemacht hat, sich nicht im Sarg oder in der Urne befindet. An sie denken, mich erinnern, kann ich überall, und zu jeder Zeit. Dafür brauche ich keinen Friedhof, der mir dazu noch vorschreibt wann ich kommen darf und wann nicht
Kommentar 56: Hans schreibt am 05.08.2023, 19:33 Uhr :
Wesentliche Änderung für mich wäre: biologische Bestattung/ "Kompost" ohne Sarg und anderes Kunststoff-Geraffel. Generell teile ich die Meinung, dass ein Friedhof ein Ort der Ruhe ist - also nix mit Kinderspielplatz. Andererseits sollte die Integration des Todes in das Leben doch a weng selbstverständlicher sein. Geht mit entsprechender Tabu-freier Berichterstattung einher - die ich heute dann doch etwas vermisse. Alte sind schon unsichtbar als Pflegefall abgeschoben und Tote sind dann ganz weg. Andererseits ist es durch die Zwangsumzüge (dem Job hinterher) seltener geworden, am Bestattungsort der Eltern zu wohnen = mit den Kindern zu Oma & Opas Grab gehen ist seltener.
Kommentar 55: Anonym schreibt am 05.08.2023, 19:07 Uhr :
Letzte Woche hat meine Tochter mich gefragt, wie ich beerdigt werden möchte. Sie ist Buddhistin und ich habe schon einige buddhistische Beerdingungen erlebt. Also sagte ich ihr, dass ich ihr in dieser Hinsicht vollkommen vertraute und dass sie wohl das Richtige entscheiden würde. Dass aber meine Asche weder unter der Erde vergraben noch im Wasser verstreut werden sollte. Ich wünsche mir eine Wiese für meine Asche. Dort wäre ich frei und könnte "erleben" was um mich herum passiert.
Kommentar 54: Rita B. schreibt am 05.08.2023, 17:27 Uhr :
Ein Friedhof sollte ein grüner, naturbelassener Ruheraum bleiben. Vielerorts fehlen Bänke zum Verweilen. Ein Cafe' am Eingang fände ich prima, aber bitte nicht mittendrin! Kinderspielplatz dort auf keinen Fall! Uns hat es als Kindern gut getan, mit der Familie an Omas Grab zu verweilen und im Stillen zu gedenken und mit dem Ende des Lebens vertraut gemacht zu werden. Es muss nicht überall gespielt werden. Auch Autos u Fahrräder haben meiner Meinung nach dort nichts zu suchen. Ein Friedhof ist ein Ort, wo man Kindern Stille, Mitgefühl für Trauerende und Respekt beibringen kann und auch sollte.
Kommentar 53: Alea schreibt am 05.08.2023, 16:33 Uhr :
Ich finde die neue Herangehensweise an den Tod super. Er ist ein Teil des Lebens und die Zeiten ändern sich eben. Nicht zuletzt sind Friedhöfe doch für die Überlebenden da, um den Toten zu gedenken und das kann in vielerlei Form passieren. Ich empfehle den Parkfriedhof Ohlstedt in Hamburg zu besuchen. Dort gibt es so vielfältige Erinnerungskultur, der Friedhof ist mit einem Linienbus zu erreichen und hat innerhalb des Friedhofs mehrere Bushaltestellen. Braucht er auch, bei seiner stattlichen Größe und damit die Omis, die nichtmehr so gut zu Fuß sind, ihren verstorbenen Partner an einem der weiter im Inneren gelegenen Gräber besuchen können. Mein persönliches Highlight sind die Wasseranlagen und die Enten, die dort zuhause sind. Einer der schönsten Orte Hamburgs um sonntags spazieren zu gehen oder auf einer Parkbank zu lesen.
Kommentar 52: Horst Hellmann schreibt am 05.08.2023, 15:52 Uhr :
Ich bin im allgemeinen gegen Friedhöfe in dieser Form. Die Zeiten des Pyramidenbaus, wo man sich Denkmäler setzen musste, sind vorbei. Das Gefühl der Trauer geschieht immer und an jedem Ort im Herzen und nicht vor einem kalten Stein auf einem Friedhof. Ich muss mich nicht vor 3 qm Fläche stellen und den trauernden Angehörigen oder Freund mimen. Ich trauer in dem Moment um den Gegangenen, wenn ich Dinge sehe oder höre, die uns verbunden haben und dann erinnere ich mich lieber an die schönen gemeinsam erlebten Sachen. In dem "Grab" liegt nur totes Fleisch ohne Bedeutung, welches in seinem Ursprungszustand zurück geht. Ich liebe die neuen Begräbniswälder, wo auch einmal in einer Urne unter einem Baum liegen werde. Der Baum, eine Eiche, ist schon ausgesucht und hier liegen im Umkreis alle Verwandten, die genau diesen Weg gewählt haben. Hier wird umgesetzt, was eigentlich der Gang der Dinge ist: Aus der Natur - zurück in die Natur! Staub zu Staub - Asche zu Asche!
Kommentar 51: eliott schreibt am 05.08.2023, 14:46 Uhr :
Finde ich komplett inspirierend. Den Tod als Teil des Lebens akzeptieren und nicht mehr isolieren. Darüber reden können. Der Zyklus des Lebens. Wunderschön. Und trauern und die stille Zwiesprache mit dem Toten ist trotzdem möglich. Ich pflege das Grab meines toten Vaters, um ihm nahe zu sein, ob da Tomaten stehen oder Veilchen ist für mich nicht relevant.
Kommentar 50: Gabi Blitz schreibt am 05.08.2023, 14:02 Uhr :
Ich habe mir vor kurzen einen Friedhof angeschaut und war entsetzt. Ohne Struktur, ich war andere Friedhöfe gewöhnt(von Beisetzung von Verwandten und Bekannten). Hier sind die Urnengräber soetwas von dicht nebeneinander, das geht gar nicht. Ich würde mich bei soetwas nochmal im Grab umdrehen. Aus Achtung vor dem Tod, sollte man wenigstens zwischen jeden Urnengrab 25/30 cm Platz lassen. Vielleicht sollte man mal darüber nachdenken Wände zu ziehen in denen man Urnen z.B. hintet einer Glasscheibe sichtbar stellt. Würde sehr viel Fläche einsparen. Wenn es nicht so viel Diebe geben würde könnte man die Urnen auch so hinstellen und nur auf den Stein festkleben um die Glasscheiben zu sparen. Man darf auch nicht vergessen das die meisten Leute immer weniger Geld zur Verfügung haben. Ich glaube das der finanzielle Aspekt eine sehr große Rolle spielt. Ich schicke Ihnen dies als Gedankenstütze, damit sie auch sehen wie Teile der Bevölkerung darüber denken. MfG
Kommentar 49: Edward W. schreibt am 05.08.2023, 13:14 Uhr :
Unmöglich - Gemüse auf Gräbern anbauen und essen. Ekelhaft. Und Lärm auf Friedhöfen geht gar nicht. Noch nie etwas von der Totenruhe gehört? Im Leben hat man schon genug laute "Geschöpfe" um sich. Jetzt auch noch das Geschrei auf Friedhöfen. Ein Cafe auf dem Friedhof - da sitzen dann auch Nichttrauernde, die auch an den Bahnhöfen abhängen. Warum lässt man nicht einmal die Friedhöfe in Ruhe? Abschaffen ist ja die neue Ideologie. Am besten sich selbst. OM!
Antwort von Günther K. , geschrieben am 05.08.2023, 15:34 Uhr :
Ich verstehe nicht warum Sie sich so echauffieren. Ich finde nicht, dass Gemüse auf Gräbern oder ein Cafe zwangsläufig die Bedeutung des Ortes der Trauer mindert. Im Gegenteil, ein Friedhof sollte ein Ort des Beisammensein werden. Warum sollte man davon ausgehen, dass ein geselliges Miteinander die Verstorbenen stört? Ich kann mir vorstellen, dass Sie sich persönlich daran stören, aber ich finde es nicht falsch diese Orte mit "Nicht-Trauernden" zu teilen.
Antwort von Horst Hellmann , geschrieben am 05.08.2023, 15:59 Uhr :
Du isst jeden Tag Gemüse von Gräbern oder von einem Friedhof (falls Du Gemüse isst) und weißt es nur nicht. Viele der Felder von Gemüsebauern in Deutschland, Holland, Polen oder sonstwo in Europa liegen auf Schlachtfeldern der beiden großen Kriege. Hier liegt garantiert noch der eine oder andere Soldat begraben oder verscharrt. Das muß Dich dann auch stören. Zu Deinen anderen Ausführungen ein Zitat, welches ich einmal von einem Pastor hörte: "Wo der Tod ist, soll Leben herrschen!" - Recht hat er!
Antwort von ich , geschrieben am 05.08.2023, 21:08 Uhr :
Sie finden Gemüse von Gräbern ekelhaft? Dass die Felder mit Gülle (also vergorener Schweine- und Kuhpisse) gedüngt werden, ist dagegen was - appetitlich? Und Lärm - von spielenden und lachenden Kindern - geht gar nicht? Sie werden es vielleicht nicht glauben, aber es gibt Menschen die das schön finden und ich persönlich hoffe, dass auch wenn ich einmal verstorben bin, immer noch Kinder spielen und lachen werden und mir ist egal, wo sie das tun, von mir aus auch direkt auf meinem Grab, ich merk es doch nicht mehr.
Kommentar 48: Schneeflocke schreibt am 05.08.2023, 12:07 Uhr :
Wenn Kinder den Tod als ihr eigenes Thema sehen und dazu Fragen stellen egal welchen Alters ,dann sollte man bereit sein darüber zu reden.Wenn Eltern auf einen Spielplatz gehen.welcher sich auf einem Friedhof befindet......was sagt das? Was ist falsch an Fiedhöfen in der heutigen Zeit,muß man alles umwandeln,damit es einfach und leicht und wunderschön wird für alle Menschen.Was das bis jetzt bewirkt,sehen wir alle am Klimawandel.Und warum sollen Spaßprojekte nun auch auf Friedhöfen eingerichtet werden? Als Kind nahm mich meine Mutter mit auf den Friedhof und ich begriff auch von alleine ,die ganz besondere Atmosphäre ich bewegte mich ganz anders automatisch auf diesem Platz und stand andachtsvoll auch vor den Soldatengräbern und ließ mir alles erklären und erzählen......ich kann mir kaffeetrinkende Eltern auif einem Friedhofsspielplatz vorstellen,davor würde ich allerdings gerne einen Elternführerschein in Betracht ziehen wollen.Und ein Handyverbot auf dem Friedhof einführen.Friedh.erh
Kommentar 47: Dieter Volkmer schreibt am 05.08.2023, 11:33 Uhr :
Die nach meiner Meinung für die Umwelt und die Nachkommen optimale Bestattung findet im Friedwald oder Ruheforst statt. Der selbstgewählte Baum "lebt" von Deinen Resten und erfreut auch die (noch) Lebenden mit seinem Anblick und mit dem Sauerstoff, den er produziert. Die Grabpflege erledigt die Natur. Es gibt keinen Streit, wer den letzten Blumenstrauss für das Elterngrab hingestellt oder bezahlt hat. Ich hab das selbst erlebt. Geht mal über einen herkömmlichen Friedhof. Da könnt ihr Millionenwerte an Andenken in Stein bewundern. Ein wahrer Wahnsinn, wenn man bedenkt, was man mit diesen Werten hätte Gutes tun können. Oft wird hier auch nur ausgestellt, wer das meiste Geld für das Andenken an den/die Toten ausgegeben hat bzw. konnte. Das ist keine Trauer, sondern Angeberei der peinlichsten Art. Hört auf mit diesem Wahnsinn! Euer Gedenken sollte in Euch selbst sein, nicht in den Steinen.
Kommentar 46: Christian Graupner schreibt am 05.08.2023, 11:27 Uhr :
Ich halte den deuteschen Friedhofszwang für lange überholt. Hier geht es den Gemeinden nur ums Geld. Warum sollte ich die Urne mit der Asche des Verstorbenen nicht zu Hause haben ? Wer so etwas möchte, läßt seine Angehörigen in Holland, Tschechien oder der Schweiz verbrennen und wird durch den eigenen Staat gezwungen, so das Friedhofsgesetz zu umgehen.
Antwort von RABA , geschrieben am 05.08.2023, 16:11 Uhr :
genau! Der aus Tschechien fährt aber nicht so weit, ich mach das in der Schweiz!
Kommentar 45: A. Striegler schreibt am 05.08.2023, 10:57 Uhr :
Vor 5 Jahren ist meine Mutter verstorben. Dieses Jahr habe ich das Grab meiner Eltern umgestaltet. Sie ist täglich in ihrem Garten gewesen. Seit diesem Jahr wöchst dort eine Erdbeerpflanze, eine Kartoffel und eine Tomate. War ich bisher nur 2x auf dem Friedhof, bin ich jetzt wöchentlich einmal da, pflege das Grab und bleibe im Anschluß noch einen Augenblick dort. Mir hat die Umgestaltung etwas gebracht, egal was andere Menschen denken mögen.
Antwort von Doris , geschrieben am 05.08.2023, 20:56 Uhr :
Finde ich toll. Jeder sollte das machen, was für ihn/sie das Richtige ist und andere sollten sich da mit Kommentaren einfach zurückhalten.
Kommentar 44: Ute schreibt am 05.08.2023, 10:46 Uhr :
Es klingt doch ziemlich skuril. Spielplatz nein, in Kirchenkindergärten kann man über Tod und Bestattung reden, weil dort der Gang in die Kirche meist einmal wöchentlich stattfindet. Im Religionsunterricht kann dieses Thema auch besprochen werden. Und die Eltern sollten auch einbezogen werden, dass gehört zur Erziehung dazu! Cafe nur wenn es weit von den Gräbern entfernt liegt. Die Älteren wollen ihre Trauer mit Fremden nicht teilen, zumindest nicht in der ersten Trauerphase. Wo sollen die Angehörigen denn still trauern, soll man ihnen das auch noch nehmen? Man sollte die Friedhöfe neu gestalten. Es fehlen Bänke zum Verweilen. Überall wird gespart! Ich habe auch gehört, dass der Boden auf dem Friedhof nährreich ist, aber deshalb gleich ein Gemüsegarten anlegen finde ich Quatsch. Pflanzt Bienenwiesen mit Blumen, Kornblumen, Mohn u.s.w.. Mein Tipp ist, Steinmetzbetriebe auf dem Friedhof zu plazieren. Da würde man viele weite Wege sparen um den Grabstein auszusuchen. Seniorenfreundlich
Kommentar 43: Dr. Ute Floren schreibt am 05.08.2023, 10:38 Uhr :
Der angemessenste Friedhof zur Urnenbestattung ist für mich der Friedwald. Bestattung an "unserem " Baum. Rund um den Baum die Urnen von Familienmitgliedern und Freunden. Habe eine "persönliche Beziehung" zu dem Baum, meinem Wohnort nach meiner Zeit ,entwickelt und indem ich dort Eichhörnchen und Vögel füttere, für ein lebendiges Treiben gesorgt. Der Wald ist ein natürliches Biotop. Hier kann man mit Hunden spazierengehen, reiten, andächtige Stille ohne beklemmende Friedhofsatmosphäre wirken lassen. Ich fände es auch gut, wenn Angehörige die Urne mitnehmen, zu Hause aufbewaren oder beerdigen, oder in einem Fluß verstreuen könnten. Je nach Wunsch des Verstorbenen oder der eigenen Vorstellung. Asche ist ja steril.
Antwort von Carla , geschrieben am 05.08.2023, 15:23 Uhr :
Steril, aber nicht schadstofffrei.
Kommentar 42: Hartmut Birth schreibt am 05.08.2023, 09:44 Uhr :
Die Veränderung der Bestattungskultur ist einhergehend mit der Entchristlichung unserer Gesellschaft. Auch im Ansteigen der Einäscherungen ist dies nachvollziehbar. Darüber kann man ja denken wie man möchte, aber eine Bestattung nach jüdisch/ christlicher Tradition sieht nun mal die Erdbestattung vor. z.B. "und sie legten Ihn zu seinen Vätern". Auch in den alten Friedhöfen ist ja durchaus die Möglichkeit "Ruhezonen" und "Freiflächennutzung" zu gestalten. Hier sind es aber oft und gerade die Friedhofsämter und die Friedhofsordnungen, die dagegensprechen eine individuelle Grabgestaltung zu ermöglichen. Es gibt sie noch, die schönen Friedhöfe mit altem Baumbestand und individuellen Grabsteinen. Ich denke aber auch das ein Friedhof ein Ort der Würde ist, er sollte nicht zum Spielplatz oder Freizeitpark werden. Ein Friedhof ist auch ein Erinerungsort, er erinnert uns daran das unser Leben endlich ist. " Herr lehre uns bedenken das wir sterben müssen, auf das wir weise werden."
Kommentar 41: Olli P. schreibt am 05.08.2023, 09:35 Uhr :
Für eine Wasserratte wie mich wäre ein Seemannsgrab die richtige Wahl. Nach meinem Ableben werde ich mich einäschern und die Urne im Meer bestatten lassen. Keine weiteren Kosten für Grabpflege, kein Aufwand für die Hinterbliebenen und wenn man nach seinem Dahinscheiden ohnehin nicht im Gedächtnis seiner Mitmenschen bleibt, dann helfen auch keine Gruften mit teuren Grabsteinen mehr weiter.
Kommentar 40: Hannelore schreibt am 05.08.2023, 09:12 Uhr :
Manches ist vielleicht etwas überzeichnet. Friedhof war immer ein Ort der Ruhe. In unserem Ort war ein sehr schöner Waldfriedhof, dahinter der Kindergarten. Kinder wurden damit groß, aber sie durften den Friedhof auf dem Weg nicht durchqueren. Es gab wohl immer mal Leute, die Gemüse gepflanzt haben, wegen der "guten Düngung", gute Erfolge. Auch das wurde verboten.Im Norden wurde gerade auf einem Friedhof eine Sitzschaukel aufgestellt. Protest brauchte nicht auf sich warten. Friedhof sollte sich schon auf "Gemeinschaft" hin entwickeln, aber nichts als Müllhalde oder Halligalli Platz.
Kommentar 39: J. Bertau schreibt am 30.07.2023, 23:08 Uhr :
Vor ca 25 Jahren machte man sich in meiner Gemeinde Gedanken über die Notwendigkeit eines neuen Friedhofes, weil es auf dem alten eng wurde. Doch ach: Allmählich entstanden hier immer mehr Freiflächen, und das lag nicht nur an der immer häufigeren Bevorzugung von Urnenbestattungen, sondern auch daran, dass sich bei vielen Menschen seit dieser Zeit wohl angenehmere Gedanken mit einer Seebestattung oder besonders mit einer Beisetzung im Friedwald einstell- ten, wenn es einmal so weit sein würde, denn plötzlich stand ein solches Angebot vonseiten der Forstwirtschaft im Raum. Dazu folgende Anmerkungen: Friedhöfe werden von Kirchen oder Kommunen unterhalten, auch die entspre- chenden Arbeitskräfte. Gewinne entfallen dabei in der Regel, was bei den o. a. Anbietern doch wohl anders aussehen dürfte. Im Sinne eines Erhaltes unserer traditionellen vier4Friedhofskultur, die ja durchaus kreativ ausgebaut werden kann, sollte man diese Gedanken vielleicht in seine Überlegungen einbeziehen.
Kommentar 38: Meiner einer schreibt am 30.07.2023, 10:10 Uhr :
meiner Meinung nach könnten man Friedhöfe abschaffen. Kosten ein Haufen Grabmiete (an sich schon ne Frechheit, Geld mit Toten machen), ständig muss man hin nach den Blümchen gucken. Ne ne.. dann lieber verbrennen und die Urne zuhause irgendwo hinstellen Und vom Pimmelvergleich den einige mit ihrer Grabgestaltung veranstalten will ich erst garnicht anfangen
Antwort von Hans Beyhs , geschrieben am 05.08.2023, 11:02 Uhr :
>>> " (an sich schon ne Frechheit, Geld mit Toten machen)" Friedhöfe sind in aller Regel DEFIZITE "Unternehmen", die von den Betreibern (Kirchen oder Gemeinden) gesponsert werden. >>> "ständig muss man hin nach den Blümchen gucken" Du darfst ein Grab auch mit kleinen Ziersträuchern oder Bodendeckern bepflanzen, die kaum Pflege brauchen. >>> "und die Urne zuhause irgendwo hinstellen" Wie würdest Du Dich fühlen, wenn nach einem Einbrauch Deine Oma plötzlich weg ist... (oder bei eBay wieder auftaucht :-)
Antwort von RABA , geschrieben am 05.08.2023, 16:14 Uhr :
genau, so sehe ich das auch. Von wegen Minusgeschäft, das kann man auch einreden! Mit der Asche sollte man machen können was man will. Deshalb lass ich auch alles im Ausland machen.
Kommentar 37: Marcus Triebner schreibt am 30.07.2023, 09:58 Uhr :
Hallo, KugelZwei, ein Friedhof sollte ein Ort sein, an dem man Abschied vom Verstorbenen nehmen kann. Alles hat seine Zeit. Gut finde ich, daß die Garbliegezeiten bei den meisten Friedhöfen auf acht Jahre reduziert wurden. Heut zu Tage hat doch keiner mehr Zeit, jeden Tag auf den Friedhof zum giesen zu gehen. Kinder sollten in dieser Trauer auch mit eingebunden werden. Aber einen Spielplatz finde ich unpassend. Man sollte sich immer an die schönen Momente im Leben mit dem Verstorbenen erinnern können. Ob Kinderlärm auf einem Spielplatz dazu gehört, bezweifle ich. Einen Treffpunkt für Trauerne zu gründen, ist eine gute Idee, aber bitte nicht zwischen den Grabsteinen. Jeder Mensch hat doch seine eigene Trauer, und geht auch eigen damit um. Verdrängen der Trauer bringt nichts. Leider gibt es sehr viele Menschen, die an dem Verstorbenen nicht nur possitive Erinnerungen haben. Wie kommen die damit klar, jetzt nichts mehr mit dem Verstorbenen klären zu können. Austausch wär
Kommentar 36: Lena schreibt am 30.07.2023, 09:12 Uhr :
Das Friedhofslabor finde ich gut. Friedhöfe sind ruhige Orte an denen man gut Nachdenken kann. Durchaus kann man da über alles trauern
Kommentar 35: Alexander Makowsky schreibt am 30.07.2023, 08:42 Uhr :
Was mit den Friedhöfen passiert ist mir wurscht. Ich habe bereits einen Platz im Friedwald.
Kommentar 34: Rilana Modes schreibt am 30.07.2023, 06:43 Uhr :
Finde ich eine wunderschöne Idee, der Trauer den Schmerz zu nehmen und Trauernden einen richtige Platz mitten im Leben zu geben. Dass auch Kinder berücksichtigt werden, finde ich besonders tröstend und auch die Möglichkeit einer Begegnungsstätte in einem Cafe, wo sich Menschen treffen können. Mitten im Tod können neue Freundschaften entstehen. Und Gemüsegärten auf den Gräbern symbolisieren nicht Vergänglichkeit sondern das Weiterleben. So hat die Trauer Raum, ohne dass der Schmerz in den Mittelpunkt rücken muss.Es gibt sogar schon Spielgräber für Kinder, welche Geschwistern die Möglichkeit bieten, nahe am Verstorbenen zu bleiben. Endlich ist die Zeit der starren strengen Trauerregeln vorbei. Eine super Idee
Antwort von Ute , geschrieben am 05.08.2023, 10:57 Uhr :
Wollen Sie den Trauernden auch noch ihren Schmerz nehmen. Schmerz empfinden ist doch ein ganz normaler Vorgang bei Trauer. Das wäre genau so, wenn es keine herkömliche Bestattung geben würde. Unter dem Motto seid fröhlich singt und tanzt auf dem Friedhof bei der Einäscherung. Das ist nicht unsere Kultur. Jüngere Generationen sehen es vielleicht anders. Wer geht am meisten auf den Friedhof, die Senioren.
Antwort von Lieschen , geschrieben am 05.08.2023, 20:50 Uhr :
Das Spielgrab finde ich ja einer tolle Idee! Ich habe als Kind das Grab meiner Schwester besucht, die verstarb bevor ich geboren wurde und wusste nie recht, wie ich mich verhalten soll. Hätte man mir gesagt, ich darf auf ihrem Grab spielen, so als ob ich mit ihr spiele, hätte mir das glaube ich sehr geholfen. Und an Ute: Rilana hat geschrieben "der Trauer den Schmerz nehmen " nicht "den Trauernden". Ich verstehe was sie meint.
Kommentar 33: joe schreibt am 30.07.2023, 01:25 Uhr :
die ideen sind alle schlecht
Antwort von Netti , geschrieben am 05.08.2023, 16:27 Uhr :
...es wäre gut, das "schlecht" mal zu erläutern, dann kann es einen Austausch geben.
Kommentar 32: August Übel schreibt am 29.07.2023, 23:11 Uhr :
Ein Friedhof hat gefälligst das zu bleiben war er er war, ein Ruheplatz für die Toten, ein Platz zum Erinnern für die Lebenden und eine grüne Oase. Weder Spielplätze, noch Cafes haben dort etwas verloren! Daher, Finger weg von den Friedhöfen!
Antwort von Anonym , geschrieben am 05.08.2023, 20:45 Uhr :
"hat gefälligst das zu bleiben war er er war," Jaja, und Frauen bleiben am Herd, Kinder machen wieder was man Ihnen sagt und das Klima wird sich gefälligst auch an das halten, was es schon immer war - bloß keine Veränderungen! Ich hoffe für Sie, das Leben hält sich an Ihre Vorgaben...
Kommentar 31: Thomas S schreibt am 29.07.2023, 20:29 Uhr :
Die Toten ruhen nicht irgendwo in Frieden unter der Erde oder in Urnen, sondern sind auferstanden und leben bei Gott. Wenn wir für sie beten, beten wir mit ihnen und verbinden uns mit ihnen zu einer großen Gemeinschaft. Friedhöfe sollen Oasen der Ruhe und des Gedenkens bleiben, um den Verstorbenen näher sein zu können, dürfen aber dennoch mit Leben erfüllt werden. Das ist sicher auch im Sinn der Verstorbenen. Für den betroffenen glaubenden Menschen ist das sich in die Hand des Herrn Fallenlassen dürfen und der Heimgang zum Herrn sicher weniger schlimm als für die Angehörigen, die den Verlust eines geliebten Menschen verkraften müssen. Unsere Aufgabe ist es das Leben zu meistern, mit Mut und Zuversicht, und nicht in Depresssion zu versinken. Insoferne dürfen die Friedhöfe sehr wohl auch ein wenig daran erinnern, dass wir bis zum Tod ein Leben geschenkt bekommen haben.
Kommentar 30: Marianne Charlotte Hundt schreibt am 29.07.2023, 19:45 Uhr :
Wie eine Zivilisation mit ihren Schwächsten umgeht, zeigt ihren charakteristischen Habitus. Zu den Schwächsten gehören nicht an letzter Stelle die Toten und der Umgang mit ihrem Andenken und die bleibende Würdigung ihres Lebens. Meine Mutter und ich als Tochter legten Wert darauf, eine bleibende Stätte der Trauer und des Trostes für sie und mich zu bewahren; und sie selbst wollte auf keinen Fall verbrannt werden: Zu viele Menschen seien im 20. Jahrhundert verbrannt worden, und die Asche, von den Nazis noch wohlfeil den nichtermordeten Hinterbliebenen angeboten, befinde sich eigentlich noch heute in der Luft. Von Gunter Demmnigs Stolpersteinchen abgesehen, gibt es auch 80 Jahre nach dem Mord an der halben Familie samt Freundschaften keinen Ort, gar keinen, wo meine Mutter für ihre Mutter, Tanten und Onkel eine Rose hätte aufs Grab legen können. Friedhöfe sollen gesegnete Totenstätten bleiben, nicht verschachert, oder entwidmet! Das anonyme Verscharren ist unwürdig, Spielplatz auch.
Antwort von Doris , geschrieben am 05.08.2023, 20:40 Uhr :
"Das anonyme Verscharren ist unwürdig," Sollte das nicht jeder für sich entscheiden? Ich verstehe Ihre Motivation durchaus, aber wer keine Kinder hat, kann sich doch bewusst für die anonyme Bestattung entscheiden, ich weiß nicht, was daran unwürdig sein soll, wenn ohnehin keiner mein Grab besuchen würde.