Das Auto steht quer auf den Gleisen. Durch den Zusammenstoß mit dem Zug hat es Feuer gefangen. Das ist die Ausgangslage der Übung. Es ist ein realitätsnaher Einsatz, denn im Auto sowie im Zug wurden vorher Menschen platziert, die verletzt sein sollen. Sie müssen jetzt von den Einsatzkräften gerettet werden.
Training für den Ernstfall
Drei große Feuerwehrwagen mit knapp zwanzig Einsatzkräften nehmen an der Übung teil. Diese ist wichtig, um die Feuerwehrleute besser auf einen möglichen Ernstfall vorzubereiten.
An der Unfallstelle angekommen teilen sich die Einsatzkräfte auf. Die einen löschen das Feuer am Auto, andere gehen in den Zug und holen die verletzten Menschen heraus.
Großübung der Feuerwehr in Telgte: Unfall zwischen ICE und Auto. WDR Studios NRW. 15.04.2025. 00:47 Min.. Verfügbar bis 15.04.2027. WDR Online. Von Voßkühler, Ann-Christin.
Training mehrmals im Jahr
Sie werden dann weiter am Rettungswagen behandelt. "Wir trainieren ja mehrmals im Jahr, trotzdem ist sowas immer wieder aufregend", sagt ein Teilnehmer.
Am Einsatzort hat der Zugleiter das Sagen. Er bestimmt, wer welche Aufgaben übernimmt und muss dabei immer den Überblick behalten. "Es geht darum, die Übung genauso ernst zu nehmen wie einen Realfall. Ansonsten können wir daraus auch nichts lernen", so ein anderer Teilnehmer.
Herausforderung für Einsatzkräfte
Immer wieder kommt es zu Unfällen zwischen Autos und Zügen - und die haben oft schlimme Auswirkungen. Eine große Herausforderung für die Einsatzkräfte ist dabei die Anzahl der verletzten Personen.
"Wir rechnen bei Zügen mit vielen Patienten im Zug plus die Verletzten im Pkw. Aus Feuerwehrsicht ist das ein großer Einsatz, wo man einen großen Kräfteeinsatz braucht." Steven Miemietz, Berufsfeuerwehrmann in Köln
Deutsche Bahn stellt Waggons zur Verfügung
Täglich finden auf dem Trainingsgelände des Instituts der Feuerwehr in Telgte Übungen statt. An dieser Übung nehmen Berufsfeuerwehrleute aus ganz NRW teil, die sich aktuell zum Zugleiter ausbilden lassen. Die Deutsche Bahn hat dafür zwei ausgangierte ICE-Waggons zur Verfügung gestellt, die nun langfristig in Telgte bleiben.
"Das sind Lagen, damit wird man nicht täglich konfrontiert. Wir sind sehr froh über solche Übungsmöglichkeiten." Steven Miemietz, Berufsfeuerwehrmann in Köln
Auch NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) besuchte am Dienstag das Trainingsgelände in Telgte. Er betonte, wie wichtig solche Übungen sind und schaute gespannt zu.
Erfolgreiche Übung
Nach knapp 30 Minuten war das Feuer gelöscht, alle Personen wurden in Sicherheit gebracht: "Der Einsatz lief hervorragend ab, weil wir eine gute Kommunikation hatten", zog Berufsfeuerwehrmann Steven Miemietz ein Fazit für seine knapp zwanzig Einsatzkräfte.
Unsere Quellen:
- WDR-Reporterin vor Ort
- Institut der Feuerwehr NRW
- Steven Miemitz, Berufsfeuerwehrmann in Köln
- NRW-Innenminister Herbert Reul