Ein größerer Einsatz der Polizei am Berufskolleg in Kempen ist inzwischen beendet. Bei einer Durchsuchung des Schulgebäudes hatten Spezialeinsatzkräfte der Polizei keine Bedrohungslage feststellen können. Die Schüler, die zwischenzeitlich in einer Turnhalle versammelt wurden, durften mittlerweile nach Hause gehen. Wenn sie noch minderjährig sind, konnten sie von ihren Eltern abgeholt werden.
"Es war schon eine sehr komische Situation"
Die 18-jährige Julia Wiegand macht an dem Berufskolleg eine Ausbildung zur Kinderpflegerin. Sie hat den Einsatz hautnah miterlebt: "Auf einmal kam eine Durchsage, dass wir alle Türen verriegeln sollen und dann wussten wir erst gar nicht, was wir machen sollen. Wir haben die ganzen Türen zugeschlossen und irgendwann sollten wir runter unter die Tische und Licht aus und Jalousie runter und dann war erstmal Ruhe." Einsatzkräfte brachten sie und ihre Mitschüler dann später in die Turnhalle.
Hinweise auf mögliche Amoktat an Berufskolleg
Am Nachmittag hatte ein Pressesprecher der Polizei Düsseldorf mitgeteilt, dass es aus den sozialen Medien Hinweise auf eine mögliche Amoktat gegeben habe. Zwischenzeitlich hieß es, dass offenbar mögliche Täter vor Ort seien.
Inzwischen spricht die Polizei von einer "abstrakten Bedrohung" in sozialen Netzwerken, eine konkrete Bedrohungslage habe es jedoch nicht gegeben. Auslöser des Einsatzes war offenbar ein Video, das ein 17-jähriger ehemaliger Schüler im Internet veröffentlicht hatte. Darauf hantierte der junge Mann mit einer Schreckschusspistole vor einem Schulgebäude. Ein Tatverdächtiger wurde laut Polizeiangaben in Nettetal festgenommen. Die Ermittlungen dauern weiter an.
Unsere Quellen:
- Polizei Düsseldorf
- Kreispolizei Viersen
- Reporter vor Ort