Der Bundestagsabgeordnete Matthias Helferich aus Dortmund darf weiter in der AfD aktiv bleiben. Dies geht aus einem Urteil des Landesschiedsgerichts der AfD in Nordrhein-Westfalen hervor, das dem WDR vorliegt. Demnach darf Helferich lediglich für drei Monate bestimmte Parteiämter nicht bekleiden. Der Antrag des AfD-Bundesvorstands auf Enthebung aus allen Parteiämtern und eine zweijährige Ämtersperre wurde abgewiesen. Helferich darf weiter Delegierter bleiben und das Amt des Landesschiedsrichters ausüben.
Gericht sieht "Scherz"
Helferich hatte sich in einem Chat "demokratischer Freisler" und das "freundliche gesicht des ns" genannt. Der Fall sorgt seit 2021 für Debatten in der Partei. Das Landesschiedsgericht der AfD in NRW ist jetzt "zu der Überzeugung gelangt, dass der Antragsgegner fest auf dem Boden der freiheitlich-demokratischen Grundordnung steht und zudem die nationalsozialistische Ideologie zutiefst ablehnt". Es habe sich bei den Chat-Nachrichten um "Scherzerklärungen" gehandelt.
Der damals neu gewählte Bundestagsabgeordnete Helferich hatte sich bereits kurz nach der Wahl 2021 nicht der AfD-Fraktion angeschlossen, sondern blieb als fraktionsloser Abgeordneter im Parlament. Auf Facebook schreibt Helferich nun, dass er "hoffentlich zukünftig als Mitglied der AfD-Bundestagsfraktion" in Berlin arbeiten werde. Er entschuldigte sich für die Chat-Nachrichten. Der AfD-Landesvorsitzende Martin Vincentz war telefonisch zunächst nicht für einen Kommentar zu erreichen.