Nach Wahlwiederholung in Berlin: Diese NRW-Politikerin geht jetzt in den Bundestag

Stand: 12.02.2024, 16:20 Uhr

Franziska Krumwiede-Steiner rückt im Bundestag nach. Bei der Wahl im Jahr 2021 war sie leer ausgegangen, doch nach der Wahl in Berlin bekommt sie jetzt eine zweite Chance.

Von Nadja Bascheck

Am Tag danach ist die Freude groß, auch wenn sie nicht damit gerechnet hatte: Franziska Krumwiede-Steiner zieht in den Bundestag ein, fast zweieinhalb Jahre nach der ursprünglichen Wahl. Doch weil es damals in Berlin größere Pannen gab, wurden Teile der Wahl am Sonntag wiederholt.

"Ich war wahnsinnig überrascht." Franziska Krumwiede-Steiner (Bündnis 90/Die Grünen)

Berliner Abgeordnete verlieren Mandat

Doch warum rückt sie nach? Ihr fällt das Mandat der Grünen-Landesvorsitzenden aus Berlin zu. Nina Stahr war 2021 über die Landesliste in den Bundestag gezogen. Weil die Wahlbeteiligung nun aber geringer ausfiel, wurde es für sie und andere Abgeordnete eng.

Dr. Franziska Krumwiede-Steiner | Bildquelle: WDR/privat

Für ihre Kollegin aus NRW hat Stahr ein paar motivierende Worte bereit: "Du wirst das super machen!", schrieb sie auf der Plattform X und gratulierte Franziska Krumwiede-Steiner. Die wiederum bedauert, dass Stahr nicht mehr im Bundestag sitzt, freut sich aber, deren Arbeit fortführen zu können.

Inhaltlich vertreten die beiden ähnliche Positionen, etwa im Bereich Bildung, Chancengleichheit und Kinderrechte. Das seien auch ihre Wahlkampfthemen im Jahr 2021 gewesen. Das Direktmandat in ihrem Wahlkreis Mülheim-Essen I holte allerdings der SPD-Abgeordnete Sebastian Fiedler mit 36,3 Prozent. Auf Platz zwei landete Astrid Timmermann-Fechter von der CDU. Franziska Krumwiede-Steiner kam auf 14,1 Prozent und damit auf Platz drei.

Zuhause im Ruhrgebiet

Die 38-Jährige lebt in Mülheim an der Ruhr und hat zwei Töchter. Als erstes steht jetzt ein Gespräch mit ihrem Schulleiter an, denn Krumwiede-Steiner arbeitet an einer Gesamtschule. Ganz nach Berlin ziehen möchte sie nicht, ihren Lebensmittelpunkt hat sie im Ruhrgebiet. Aber sie könne bei Verwandten in Brandenburg unterkommen.

Für die Grünen sitzt sie im Mülheimer Stadtrat, ist Fraktionsvorsitzende und Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses. Erfahrungen aus der Kommunalpolitik, die sie in Berlin einbringen könne:

"Wir wissen hier schon auch, was die Leute bewegt und wie man Politik macht und dass Politik eben auch kein einfaches Geschäft ist und dass man sich da auch anstrengen muss." Franziska Krumwiede-Steiner (Bündnis 90/Die Grünen)

Eine Kommune aus dem Ruhrgebiet habe immer mit finanziellen Zwängen zu kämpfen. Da lerne man, dass man nichts geschenkt bekommt.

Berlinwahl: NRW-Abgeordnete rückt in Bundestag nach WDR 5 Westblick - aktuell 12.02.2024 06:03 Min. Verfügbar bis 11.02.2025 WDR 5

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