In 2023 hat die Polizei 142 Verfahren wegen sexueller Ausbeutung abgeschlossen. Das sind - verglichen mit 120 Fällen in 2022 - 18,3 Prozent mehr. Vielfach geht es um Straftatbestände wie Menschenhandel, Zwangsprostitution und Zuhälterei. Die gute Nachricht dabei: Immer häufiger zeigen Opfer die Täter selbst an. "Maßgeblich für erfolgreiche Ermittlungen bleibt, dass die Opfer Vertrauen in die Polizei und den Staat gewinnen", teilt das Landeskriminalamt dazu mit.
Auch im Fall von sexueller Ausbeutung von Minderjährigen gehen die Zahlen nach oben: von 30 auf 38, also 26,7 Prozent mehr. Oft fänden die Täter ihre Opfer über die sozialen Medien oder arbeiten mit der sogenannten Loverboy-Methode. Dabei gaukeln Männer oft jungen Frauen Liebe vor, um sie dann als Prostituierte auszunutzen.
Ermittler gehen von hoher Dunkelziffer aus
Trotz der deutlichen Steigerung verweist die Polizei darauf, dass die Zahlen keine validen Rückschlüsse zuließen: Einerseits weil die Zahl der Gesamtfälle zu gering für Vergleichbarkeit sei. Andererseits weil die Ermittler eine hohe Dunkelziffer vermuten. Innenminister Reul kündigte an, dass Täter "damit rechnen müssen, erwischt zu werden. Mehr Opfer zeigen Taten an und mehr Ermittlungsverfahren leitet die Polizei ein - das ist ein Schritt nach vorne."
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Unsere Quellen:
- Lagebild Nordrhein-Westfalen
- Eigene Recherchen des Autors
Über dieses Thema berichten wir am 17.12.2024 in den WDR Nachrichten.