Schülerinnen und Schüler in ganz Deutschland schniden immer schlechter bei den Basiskompetenzen wie Lesen, Schreiben und Rechnen ab. Das haben zuletzt internationale Tests wie Pisa und auch die deutschen IQB-Studien für Viert- und Neuntklässler gezeigt. Der Bund und die Länder wollen deshalb genau diese Basiskompetenzen stärken, mit dem so genannten Startchancen-Programm. Zehn Jahre lang stellt der Bund den Ländern dafür eine Milliarde Euro pro Jahr zur Verfügung, insgesamt also 10 Milliarden.
2,3 Milliarden Euro für NRW
Der größte Anteil des Geldes fließt nach NRW: 2,3 Milliarden Euro sind das laut Landesregierung. Hinzu kommt nochmal die gleiche Summe aus dem Landeshaushalt. Mit dem Geld sollen in NRW rund 920 Schulen mit ungefähr 230.000 Schülerinnen und Schülern unterstützt werden, vor allem in sozialen Brennpunkten. Ausgewählt werde das auf Basis des bereits vorhandenen Schulsozialindexes, sagt Schulministerin Dorothee Feller. Kriterien seien dabei vor allem der Anteil von Kindern und Jugendlichen mit Migrationsgeschichte und die Armutsgefährdung der Schüler.
Weil die Herausforderungen an Grundschulen besonders groß sind, sollen sie etwas mehr von dem neuen Programm profitieren: 60 Prozent des Geldes wird laut Schulministerium für Grundschüler ausgegeben, der Rest fließt an weiterführende Schulen.
400 Schulen sollen im Mai feststehen
Die können mit dem zusätzlichen Geld mehr Personal einstellen, aber zum Beispiel auch individuelle Förderstunden oder Coachings anbieten. Und sie sollen auch, falls nötig, die "Lernumgebung" verbessern, also Räume umgestalten oder die Infrastruktur verbessern.
Die ersten 400 Schulen, die die zusätzliche Förderung bekommen, sollen bis Mai feststehen und ab dem neuen Schuljahr mehr Unterstützung bekommen. Die restlichen rund 500 Schulen starten nach Angaben des Ministeriums ein Jahr später.