Maul- und Klauenseuche: NRW-Regierung warnt Oster-Urlauber im Ausland

Stand: 15.04.2025, 13:36 Uhr

Wer in den Osterferien in die Türkei, Slowakei oder nach Ungarn fährt, soll wegen der Maul- und Klauenseuche aufpassen, appelliert das NRW-Landwirtschaftsministerium. Deutschland selbst gilt rund drei Monate nach dem Ausbruch hierzulande wieder als frei von der Seuche.

Nach Ausbrüchen der für Tiere hochansteckenden Maul- und Klauenseuche in Teilen Osteuropas appelliert das Land NRW an Reisende, vorsichtig zu sein. Laut Mitteilung des Ministeriums für Landwirtschaft und Verbraucherschutz gibt es seit Anfang März an der Grenze zu Österreich, in Ungarn und der Slowakei eine Reihe von MKS-Fällen. Das gilt auch für die Türkei, wo die Seuche häufig vorkommt.

Durch die Zunahme des Handels- und Reiseverkehrs auch über die Ostertage sei die Gefahr erhöht, das für Menschen ungefährliche Virus einzuschleppen.

Appell: Keine Produkte aus Rohmilch mitbringen 

Fahrzeuge und Menschen können laut Mitteilung das Virus über tausende Kilometer mitschleppen. Deshalb fordert das NRW-Ministerium die Reisenden auf, keine Produkte aus Rohmilch oder nicht durchgekochtes Fleisch aus der Region mitzubringen.

Kontakt mit Klauentieren - also Kühen, Schweinen oder Schafen - sollte verhindert werden, landwirtschaftliche Betriebe nicht besucht werden. Auch rät das Ministerium von Jagdreisen in die betroffenen Regionen ab, um eine Verbreitung des Virus zu verhindern.

Erster Ausbruch der Seuche seit mehr als 35 Jahren

Klauen eines von der Seuche betroffenen getöteten Rindes | Bildquelle: dpa, Sebastian Gollnow

Anfang des Jahres 2025 war es erstmals seit mehr als 35 Jahren in Deutschland zu einem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche gekommen. Die für Tiere hochansteckende Viruserkrankung wurde bei einer Wasserbüffel-Herde in Hönow im brandenburgischen Landkreis Märkisch-Oderland entdeckt.

Einige Nicht-EU-Staaten verhängten daraufhin Importstopps für Fleisch und Milch aus der ganzen Bundesrepublik. In der EU gilt direkt das Prinzip der Regionalisierung - Produkte von außerhalb der Schutzzone rund um den betroffenen Betrieb können normal gehandelt werden.

Deutschland jetzt offiziell frei von Maul- und Klauenseuche

Mittlerweile gilt Deutschland rund drei Monate nach dem Ausbruch wieder als frei von der Seuche. Die Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH) habe einem Antrag der Länder Berlin und Brandenburg, des Bundeslandwirtschaftsministeriums und des Friedrich-Loeffler-Instituts zugestimmt, teilte das Brandenburger Landwirtschaftsministerium am Dienstag mit.

Damit werde die Sperrzone um den betroffenen Bestand in Hönow wieder aufgehoben. Alle Untersuchungen auf MKS bei Haustieren und Wildtieren, die für die Seuche empfänglich seien, waren laut Ministerium negativ. Für Deutschland gelte seit Montag wieder der Status MKS-frei ohne Impfung. Auch die Landkreise Märkisch-Oderland und Barnim erhielten den Status zurück. 

Unsere Quellen:

  • Mitteilung des NRW-Landwirtschaftsministeriums
  • Nachrichtenagentur dpa

Über dieses Thema berichten wir am 15.04.2025 auch im Hörfunk: WDR 5, WDR aktuell, 14.00 Uhr.

Empfehlungen werden geladen ...