Von Bonn um die Welt: 100 Jahre Deutscher Akademischer Austauschdienst Lokalzeit aus Bonn 13.01.2025 05:58 Min. Verfügbar bis 13.01.2027 WDR Von Sebastian Tittelbach

Von Bonn um die Welt: 100 Jahre Deutscher Akademischer Austauschdienst

Stand: 13.01.2025, 15:04 Uhr

Von einer Studenteninitiative zur weltweit größten Förder-Organisation des internationalen akademischen Austauschs.

Von Sebastian Tittelbach

Jedes Jahr fördert der Deutsche Akademische Austauschdienst rund 150.000 Studierende, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit Stipendien oder in Projekten.

Viele zieht es in die USA, beliebt sind außerdem Großbritannien, Frankreich, Kanada und Japan. Gleichzeitig unterstützt der DAAD ausländische Akademiker bei ihrem Aufenthalt in Deutschland. 

Dabei gehe ist nicht nur darum, persönliche Karrieren zu fördern, erläutert Kai Sicks, Generalsekretär des DAAD: „Wir machen es insbesondere, weil wir die Lage Deutschlands in der Welt positiv beeinflussen wollen. Dieser Austausch führt dazu, dass wir überall auf der Welt Partner, Freunde, Freundinnen für Deutschland gewinnen. Diese Partnerschaften halten ein Leben lang.“

Zu den DAAD-Geförderten gehören bekannte Persönlichkeiten wie der Astronaut Alexander Gerst, die Schriftstellerin Juli Zeh und der Fernsehjournalist Claus Kleber.

Die Anfänge in den USA

In den 1920er-Jahren hatte der Heidelberger Student Carl Joachim Friedrich in den USA erste Stipendien für junge deutsche Wissenschaftler eingeworben. Damit sollte das nach dem Ersten Weltkrieg isolierte Deutschland wieder am wissenschaftliche Austausch teilhaben.

Während des Nationalsozialismus ordnete sich der DAAD dem Regime unter. 1950 folgte ein Neuanfang in Bonn.

Besondere Chancen für besondere Menschen

Vor dem Gebäude sind Jubiläumsfahnen gehisst. | Bildquelle: WDR / Sebastian Tittelbach

Die Auswahlverfahren sind aufwändig. Je nach Programm liegen die Chancen der Bewerberinnen und Bewerber bei 10 Prozent.

Dabei gehe es nicht um stromlinienförmige Lebensläufe, sagt Referatsleiter Wolfgang Gairing: "Wir gucken nach Individuen, nach besonderen Leuten. Und selbst wenn jemand von sich ausgeht, ich bin doch gar nichts Besonders, hat jeder eine eigene Geschichte."

Ausgerechnet im seinem Jubiläumsjahr droht dem DAAD eine Kürzung seiner Grundfinanzierung durch das Auswärtige Amt um sechs Prozent, das entspricht rund 13 Millionen Euro. Gefeiert wird in diesem Jahr unter anderem mit einer Sonderbriefmarke und einem Festakt am 6. Mai im Berliner Humboldt Forum.

Unsere Quellen:

  • DAAD
  • Uni Heidelberg
  • DAAD-Stipendiaten