Es ist 17 Uhr. Langsam lichtet sich die Fläche an der Deutzer Werft. Viele PKK-Anhänger verlassen inzwischen das Gelände. Vor der Bühne stehen noch einige hundert Demonstranten. Aufmerksam hören sie den Rednern verschiedener PKK-naher Organisationen zu. Und rufen immer wieder "Freiheit für Öcalan".
Der Führer der Arbeiterpartei PKK sitzt seit 25 Jahren in der Türkei in Haft. Seit 10 Uhr heute Morgen fordern seine Anhänger bessere Haftbedingungen und die Freilassung des 74-Jährigen.
Am frühen Nachmittag zog der Demonstrationszug auf die linke Rheinseite, durch die Altstadt und über die Deutzer Brücke zurück zur Deutzer Werft. Die Polizei schätzt die Teilnehmerzahl auf die erwarteten rund 15.000 Menschen. Viele davon sind aus ganz Deutschland angereist. Bis auf das Schwenken von einigen PKK-Fahnen gab es keine besonderen Vorkommnisse. Die „Konföderation der Gemeinschaften Kurdistans in Deutschland“ (Kon-Med) hatte zu der Demonstration unter dem Motto „Schluss mit 25 Jahren Isolation, Folter und Rechtlosigkeit“ aufgerufen.
Demo unter Auflagen
Die PKK wird in vielen Ländern, unter anderem in Deutschland, der Türkei und den USA als Terrororganisation eingestuft. Deshalb dürfen nur Fahnen mit dem Konterfei des heute 74-Jährigen gezeigt werden. Ein paar wenige PKK-Fahnen waren zu sehen, diese wurde sofort von PKK-eigenen Ordner heruntergenommen. Die Polizei hatte gedroht, die Versammlung aufzulösen, wenn die Veranstalter sich nicht an die Auflagen hielten. Es waren sogar Dolmetscher vor Ort, die genau zuhörten, was die PKK-Anhänger rufen.
Polizei in Alarmbereitschaft
Da PKK-Kundgebungen sind in den vergangenen Jahren immer wieder sehr leidenschaftlich ausgetragen worden, deshalb hat sich die Polizei auf einen Großeinsatz vorbereitet. Mehrere Hundertschaften sicherten das Gelände und den Demonstrationszug.
Die Auswirkungen der Demo auf den Straßenverkehr und den öffentlichen Nahverkehr waren deutlich geringer als erwartet. Die Demo war um 18 Uhr zu Ende.
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