Gedenkmarsch in Düsseldorf: Marsch des Lebens (zum 7. Oktober) | WDR Aktuelle Stunde 01:03 Min. Verfügbar bis 06.10.2026

Tausend Menschen bei Gedenkmarsch zum 7. Oktober in Düsseldorf

Stand: 06.10.2024, 18:26 Uhr

In Düsseldorf haben am Sonntag knapp tausend Menschen der Opfer des Überfalls der islamistischen Terrormiliz Hamas am 7. Oktober 2023 auf das israelische "Supernova"-Festival und auf fast 50 jüdische Dörfer gedacht.

Mit Fotos der entführten Geiseln und Israelflaggen sind die Teilnehmer des Gedenkmarsches am Sonntagnachmittag durch Düsseldorf gezogen. Dabei waren unter anderem Vertreter der Jüdischen Gemeinde und des Jüdischen Studierendenverbands NRW, aber auch Andersgläubige, die sich solidarisch mit Israel zeigen wollten. Begleitet wurde die Veranstaltung von der Polizei, es blieb aber friedlich.

Am 7. Oktober 2023 wurden insgesamt 1.170 Israelis und Menschen anderer Nationalitäten getötet, allein beim Nova-Technofestival mindestens 370 junge Menschen. 

Juden fühlen sich im Alltag eingeschränkt

Für viele Juden hat sich das Leben in Deutschland im letzten Jahr verändert, hieß es am Sonntag beim Gedenkmarsch. Auch für Rivkah Young, die den Gedenkmarsch mitorganisiert hat. Sie berichtet von Einschränkungen im Alltag:

"Seinen Davidstern oder jüdische Symbole, muss man aufpassen, wo man die öffentlich trägt und wo nicht." Rivkah Young, Mitorganisatorin des Gedenkmarsches
Rivkah Young und Eva Lindner beim Gedenkmarsch in Düsseldorf | Bildquelle: WDR/Gerhardus

Die Post aus der Gemeinde würde auch nicht mehr mit dem Jüdische-Gemeinde-Stempel kommen, sondern anonym. "Manche Leute nehmen ihre Mesusot oder jüdische Symbole vom Hauseingang runter", berichtet Young.

Kundgebung mit religiösen und politischen Vertretern

NRWs stellvertretende Ministerpräsidentin Mona Neubaur bei der Kundgebung in Düsseldorf | Bildquelle: WDR/Gerhardus

Bei der anschließenden Kundgebung sprach auch NRWs stellvertretende Ministerpräsidentin Mona Neubaur (Grüne). Für sie sei es selbstverständlich, die Werte der Verfassung auf die Straße zu bringen. Und sie wolle damit das deutliche Signal senden, "dass das Existenzrecht Israels nicht in Frage gestellt wird".

Zu Wort kam auch Miriam Koch, die Beigeordnete für Kultur der Stadt Düsseldorf. Sie kündigte an, dass die Israelflagge vor dem Rathaus am 7. Oktober mit einem Trauerflor wehen wird.

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