Köln: Schrein der Heiligen Drei Könige lockt Gläubige aus aller Welt Lokalzeit aus Köln 06.01.2025 04:01 Min. Verfügbar bis 06.01.2027 WDR Von Manuela Klein

Köln: Schrein der Heiligen Drei Könige lockt Gläubige aus aller Welt

Stand: 06.01.2025, 18:59 Uhr

Der Schrein der Heiligen Drei Könige im Kölner Dom wird einmal im Jahr geöffnet und zieht am 6.Januar Gläubige aus aller Welt an.

Von Manuela Klein

Er leuchtet schon von weitem: Der goldene Schrein der Heiligen Drei Könige. Der Überlieferung nach haben hier die Reliquien von Caspar, Melchior und Balthasar ihre letzte Ruhestätte gefunden. Und einmal im Jahr kann man den drei Heiligen aus dem Morgenland besonders nahe kommen. Dann nämlich wird eine große goldene Platte, die sogenannte Trapezplatte, geöffnet.

Hinter einem goldenen Gitter kann man die Kronen der Heiligen Drei Könige sehen. Auch für Dompropst Guido Assmann (59) immer wieder ein erhebender Moment: „Für diesen besonderen Feiertag kommen tausende Menschen nach Köln. Und alle feiern diesen Moment, an dem die Trapezplatte abgenommen und die Gebeine sichtbar werden.“

Wegbegleiter und Goldstifter

Der Schrein birgt viele spannende Geschichten. Denn neben den Reliquien der Heiligen Drei Könige sollen hier auch noch die Gebeine von drei anderen Heiligen ruhen. Wer sich die Schauseite genau ansieht, entdeckt neben Caspar, Melchior und Balthasar links noch eine vierte Person. Assmann: „Das ist König Otto IV. Er hat damals sehr viel Gold für die aufwendige Frontseite des Schreines gestiftet. Und um ihn zu ehren, hat man ihn kurzerhand neben die Heiligen Drei Könige platziert“.

1164 von Mailand nach Köln

Der Schrein aus Gold wiegt etwa sieben Tonnen | Bildquelle: WDR / Manuela Klein

Der Schrein hat in all den Jahrhunderten viel erlebt. 1164 hat ihn Rainald von Dassel, der damalige Kölner Erzbischof und Reichskanzler von Kaiser Barbarossa aus dem eroberten Mailand nach Köln gebracht. Assmann: „Anders gesagt: Eine Kriegsbeute“. Eine sehr begehrte, die über 1000 Juwelen und Perlen schmückt. Ohne den Schrein würde es den Kölner Dom in seiner heutigen Größe nicht geben. Denn der wurde als Schrein aus Stein um den kostbaren Schrein aus Gold gebaut.

Ob hier aber tatsächlich die Reliquien der Heiligen Drei Könige liegen, ist am Ende auch fast unwichtig. Assmann: „Ob es nun wirklich die Gebeine der Magier aus dem Morgenland sind oder auch nicht ist eigentlich zweitrangig, sondern sie weisen uns darauf hin, Gott ist Mensch geworden und einer von uns.“

Goldschmiedekunst des Mittelalters

Es ist gewiss auch der Glaube an etwas Höheres der die Faszination des Schreines ausmacht. Über 50 Jahre wurde an ihm gebaut, von den besten Goldschmiedemeistern seiner Zeit. Getreu dem Motto: Für die Heiligen nur das Beste.

Über das Thema berichtet die Lokalzeit Köln am 06.01.2025 auch im WDR Fernsehen und auf WDR 2 Rheinland.