Sexualisierte Gewalt an Kindern: Weitere Versuche an Krefelder Schule 01:46 Min. Verfügbar bis 01.04.2027

Sexualisierte Gewalt an Kindern: Weitere Versuche an Krefelder Schule

Stand: 01.04.2025, 15:28 Uhr

Der Mann, der im November in Krefeld zwei Grundschulkindern sexuelle Gewalt angetan haben soll, hat offenbar noch mehr Kinder angesprochen.

Von Thomas Kalus

Ein 26-jähriger Mann soll Ende November zwei Kindern auf Toiletten von zwei Grundschulen sexualistierte Gewalt angetan haben. Die Taten haben sich in Schulen in den Stadtteilen Linn und Uerdingen abgespielt. Der Mann hatte sich offenbar Zugang zu den Toiletten verschafft. Dort habe er sich jeweils an einem Kind vergangen. Im Rahmen der Fahndung konnten die Beamten den Verdächtigen festnehmen.

In der Anklageschrift ist von zwei weiteren Versuchen die Rede

Nun hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen den Vorbestraften erhoben. Der Tatvorwurf lautet schwerer sexueller Missbrauch von Kindern. Aus der Anklageschrift geht hervor, dass der mutmaßliche Täter schon zwei Wochen zuvor einen Jungen in einem Park angesprochen haben soll. Dabei sei es aber nicht zu einem Missbrauch gekommen, so die Staatsanwaltschaft gegenüber dem WDR. Das Kind ist wohl vorher weggerannt.

Mutmaßlicher Täter ist vermindert schuldfähig

Und auch an einer der beiden Schulen hat es noch einen weiteren Fall gegeben. Auch dort ist es beim Versuch des Missbrauchs geblieben. Der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter findet vor dem Krefelder Landgericht statt. Er soll in rund einem Monat beginnen.

Der Beschuldigte ist laut Staatsanwaltschaft vermindert schuldfähig. Was genau darunter zu verstehen ist, wollte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft dem WDR aus persönlichkeits-rechtlichen Gründen nicht sagen.

Stadt verschärft Sicherheitsmaßnahmen an Schulen

Die Stadt Krefeld hat unmittelbar nach den Taten im November alle Grundschulen auf deren Sicherheit überprüft. Die Untersuchungen seien Anfang Februar abgeschlossen worden, sagte ein Stadtsprecher dem WDR. In einem nächsten Schritt sollen nun auch alle weiterführenden Schulen geprüft werden.

Die gesammelten Ideen werden seit Januar umgesetzt, so die Stadt. An einigen Grundschulen seien bereits erste Sicherungsmaßnahmen erfolgt. Zum Beispiel wurden Klinken gegen sicherere Türknäufe getauscht und die Schulzugänge reduziert. Zu sensiblen Zeiten erfolgt der Zugang zu den Schulen nur noch über ein Eingangstor. In einem Pilotprojekt wird an der St.-Michael-Schule ein Chip-gesteuerter Toilettenzugang getestet.

"Runder Tisch" soll Maßnahmen an Schulen bündeln

Die Stadt Krefeld will darüber hinaus perspektivisch ein nachhaltiges Sicherheitskonzept entwickeln. Den Auftakt dazu bildete ein "Runder Tisch" zur Schulsicherheit. Dabei kommen Vertreter aller Schulformen, des Pädagogischen Dienstes und der Stadt zusammen. Auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse werden Sicherheitschecks für die Schulen entwickelt.

Krefeld: weitere Missbrauchsversuche WDR Studios NRW 01.04.2025 00:41 Min. Verfügbar bis 01.04.2027 WDR Online

Unsere Quellen:

  • Staatsanwaltschaft Krefeld
  • Stadt Krefeld