Monheim kündigt gemeinsame Trinkwasserversorgung mit Langenfeld auf

Damit hat die Partei Peto unter Führung von Bürgermeister Daniel Zimmermann das Ende der mehr als Hundertjährigen Kooperation durchgesetzt.

Hintergrund ist der Streit von Langenfelds und Monheims Bürgermeistern um die von Bayer 04 geplante Verlegung des Trainingscampus in das Wasserschutzgebiet direkt neben dem Wasserwerk mit seinen Trinkwasserbrunnen. Dort sollen fast 20 Fußballplätze, ein Internat und ein Parkhaus entstehen.

Keine Bedenken aus Monheim

Monheims Bürgermeister Daniel Zimmermann sieht keine Gefahr für die Trinkwasserqualität. Gegenüber dem WDR erklärt er, dass sehr viel mit falschen Behauptungen operiert werde. Die Qualität werde sich im Vergleich zu der bisherigen landwirtschaftlichen Nutzung sogar verbessern. Er sehe keine Grund dort nicht zu bauen. Langenfeld versuche das Projekt zu verhindern.

Viele Fragezeichen

Warum der Bürgermeister ausgerechnet dort im Wasserschutzgebiet den Weg frei machen will für den Fußballtrainingscampus, das können sich weder die Opposition in Monheim aus SPD, CDU, Grünen und FDP erklären noch die Stadt Langenfeld. Peto erklärt: "Die Stadt hat durch das Vorhaben keinen unmittelbaren Vor- oder Nachteil. Allerdings ist Bayer mit der Pflanzenschutzsparte der wichtigste Arbeitgeber in der Stadt. Die für das Fußballzentrum benötigten Flächen befinden sich seit rund 60 Jahren im Eigentum des Konzerns."

Hohe Kosten

Die Trennung der gemeinsamen Wasserversorgung führt nach Aussagen der Stadt Langenfeld und der Monheimer SPD zu Kosten in Millionenhöhe. Denn dafür müsse eine neue Infrastruktur geschaffen werden. Daniel Zimmermann erklärt hingegen, der eigene Energieversorger Mega sei durchaus in der Lage auch die Trinkwasserversorgung in Eigenregie zu übernehmen.  

Wasserschutzrechtliche Bedenken

Zuständig für die Genehmigung des Baus ist die Bezirksregierung Düsseldorf. Die teilt auf Anfrage des WDR mit, dass für die Fläche durchgreifende wasserrechtliche Bedenken der zuständigen Wasserbehörden bestehen. Ob tatsächlich im Trinkwasserschutzgebiet gebaut wird, ist also noch völlig offen.

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