Zu große Schäden: Düsseldorfer Südbrücke wird für LKW gesperrt

Stand: 08.10.2024, 20:00 Uhr

Die Einschränkungen an der fast hundert Jahre alten Rheinbrücke zwischen Düsseldorf und Neuss sollen bereits ab Freitag gelten.

Von Peter Hild

Pendler und vor allem LKW-Fahrer im Düsseldorfer Süden müssen sich kurzfristig auf weitere Verkehrseinschränkungen einstellen: Die seit langem baufällige Josef-Kardinal-Frings-Rheinbrücke zwischen Neuss und Düsseldorf, im Volksmund oft Südbrücke genannt, wird für alle Fahrzeuge über 7,5 Tonnen gesperrt.

Außerdem wird auf der Brücke Tempo 30 vorgeschrieben. Die Entscheidung haben Straßen.NRW und das Land nach eigenen Angaben erst am Dienstag getroffen. Bei den laufenden Sanierungen seien neue und größere Korrosionsschäden an den Widerlagern der Brücke entdeckt worden, sagte NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne), der sich die Schäden persönlich vor Ort anschaute.

Kurzfristige Sperrung, um Bauwerk zu schonen

Mit den zusätzlichen Einschränkungen, die bereits am Freitag gelten sollen, "wollen wir das Bauwerk schonen und stabilisieren", betonte Krischer. So soll das fast hundert Jahre alte Bauwerk auch die nächsten Jahre betriebsbereit gehalten werden.

Verkehrsminister Krischer an der Südbrücke | Bildquelle: WDR/Peter Hild

"Unser erklärtes Ziel ist, dass wir die Brücke noch rund 15 Jahre erhalten können, bis ein Neubau fertig ist, für den wir die Planungen bereits begonnen haben", erklärte Petra Beckefeld von Straßen NRW. Rund 53.000 Fahrzeuge fahren derzeit täglich über die marode Brücke, darunter rund 4.500 Lastwagen. Die müssen sich ab Freitag nun andere Wege über den Rhein suchen.

Sanierung der Düsseldorfer Südbrücke WDR 5 Westblick - aktuell 08.10.2024 05:02 Min. Verfügbar bis 08.10.2025 WDR 5

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Brücke ist seit Jahren Dauerbaustelle

Seit Jahren wird die marode Brücke saniert | Bildquelle: WDR/Peter Hild

Seit Jahren gibt es für den Verkehr immer wieder Einschränkungen, Teilsperrungen und Baustellen auf der Brücke, damit sie den Belastungen weiter standhalten kann. Seit September 2023 gilt bereits ein Verbot für LKW über 30 Tonnen. Ein Großteil der Bausubstanz stammt aus der Bauzeit Ende der 1920er Jahre und ist längst nicht mehr für die heutigen Belastungen ausgelegt.

Derzeit läuft der Verkehr nur einspurig pro Richtung, weil gerade eine Richtungsfahrbahn saniert wird. Vor allem in den Stoßzeiten kommt es deshalb zu längeren Rückstaus. Diese Einschränkungen werden voraussichtlich auch noch das ganze nächste Jahr anhalten.

Große Folgen für den LKW-Verkehr

"2026 wollen wir alle bisher bekannten Schäden unterhalb der Brücke, die bis dahin warten können, umfangreich sanieren", sagt Stephan Huth, Abteilungsleiter Bau bei Straßen.NRW. Dabei soll der Verkehr auf der Brücke möglichst kaum noch eingeschränkt werden. Die Sanierungskosten dafür schätzt Huth derzeit auf rund zehn Millionen Euro.

Die anstehende Sperrung "für alles, was größer als ein Sprinter ist", sei gerade für den Güterverkehr in der Region eine weitere Herausforderung, ist sich Verkehrsminister Krischer bewusst. Die Entscheidung sei aber unvermeidlich, damit die Brücke in den nächsten Jahren überhaupt befahrbar bleiben kann.

Als Umleitung empfiehlt Straßen.NRW unter anderem die Fleher Rheinbrücke, über die die A46 verläuft. Entsprechende Schilder sollen in den nächsten Tagen aufgestellt werden.

Quellen:

  • NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer
  • Straßen NRW
  • WDR-Reporter vor Ort