Der Sohn Paul Bird watet durch den schlammigen Boden zwischen seinen Freilandschweinen und kontrolliert das Futter und die Unterstände seiner Tiere. Es war seine Idee, auf dem Biolandhof der Familie wieder Schweine zu züchten. Angefangen hatte der 27-Jährige vor Jahren mit zwei Tieren. Nun sind es über 150 Masttiere, die sich auf 20 Hektar durch den niederrheinischen Matschboden arbeiten. Sauen und Ferkel gemeinsam. Paul Bird freut sich über den Preis aus Berlin wie alle hier: "Ich bin stolz", sagt der Agrarbetriebswirt.
Zahl der Betriebe mit ökologischer Tierhaltung in Deutschland steigt
Auf dem Hof in Kamp-Lintfort leben Rinder, Hühner und Schweine in "Offen- und Mobilställen". So können die Kunden sich ein Bild über die Haltung machen. Letzten Endes waren es auch zum Teil die Wünsche der Kunden, die der Familie den Impuls zur Umstellung auf Bio gegeben haben. "Haltet die Tiere doch auch so, wie wir es wollen", haben nicht wenige Besucher geäußert. "Dies war mit ein Anstoß dafür, hier alles auf Öko umzustellen", sagt Vater Klaus Bird.
Der Biolandhof am Niederrhein ist einer der wenigen Biobetriebe der Region. Bundesweit gab es 2023 rund 19.200 Höfe mit ökologischer Tierhaltung. Etwa zwölf Prozent der Betriebe mit Tierhaltung überhaupt sind Ökobetriebe. Tendenz steigend.
Die Familie arbeitet zusammen, aber jeder hat seine Aufgabe
Das Fleisch der Tiere wird vor Ort von Tochter Eva weiterverarbeitet. Die Fleischerei-Meisterin lebt mit ihrer kleinen Familien auf dem Hof. Jeder hat hier seinen eigenen Arbeitsbereich: "Immer aufeinander zu hocken, das würde nicht funktionieren", sagt die 29-Jährige und lacht. Verkauft werden die Produkte im eigenen Hofladen von Mutter Bärbel Bird.
Ganzheitliches Konzept des Biolandhofs hat Jury überzeugt
Dieses ganzheitliche Konzept hat die Jury überzeugt: "Engagement, großes fachliches Know-how und den Mut, individuelle Lösungen für ihren Betrieb zu entwickeln und konsequent umzusetzen. Das macht sie zum Vorbild für den Ökolandbau und die gesamte Landwirtschaft in Deutschland". Der Biolandhof Frohnenbruch ist einer von drei Betrieben, der den mit 12.500€ dotierten Preis entgegen nimmt.
Das Ziel für die nähere Zukunft steht auch schon fest. Noch werden die Tiere in einem hiesigen Betrieb geschlachtet. Das möchte Paul Bird irgendwann gern selbst übernehmen. Dann ist der Kreislauf seiner Meinung nach perfekt.
Quellen:
- WDR-Reporterin vor Ort
- Pressemitteilung Bundeslandwirtschaftsministerium
Über dieses Thema berichten wir auch am 23.1. im WDR Fernsehen in der Lokalzeit Duisburg.