Der kleine Ententeich an der historischen Burg mitten in Dinslaken hat etwas Märchenhaftes. Vielleicht entledigen sich deshalb so viele Privatleute hier ihrer Zierfische. Sie scheinen das Beste für die Tiere zu hoffen, um die sie sich nicht weiter kümmern wollen. Das glaubt zumindest Sabine Van Huet. Die Dinslakenerin kommt täglich auf ihrem Spaziergang hier vorbei und hat schon häufig beobachtet, wie Leute hier ihre Fische einfach reinkippen, wenn sie in Urlaub fahren, sagt die Rentnerin. "Hier habe ich schon so viele exotische Fische gesehen. Die sind rot oder orange und riesengroß."
Geschätzt 10.000 Fische
So sind über die Jahre Tausende von Fischen im Ententeich am Platz d'Agent gelandet und haben sich vermehrt. Natürliche Feinde haben sie im künstlichen Gewässer nicht. Aber auch keinen Schatten und Schutz vor der Sonne. So halten sie sich meist auf dem schlammigen Grund des Teichs auf, wo sie schwer zu sehen sind. Häufig werden sie gefüttert. Obwohl mehrere Schilder auf eein Verbot hinweisen. Am Dienstag wurden in einer ersten Maßnahme der Stadt 4500 Fische aus dem Gewässer entnommen.
Das Gewässer droht zu kippen
Das Gewässer sei für die vielen Fische nicht ausgeleg, so die Stadt Dinslaken. Das Wasser ist grün. Deutlich lassen sich die Algen erkennen, die durch die starke Sonneneinstrahlung entstanden sind. Das trübe Wasser hat einen hohen Salz- und einen niedrigen Sauerstoffgehalt. Durch die anhaltende Hitze ist das Tierwohl gefährdet. Damit es nicht zu einem großen Fischesterben kommt, müssen die Tiere umgesetzt werden, sagt die Stadt Dinslaken.
Es soll keinen Stress für die Tiere geben
Mit einem so hohen Bestand hat die Stadt nicht gerechnet. Da sich immer noch so viele Fische im Teich befinden, will man nach dem Elektrofischen fortfahren. Dann sollen die Tiere aber konventionell mit der Hand entnommen werden, da das stressfreier sei. Dafür müssen aber noch viele Millionen Liter Wasser abgepumpt werden. Dann sollen sie alle in geeignetere Gewässer in der Region umgesiedelt werden.