Salmonellen-Ausbruch in Deutschland: Wie man sich schützen kann

Stand: 27.09.2024, 15:21 Uhr

Verdachtsfall Rucola-Salat: Das RKI hat einen ungewöhnlich großen Ausbruch einer Salmonellen-Art in Deutschland gemeldet. Wie schützt man sich am besten?

Nach Österreich und Dänemark gibt es nun auch hierzulande einen deutlichen Ausbruch bestimmter Salmonellen: 98 Fälle erfasste (Datenstand: 24.9.24) das Robert Koch-Institut (RKI). Von 2015 bis 2023 waren es jeweils nur ein bis sechs Erkrankungsfälle pro Jahr.

Durchfall, Bauchschmerzen und Krämpfe

Das Bakterium Salmonella Umbilo kann Lebensmittelinfektionen beim Menschen verursachen. Typische Symptome sind Durchfall, Bauchschmerzen und -krämpfe, Übelkeit, Erbrechen sowie Fieber. Bei Kleinkindern, älteren Menschen und solchen mit geschwächtem Immunsystem kann es zu schweren Verläufen kommen. Todesfälle sind bisher nicht erfasst.

Übeltäter Rucola

Salmonellengefahr im Rucola | Bildquelle: Martin Gerten/dpa

Das zeitliche und räumliche Auftreten der Erkrankungsfälle führt auf die Spur eines bundesweit vertriebenen Lebensmittels: Betroffene hatten deutliche Hinweise auf Rucola als mögliche Quelle gegeben. In Österreich sei Salmonella Umbilo bereits in Proben von Rucola aus Italien nachgewiesen worden - der war vermutlich kontaminiert. Wie genau, ist nicht bekannt.

Der beste Schutz ist Hygiene

Vorab sollte man leicht verderbliche Ware im Kühlschrank lagern. Eine gute Küchenhygiene ist der beste Schutz: Gemeinhin kommen Salmonellen in Eiern, Schweinefleisch oder Geflügel vor. Aber auch pflanzliche Lebensmittel können mit den Erregern besiedelt sein, wie eben jetzt Rucola. Bei Salat ist es wichtig, ihn gut zu waschen und am besten noch am selben Tag zu verzehren. Saubere Schnittbretter, Küchenutensilien und gründlich gewaschene Hände sind bei der Zubereitung unerlässlich. Küchenhandtücher und Schwämme sollten häufig gewechselt werden.

Erreger werden auch durch Einfrieren nicht abgetötet

Salmonellen vermehren sich bei Temperaturen zwischen 10 und 47 Grad Celsius. Dabei können sie mehrere Monate in und auf Lebensmitteln überleben. Um sie sicher abzutöten, muss bei der Zubereitung und dem Aufwärmen von Speisen eine Temperatur von über 70 Grad Celsius (auch im Inneren der Speisen) für mindestens 10 Minuten erreicht werden.

Nur ein Teil der Fälle erfasst

In Deutschland wurden erste Erkrankungsfälle Ende Juli bekannt. Ab Anfang August gab es einen Anstieg auf 16 bis 18 Fälle pro Woche - nur Bremen und das Saarland sind nicht betroffen. Die tatsächliche Zahl der Fälle liegt aber deutlich höher, weil nur ein Teil der Menschen mit Magen-Darm-Beschwerden einen Arzt aufsuchen und sich testen lassen. Mit weiteren Infektionen ist zu rechnen.

Unsere Quellen:

  • Robert-Koch-Institut
  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
  • Bundesministerium für Gesundheit
  • dpa

Über dieses Thema berichten wir am 27. September 2024 auch im WDR-Fernsehen in der Aktuellen Stunde, ab 18.45 Uhr.