Es sind oberflächlich betrachtet juristische Auseinandersetzungen eines Querulanten. Allerdings lassen sie möglicherweise Rückschlüsse auf den Charakter des 50-jährigen Attentäters zu, der am Freitag in Magdeburg mindestens fünf Menschen tötete und 200 schwer verletzte.
Attentäter warf Kölner Flüchtlingshelferin Untreue vor
Der Saudi hatte ein Vorstandsmitglied der in Köln ansässigen säkulären Flüchtlingshilfe wegen angeblicher Untreue angezeigt. Der Sprecher der Kölner Staatsanwaltschaft, Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer, muss suchen, bis er den jüngsten Briefverkehr mit dem 50-Jährigen findet. Es ist ein Schreiben vom 30. März 2023. Darin teilt ein Kollege Bremers dem Mann mit, keine Ermittlungen einzuleiten. Er hatte keinerlei Anhaltspunkte für Untreue bei der Flüchtlingshilfe gefunden.
Bremer sagt, man wisse nichts über den Hintergrund der Anzeige. Offenbar, so haben Recherchen ergeben, sah sich der Verein Verleumdungen durch den 50-Jährigen ausgesetzt.
Streit um Spende an "Zentralrat der Ex-Muslime"
Laut dem Nachrichtenmagazin "Spiegel“ hatte es zuvor beinahe noch einen anderen juristischen Streit gegeben. Demnach hatte der Saudi eine Spende in Höhe von 500 Euro an den ebenfalls in Köln ansässigen "Zentralrat der Ex-Muslime" geleistet. Das Geld forderte er bereits zwei Tage später wieder zurück. Der Zentralrat kam der Aufforderung nach und wurde laut "Spiegel" in der Folge per Mail übelst beschimpft und terrorisiert.
Quellen:
- Kölner Staatsanwalt
- Reporter vor Ort
- Nachrichtenmagazin "Der Spiegel"