Statt der 150 Familien könnten dann viel mehr Familien pro Jahr die Plätze direkt am Möhnesee genießen, argumentiert der ADAC. Ein Sprecher der Geschäftsstelle in Dortmund betont, dass es dem ADAC als gemeinnütziger Verein nicht darum gehe, mehr Gewinn zu erzielen. Laut Satzung solle man aber auch den Tourismus fördern.
So sei der Grundgedanke gekommen, die sehr attraktive Fläche nicht nur für einige wenige Dauercamper, sondern für möglichst viele Menschen zu öffnen.
Pläne gibt es seit Jahren
Die Pläne für die Umgestaltung des Campingplatzes gibt es schon seit mehreren Jahren. Sie sind nach Protesten der Dauercamper mehrfach verschoben worden. Jetzt - kurz vor Weihnachten - haben die Camper vom Pächter des Platzes die Kündigung bekommen. "Der Zeitpunkt ist unglücklich gewählt", räumt dazu ein Sprecher des ADAC im WDR Gespräch ein.
"Wir müssen Platz für Menschen mit viel Geld machen"
Ein Sprecher der Camper zeigte sich im WDR-Gespräch sauer. Sie müssten für Menschen mit viel Geld und großen Wohnmobilen Platz machen, erklärt der Mann, der seinen Namen aus beruflichen Gründen noch nicht in der Öffentlichkeit lesen möchte.
Er selber steht mit seinem Wohnwagen zwar erst seit drei Jahren am Möhnesee, hat aber lange für seinen Stellplatz mitten im Arnsberger Wald gekämpft. Er geht davon aus, dass Familien mit rund 500 Personen betroffen sind. "Viele sind schon seit Generationen hier. Der Platz und die Wagen sind an Kinder und sogar Enkel weitergegeben worden."
"Wir lassen uns nicht vertreiben"
Die Dauercamper haben Proteste angekündigt. "Wir lassen uns nicht vertreiben", erkären die Sprecher der Dauercamper. Ihrer Meinung nach hätten die neuen Pläne auch für den Möhnesee negative Auswirkungen.
"Die neuen Gäste kämen mit immer größeren Wohnmobilen, machen das Verkehrschaos an Wochenenden noch schlimmer." Und mit der Ruhe sei es durch die ständigen Wechsel an einem der schönsten Orte am Möhnesee auch vorbei.
Ein Jahr Zeit den Platz zu räumen
Der ADAC hält an seinen Plänen fest. Man habe viele Gespräche geführt, den Betroffenen damit Zeit gelassen, für sich Alternativen zu suchen. Nach derzeitigem Stand haben die 170 betroffenen Familien jetzt ein Jahr Zeit, Wohnwagen, Vorbauten und Zelte abzubauen und die Plätze zu räumen.
Unsere Quellen:
- Sprecher der Dauercamper
- ADAC Westfalen
- WDR-Regionalkorrespondent für den Kreis Soest
Über dieses Thema berichteten wir am 20.12.2024 auch im Radio: WDR 2 Südwestfalen, 14.30 Uhr.