Laut Gericht gilt der Mann als gemeingefährlich und unheilbar krank. Ein Gutachter bescheinigte dem Angeklagten eine paranoide Schizophrenie. Das wollte dieser nicht akzeptieren. Stattdessen sprach er vor Gericht immer wieder davon, dass er das Opfer von Geheimdiensten sei: Als Klon einer Mädchen-Mumie in Italien erschaffen, aus der Blutlinie Jesu, gefangen in einer Matrix.
Mann hinterließ Nachricht am Tatort
Ähnlich wirr wie seine Aussagen vor Gericht war auch ein Schreiben, dass der 29-Jährige zusammen mit seinem abgelaufenen Personalausweis neben der getöteten 57-Jährigen in Iserlohn abgelegt hatte. Er habe die ihm unbekannte Frau erschossen, damit er vor Gericht beweisen könne, wer er wirklich sei.
Ein Gerichtssprecher beschreibt ihn als sehr intelligenten Mann, der ein Masterstudium für Wirtschafts-Mathematik absolvierte und nach außen völlig unauffällig lebte. Gleichzeitig habe der Beschuldigte gewusst, dass er auch andere Seiten hat und eine Art Doppelleben führt.
Opfer zufällig gewählt
Die schlafende Frau auf den Stufen vor einer Bank war wohl ein Zufallsopfer. Als der 29-Jährige sie gesehen habe, sei er zu seiner Wohnung gegangen, um eine Pistole zu holen und habe die Frau dann erschossen. Ein Gutachter bescheinigte dem Mann Schuldunfähigkeit.
Seit seiner Festnahme ist er in einer geschlossenen Psychiatrie untergebracht. Dort wird er nun auch bleiben. Alle 12 Monate wird überprüft, ob sich sein Zustand gebessert hat. Allerdings gilt paranoide Schizophrenie als unheilbar. Sowohl die Staatsanwaltschaft als auch der Verteidiger hatten für die Unterbringung plädiert.
Unsere Quellen:
- Landgericht Hagen
- WDR-Reporterin vor Ort