Zahl der Wohnungseinbrüche in NRW steigt weiter

Stand: 26.12.2024, 14:41 Uhr

In NRW hat sich die Zahl der Wohnungseinbrüche mit Diebstahl weiter erhöht. Wo wird viel, wo wenig eingebrochen? Unsere NRW-Karte gibt den Überblick.

In Herne durchsucht ein Einbrecher am 1. Weihnachtstag eine Wohnung und entwendet Schmuck. In Bonn hebeln drei Einbrecher ein Fenster auf und dringen in eine Wohnung ein. Ein aufmerksamer Nachbar verhindert den Einbruch in eine weitere Wohnung. Zwei Beispiele für zahlreiche Fälle in diesem Jahr.

Denn die Zahl der Wohnungseinbrüche in NRW steigt weiter - wenn auch deutlich langsamer als zuletzt. Das zeigen neue Zahlen vom Landeskriminalamt. Demnach hat die Polizei in den ersten zehn Monaten dieses Jahres 23.790 Einbrüche und Einbruchsversuche registriert - drei Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Allerdings: im vergangenen Jahr lag das Plus noch bei 15 Prozent - und im Rekordjahr 2015 hatte es noch 62.362 registrierte Wohnungseinbrüche und Einbruchsversuche gegeben.

Zahlen für das gesamte Jahr 2024 erscheinen erst im kommenden April. Die Kriminalstatistik fürs vergangene Jahr zeigt aber: Die Unterschiede in NRW sind groß.

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Im Verhältnis zur Bevölkerungszahl gab es die meisten Wohnungseinbrüche 2023 im Verantwortungsbereich des Polizeipräsidiums Gelsenkirchen. Dort sind im vergangenen Jahr pro 100.000 Einwohner 249 Fälle bekannt geworden. Im Bereich Krefeld waren es mit 242 ebenfalls viele.

Die wenigsten Wohnungseinbrüche pro 100.000 Einwohner gab es mit 35 Fällen im Bereich der Kreispolizeibehörde Höxter.

Polizei veröffentlicht "Wohnungseinbruchsradar"

Doch egal, ob es in der eigenen Region wenige oder viele Einbrüche gibt: Wer möchte, kann auf den Internetseiten der jeweiligen Polizeipräsidien in NRW für seine Umgebung nachschauen, wo in letzter Zeit eingebrochen wurde. So schreibt die Polizei Münster zum Beispiel, sie "möchte, dass sich die Menschen in ihren eigenen vier Wänden sicher fühlen. Dazu gehört, dass Sie über die fortlaufende Entwicklung der Einbruchskriminalität in Münster informiert sind."

Das rät die Polizei

Auf der Webseite der Kampagne (K)Einbruch, einer Initiative von Polizei und Wirtschaft, gibt es unter anderem diese Tipps:

  • Auch wenn Sie Haus oder Wohnung nur kurzzeitig verlassen: Ziehen Sie die Tür nicht nur ins Schloss, sondern schließen Sie sie auch immer zweifach ab.
  • Halten Sie in Mehrfamilienhäusern auch tagsüber die Haustür geschlossen.
  • Verstecken Sie Ihren Haus- oder Wohnungsschlüssel niemals draußen. Einbrecher kennen jedes Versteck.
  • Wenn Ihnen Ihr Schlüssel abhandengekommen ist, wechseln Sie umgehend den Schließzylinder aus.
  • Lassen Sie bei einer Tür mit Glasfüllung den Schlüssel niemals innen stecken.
  • Öffnen Sie bei Klingeln an der Tür diese nicht bedenkenlos, und zeigen Sie gegenüber Fremden ein gesundes Misstrauen. Nutzen Sie den Türspion und den Sperrbügel.

Drei Empfehlungen geben die Polizei-Dienststellen in NRW immer wieder ab: Wohnung sichern, aufmerksam sein, 110 wählen. Konkret bedeutet das: Türen und Fenster - vor allem im Erdgeschoss - sollten gegen Einbrecher gesichert werden. Empfohlen wird auch der Einbau geprüfter und zertifizierter Sicherheitstechnik. Dafür bietet die Polizei kostenlose Beratungsmöglichkeiten an.

Die Polizei Köln rät außerdem: "Sprechen Sie in Mehrfamilienhäusern Ihnen unbekannte Menschen an, die sich dort offensichtlich unberechtigt aufhalten". Wer verdächtige Beobachtungen macht, soll in jedem Fall den Polizeinotruf 110 wählen.

Unsere Quellen:

  • Kriminalstatistik NRW
  • Initiative (K)Einbruch
  • Polizei Köln, Münster und Ennepe-Ruhr-Kreis
  • Statistisches Landesamt IT.NRW

WDR aktuell um 12.00 Uhr WDR aktuell 26.12.2024 03:36 Min. Verfügbar bis 27.12.2024 WDR 2

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Redaktioneller Hinweis: In den Zahlen zu den Polizeibehörden der Kreise Siegen-Wittgenstein, Unna, Ennepe-Ruhr-Kreis, Rhein-Sieg-Kreis und Dortmund hatten sich aufgrund falscher Einwohnerzahlen Fehler eingeschlichen. Wir haben die Angaben korrigiert.