Wenn Ami Warning Songs schreibt, dann kann man sich sicher sein, dass sie singt, was sie wirklich denkt und fühlt. Ihre Musik strahlt Ruhe aus, ihre Texte sind ein Gedankenstrom ihrer Philosophie, dem wir uns nicht entziehen können. Elegant erzählt sie in ihrer Musik zwischen Pop, Soul, akustischen Gitarrenklängen und karibischen Einflüssen
Der Sound der Auszeit
Eine Auszeit bedeutet für Amy Warning, das machen zu können, worauf sie Lust hat. Auf dem Album "Auszeit" geht es um den Mut zur Langsamkeit und zur Selbstliebe, um mentale Gesundheit und Digital Detox. Es ist ein Reminder an alle, sich Pausen zu gönnen. Gleichzeitig ermutigt uns Ami Warning die Dinge im Leben zu machen, die wir uns vornehmen. Auf "war dabei" singen sie und Rapper Fatoni davon, sich immer wieder Dinge zu trauen, auch wenn es Rückschläge gibt. Erst so kann etwas Neues entstehen.
Ein Kiosk als Augenöffner
In der Pandemiezeit eröffnete Ami Warning mit ihrer Mutter und ihrem Freund einen Kiosk. Über die Leute, die dort ein- und ausgingen, lernte sie Menschen nochmal anders kennen. Viele ihrer Kund:innen haben sehr traditionell gelebt, ihr Leben lang hart gearbeitet und bis zur Rente gewartet, um as Leben zu genießen. Für Ami Warning ist das eine absurde Vorstellung:
Von der Kunst sich selbst zu lieben
Sich eine Auszeit zu nehmen, bedeutet auch, sich selbst etwas zu geben. Darüber singt Ami Warning u.a. in "weg". Dahinter steckt die Frage, was sie glücklich macht. Wie viele Personen versucht auch Ami Warning, sich nicht von Social Media in einen Strudel ziehen zu lassen, in dem sie das Gefühl hat, nicht genug zu tun. Dass sie von der Musik leben kann, sieht sie als großes Glück.
In "wie lang" fragt sie sich, wie lange sie bestimmte Sachen machen möchte, an denen sie nicht so viel Freude hat. Die Motown-Vibes des Songs wurmen sich ins Ohr und verleiten ihre Hörer:innen dazu, selbst darüber nachzudenken. "Liebe ist laut" (feat. MOLA) dagegen ist eine Botschaft an ihr jüngeres Ich: "Wenn jemand dich liebt und wenn du jemanden liebst, dann merkst du es auch. Und wenn du es nicht merkst, dann soll es vielleicht auch einfach nicht sein. Dann schütz dich selber, dann kannst du auch gehen und das hinter dir lassen. Und das ist manchmal auch der bessere Weg."
Mehr als nur ein Mentor
Ami Warning kam durch ihren Vater, den Reggae- und Latin-Musiker Wally Warning, zur Musik. Groß geworden ist sie mit Reggae-Ikone Bob Marley, Jazz-Star Ray Charles, dem malischen Gitarristen Habib Koité, und Salsa aus Aruba – der Heimat ihres Vaters. Er brachte ihr Gitarre und Bass bei, und produzierte später mit Ami ihre ersten Songs. Durch ihn lernte sie verschiedene Rhythmen, Instrumente wie Cuatro und Ukulele, und viele Sprachen kennen. Er ermutigte sie zu ihrer Musik und setzte sie nie unter Druck. Zusammen stehen sie für das Projekt Wally auf der Bühne. Aber Ami Warning liebt auch Sounds wie Afrobeats von Burna Boy und Wizkid. Unterbewusst lässt sie diese muskalischen Einflüsse in Songs wie "Gleichgewicht" fließen. Dabei hätte Ami Warning früher nie gedacht, dass sie auf einer Bühne stehen würde. Sie beschreibt sich selbst als introvertiert. Als sie aber ihre ersten Songs geschrieben hatte, wollte sie diese auch der Welt präsentieren. Zum Glück für uns! Denn mit "Auszeit"erinnert Ami Warning uns, gut zu uns selbst zu sein.