Die Gewinnerin
Es sind ereignisreiche Wochen für Yoa aus Paris. Mitte Januar wurde die französisch-schweizerische Sängerin, Songwriterin, Tänzerin und Schauspielerin zweimal für den renommierten französischen Musikpreis "Les Victoires de la Musique" nominiert. Ende Januar kam ihr Debüt-Album "La Favorite" raus. Mitte Februar gab es dann im Alter von Mitte 20 einen der begehrtesten Musikpreise der Welt: einen Victoire de la Musique in der Kategorie "Bühnen-Offenbarung". Yoa untermauerte diese Anerkennung mit einem Auftritt vor einem Millionenpublikum im französischen Fernsehen. Dort spielte sie ihren Song "Contre-cœur" vor den Augen der Nation.
Von der Schauspiel- zur Musikkarriere
Eine Performance mit Tanz und ein rundes, vielschichtiges Showkonzept sind Yoa wichtig. Ihre Erfahrung durch eine lange Schauspielausbildung hilft ihr dabei, diese Vision auch umzusetzen. Seitdem sie ein Kind war, wollte sie auf der Bühne performen. Mit sieben Jahren fängt sie an, Klavier zu lernen. Die Musik begleitet sie, aber ihr Weg führt sie zunächst zur Schauspielschule.
"Ich dachte, ich würde Theater- oder Filmschauspielerin werden“, erzählt sie. "Aber für mich hat das nicht geklappt, weil ich das Gefühl hatte, zu sehr davon abhängig zu sein, was sich andere vorstellen. Das mochte ich nicht. Deshalb habe ich mich für die Musik entschieden. Ich hatte das Gefühl, die absolute Schöpferin von dem zu sein, was ich tue.“
Während der Corona-Pandemie beginnt Yoa ihre Musikkarriere, releast erste minimalistische, balladige Songs mit DIY-Charme. Über die letzten Jahre hat sie mit "Attente" (2021), "Chansons (+) tristes2 (2023) und "Nulle" (2024) bereits drei EPs veröffentlicht. Mit "La Favorite" ist nun ihr fünfzehn-Song langes Debüt-Album draußen.
Vielseitiger Pop
"La Favorite" ist ein vielseitiges Pop-Album. Es gibt catchy Songs zum Mitsingen und gefühlvolle Balladen mit elektronischen Einflüssen. Zentral ist auch das Spiel mit anderen Genres, die den Sound des Albums bereichern, wie etwa Techno ("Mes copines"), den Reggaeton-typische "Demobw"-Beat ("Tu veux me?") oder relaxten brasilianischen Bossa Nova ("Matcha Queen"). Der Popsound von Yoa ist divers und im Fluss wie das Leben – mal melancholisch und nachdenklich stimmend, dann wieder voller Energie. Es gibt einige Songs wie "Princess chaos" mit raffinierten Pop-Melodien, die enormes Ohrwurm-Potenzial haben. Neben langjährigen Begleitern wie den Produzenten Tomasi oder Alexis Delong, hat Yoa für die Songs auf "La Favorite" zum Beispiel auch mit Olivia Merilahti zusammengearbeitet, von deren Band The Dø sie selbst schon als Teenagerin Fan war und das auch im nostalgischen Track "2013" besingt.
Offen, ehrlich, mutig
Inhaltlich geht es in den Tracks neben Party-Hymnen über Freundschaft („Mes copines“) u. a. über Sex, Selbstzweifel, Trennungen oder toxische Männlichkeit. Für viele steht Yoa für eine Generation, die ausspricht, was sie beschäftigt, und durch die Themen wie Mental Health oder weibliche Sexualität zunehmend selbstverständlich behandelt werden. Offene und ehrliche Lyrics sind ein Markenzeichen von Yoa:
Wenn ich neue Artists oder Kunst für mich entdecke, liebe ich es, wenn sie ein Stück von sich selbst in ihr Werk stecken. Das ist der erste Grund: mein persönlicher Geschmack. Der zweite ist: Artists können nur universell sein, wenn sie zu sich selbst ehrlich sind. Und wenn sie versuchen, so gut wie möglich die Wahrheit zu sagen. Wenn ich Songs schreibe, bin ich tausendmal ehrlicher, als ich es im Alltag bin. Und ich versuche, so mutig wie möglich zu sein, wenn ich Musik mache.“ Yoa
Ein weiteres Beispiel dafür ist der Song "Le collectionneur", in dem es um sexualisierte Gewalt geht, die ihr angetan wurde. Den Song nimmt sie im Rahmen des international gefeierten Video-Formats "COLORS" auf.
Yoa erzählt auf ihrem Debüt-Album „La Favorite“ raffiniert verpackt persönliche Geschichten. Ihr Mut und ihre Offenheit sind genauso Markenzeichen wie die catchy Melodien. Ihr Debüt-Album fängt genau das ein und macht Yoa für viele zur nächsten Global-Pop-Hoffnung Frankreichs.