The Sound of Fufu

BANTU

Stand: 09.03.2018, 11:58 Uhr

Mehr ein Kollektiv als eine Band ist ihre Geschichte so turbulent wie ihre Musik: Seit zwanzig Jahren weben die Musiker um Ade Bantu zwischen Deutschland und Nigeria mit wechselnden Mitgliedern ihren "Sound of Fufu" zwischen HipHop, Afrobeat und Funk.

Mit dem deutsch-nigerianischen Brüderpaar Ade Bantu und Abiodun, ihrem Landsmann Amaechi und dem deutsch-sierraleonischen Sänger Patrice schlägt 1996 in Köln die Geburtsstunde von Bantu. Ihr Name ist als Abkürzung für "Brotherhood Alliance Navigating Towards Unity" zu lesen. Erste Singles werden Hits in Nigeria, das Longplayer-Debüt nennt sich "Fufu" und ist ein Tribut an die Speise, die den ganzen afrikanischen Kontinent verbindet. Nach ihrem zweiten Werk bilden sie den politisierten Ableger Brothers Keepers, der sich mit Rassismus und Menschenhass auseinandersetzt.

Einen Ausflug in den nigerianischen Fuji, die Musik der Yoruba-Muslime machen sie 2005 mit Adewale Ayuba. In der Folge arbeiten Bantu mit rund 40 internationalen Künstlern, unter ihnen Gentleman, UB 40, Ayo, Nneka und sogar Harry Belafonte, der für das Biopic "Sing My Song" den Titel "Don’t Give Up" covert. Als Ade Bantu nach Nigeria übersiedelt, zieht auch das Headquarter des Kollektivs nach Lagos. Dort veranstaltet es im ehemaligen Gefängnis Freedom Park nach dem Vorbild von Fela Kuti monatliche Sessions, die "Afropolitan Vibes". Die mittlerweile 13-köpfige Bantu Crew veröffentlicht 2017 "Agberos International": Auf der Widmung an die Fahrer von Kleinbussen spannen die Musiker einen Bogen von Yoruba-Folk bis zu erdschwerem Afrobeat und Reggae, von einer Anklage der Ölindustrie bis zum satirischen Blick auf die "Lagos Barbie".

Diskografie:

  • Everybody Get Agenda (2020, Soledad Productions)
  • Agberos International (2017, Soledad Productions)
  • No Man Stands Alone (2010, Faluma Africa)
  • Fuji Satisfaction: Sound Clash In Lagos (feat. Ayuba) (2005, Piranha)
  • Bantu (2004, Nitty Gritty Records)