Kanadische Dancesensation

Kaytranada

Stand: 10.03.2021, 18:01 Uhr

Als Gewinner des Polaris Prize ist Louis Kevin Celestin aka Kaytranada die neue kanadische Dancesensation. Mit seiner haitianischen Herkunft steht er als Symbol für das multikulturelle Land.

Der 1992 in Port-au-Prince geborene Celestin verbringt seine Kindheit in Montréal. Von seinem älteren Bruder inspiriert, baut er als Jugendlicher erste Beats mit der Fruity-Loops-Software. Der Selfmademan kreiert zunächst noch unter dem Namen Kaytradamus eine Mischung aus HipHop, House, Funk, Electronica und R&B. Ab 2010 wird er als DJ, Remixer und Produzent immer gefragter. Zu seinen zahlreichen Kunden zählen Beyoncé, M.I.A., Erykah Badu und Landsfrau Nelly Furtado.

2013 erscheint seine EP "Kaytra To Do", die er, wie seine Mixtapes, über die sozialen Medien verbreitet, da das kanadische Radio ihn zunächst nicht beachtet. Die Abwandlung seines Künstlernamens nimmt er vor, weil ein amerikanischer Kollege mit "Flosstradamus" schon einen ähnlichen Namen erfunden hat. "Kaytranada" klinge demnach origineller und nach "Kanada". 2015 eröffnet er zwei Konzerte für Madonna. Gleich mit seinem Debüt "99.9%" gewinnt er dann den Polaris Prize, mit dem in Kanada – anders als beim Juno Award – die eher innovativen und jüngeren Acts gekürt werden.

Das Album enthält Gastauftritte von Craig David, Little Dragon, Anderson.Paak und BadBadNotGood und mit "Lite Spots" einen Sommerhit mit funkigem Brasilflair. Im dazugehörigen Clip bringt er einem Roboter das Tanzen bei.

Diskografie:

  • 99.9% (2016, XL Recordings)
  • Bubba (2019, RCA)