Kantig kann auch Femi allemal werden. Im Interview auf seinen "Stamm" angesprochen, sagt er kurz: "I don´t like the word tribe. Don´t continue with this." Femi hat die epischen Ausmaße der Songs seines Vaters auf knackige 5 bis 9 Minuten heruntergekürzt, während der Papa ein zweistündiges Konzert noch mit fünf Liedern bestritt. Hervorstechendes Merkmal in Femis Afrobeat ist aber immer noch eine satte Bläsersektion , (auch Femi spielt Sax) mit einem Call & Response-Gesang.
Shoki Shoki
Natürlich kommt dabei die Percussion nicht zu kurz, und die Garde der Tänzerinnen ist auch in der zweiten Generation des funky Stils aus Lagos immer noch beachtlich. Auf der Suche nach raren Grooves verhalfen findige DJs in den Musikmetropolen des Westens dem Afrobeat Ende der 1990er zu neuer Aktualität. Das hat auch die Karriere von Femi Kuti befördert, dessen Stücke auch auf Vinyl zum beliebten DJ-Futter avancierten.
Sein Album "Shoki Shoki" mit dem leicht anzüglichen Hit "Bang Bang" wurde sogar komplett für die Tanzfläche remixt. Und auf "Fight To Win" sucht der Afrobeat-Erbe die Allianz zu politisch bewussten US-Rappern wie Mos Def und Common. Einblicke in den Hexenkessel eines Kuti-Konzerts gibt neuerdings "Africa Shrine", das live in Lagos mitgeschnitten wurde.
Diskografie:
- No Cause For Alarm? (1989, Polydor)
- M.Y.O.B. (1991, Kalakuta Records)
- Femi Kuti (1995, Tabu Records)
- Shoki Shoki (1998, Sound Of Barclay)
- Fight To Win (2001, Barclay)
- Africa Shrine (2004, MK2 Music)
- Day By Day (2008, Wrasse Records)
- Africa For Africa (2010, Wrasse Records)
- No Place For My Dream (2013, Wrasse Records)
- One People One World (2018, Knitting Factory)
- Legacy + (2021, Partisan Records)