Um eigene Musik zu kreieren, tut sich Omar mit dem DJ und Multiinstrumentalisten Alex Finkin und dem Cellisten Clemens Petit zusammen, beide verfügen über einen weiten Horizont von House über Retropop und Chanson bis zu Jazz und Latin. Die drei bemühen sich um einen Sänger und stoßen auf die Soulstimme von Aloe Blacc. Der Mann ist zu diesem Zeitpunkt noch überhaupt nicht bekannt, sein Hit "I Need A Dollar" wartet noch darauf, das Licht der Welt zu erblicken. Durch die Bank sind die akustischen Neubehandlungen von Soul- und Pop- Klassikern, die schließlich das Album "Roseaux" mit Fleisch und Blut füllen, von hoher Originalität: "Walking On The Moon" von The Police wandelt sich in einen Hybrid zwischen Reggae und Nina Simone-Flair, Nazaré Pereiras "Clarão Da Lua" bekommt auf Englisch ein wenig Nat King Cole-Farbe, und in der reduzierten Version von Pearl Jams "Indifference" brilliert Blacc mit seelenvollen Blue Notes.
Dank Aloe Blacc zum Charterfolg
Mit "Try Me" (Esther Philips) und "More Than Material" (Patti Labelle) begeben sich die Pariser mit ihrem US-Frontmann in eine verschlankte Lektüre von Soulklassikern hinein, mit "Missing You" wird Kim Englishs Househymne in ein neues Gewand gesteckt. Ob diese Perle von einem Album bekannt geworden wäre, hätte Aloe Blacc es danach nicht zu Charts-Ruhm gebracht? Schade wäre das allemal gewesen.
Diskografie:
- Roseaux (2012, Tot Ou Tard)
- Roseaux 2 (2019, Tot Ou Tard)