Der schwedische Polar Music Prize geht in diesem Jahr an den amerikanischen Funkmusiker, Gitarristen, Komponisten und Sänger Nile Rodgers. Ebenfalls ausgezeichnet wird der finnische Dirigent und Komponist Esa-Pekka Salonen. Das geht aus einer Ankündigung auf der Website des Preises hervor. Der Preis wird jedes Jahr an einen Künstler aus dem Bereich Global Pop und einen aus dem Bereich Klassik verliehen.
Einfluss auf die Popkultur
"Der Musiker und Produzent Nile Rodgers steht für zeitlose Songs und einen großen Einfluss auf die Popkultur", so die Geschäftsführerin des Musikpreises. Rodgers machte in den siebziger Jahren mit seiner Funkjazz-Disco-Band Chic Karriere und schrieb legendäre Songs wie "Dance, Dance, Dance" und vor allem "Good Times", das von der Sugarhill Gang gesampelt und zum ersten HipHop-Hit "Rappers Delight" wurde.
Als Produzent der Gruppe Sister Sledge war er für Hits wie "We are Family" verantwortlich. Danach hagelte es nur noch Kollaborationen mit den ganz Großen der Popwelt: Er war Hausproduzent von Stars wie Madonna, Grace Jones oder David Bowie. Auch bei Get Lucky von Daft Punk und Pharrell Williams hatte er seine Finger im Spiel.
Welche Bedeutung hat der Polar Music Prize?
Der Polar Music Prize wurde vom ehemaligen Abba-Manager Stig Anderson gestiftet. Er wird in Anwesenheit von Mitgliedern der schwedischen Königsfamilie verliehen und gilt inoffiziell als "Nobelpreis der Musik". Seit der ersten Verleihung im Jahr 1992 haben unter anderem Paul McCartney, Björk oder Metallica den Polar Music Prize erhalten. Der Preis ist mit knapp 90.000 Euro dotiert. Die Preisverleihung findet am 21. Mai in Stockholm statt.
Doppelpack Marías
Niña Dioz aus Mexiko und La Dame Blanche aus Kuba haben einen neuen Song herausgebracht. "María" heißt die gemeinsame Single. Niña Dioz steht wie keine andere für queer-feministischen Hiphop aus Mexiko - und ihre Kollegin La Dame Blanche verbindet rauen karibischen Rap mit kubanischer Folklore und Jazz.
Als die Kubanerin auf ihrer letzten Tournee in Mexiko-Stadt Station machte, schlossen sich die beiden Freundinnen im Studio ein, erzählt Niña Dioz im COSMO-Interview.
"María" ist eine Hommage an die Nullerjahre des Latin Hip-Hop. Als die Gitarren von Carlos Santanas Hit "Maria Maria" zum ersten Mal auf Urban Music trafen.
Niña Dioz gibt ihr Debüt als Produzentin
Es ist der erste Song ihrer neuen EP Raíces, die im Sommer erscheinen soll. Komplett in Eigenregie produziert. Niña Dioz sieht das auch als eine Art Empowerment. Ich mache Beats, sample Sounds, nehme Instrumente auf. Das ist mein Debüt als Musikproduzentin. Bisher haben wir mit vielen Männern zusammengearbeitet. Aber jetzt ist es wichtig, die Arbeit von Frauen zu unterstützen, die jetzt übernehmen und Songs von Anfang bis Ende entwickeln. Denn die Szene war immer männerdominiert.
SXSW und Politik reagieren auf Absagen
Gerade findet das South By Southwest Festival in Austin-Texas statt. Es ist eines der wichtigsten Festivals für Musik und Film weltweit. Auch führend bei Tech-Diskussionen. Und mittlerweile haben mehr als 80 Artists und Speaker ihre Auftritte abgesagt. Grund dafür: Der Krieg in Gaza. Jetzt haben erstmals die Politik und das Festival selbst darauf reagiert.
Viele Artists wie zum Beispiel die Folksängerin Squirrel Flower oder die irische Rap-Gruppe Kneekap haben ihre Teilnahme aus politischen Gründen abgesagt. Denn das Festival wird unter anderem von der US-Armee gesponsert. Einer der größten Geldgeber ist außerdem ein US-amerikanisches Rüstungsunternehmen. Und da die US-Regierung die israelische Armee mit Waffen unterstützt, boykottieren die Künstler die Veranstaltung. Damit wollen sie ihre Solidarität mit den Palästinensern im Gaza-Streifen zeigen. Bisher haben die Veranstalter und auch die Politik geschwiegen. Das hat sich geändert.
Der Gouverneur von Texas hat Stellung bezogen. Der republikanische Gouverneur Greg Abbott ist eigentlich für seine harte Migrationspolitik an der Südgrenze zu Mexiko bekannt und kriminalisiert gerne Migranten. Aber angesichts der Kontroverse in Austin wendet er sich an die Künstler und Referenten und postet auf X:
Festivalsprecher versuchen zu schlichten und zu vermitteln
In einer Stellungnahme heißt es: "Wir sind nicht einverstanden mit dem Gouverneur Abbott." Unsere Organisation begrüßt unterschiedliche Sichtweisen. Musik ist die Seele des SXSW. Wir respektieren die Entscheidung dieser Künstler und ihr Recht auf freie Meinungsäußerung. Weiterhin heißt es: Weltweit sind wir Zeugen unsagbarer Tragödien, dem Aufkommen repressiver Regime und der Verbreitung von kriegerischen Konflikten. Es ist wichtig, dass wir zusammenkommen, um diese Probleme zu lösen.
Das Festival möchte auch weiterhin Menschenrechte für alle einfordern. Die Situation im Nahen Osten ist tragisch und zeigt, dass man gemeinsam gegen Ungerechtigkeit einstehen muss. Gleichzeitig stellen die Festivalsprecher fest:
Das Sponsorship des Festivals durch die Armee bleibt also weiterhin bestehen.