Er lebt vegan, sie kann Lactose und Gluten nicht vertragen. So gesehen sind Masud und Nina keine einfachen Gäste, wenn es um iranisches Essen geht. Aber beiden liegen die Gerichte aus Iran am Herzen. Vor allem, wenn sie von ihren Müttern zubereitet werden.
In "Iran im Herzen" erzählen die beiden im Gespräch mit Host Shanli Anwar von ihrem Lieblingsessen: Masud schwärmt von Khoreshte Gheymeh Bademjoon: einem Linsen-Auberginen-Schmorgericht auf Basmati-Safran-Reis. Nina liebt Lubia Polo: Ein Gericht mit Hackfleisch, grünen Brechbohnen, Basmati-Reis und einem Hauch Zimt. Es geht auch darum, wie solche Gerichte Kraft spenden, gerade wenn wieder schwere Nachrichten aus Iran kommen. Das Essen und die Zutaten sind auch wie ein Fenster zur iranischen Identität.
Darüber hinaus wird die Frage geklärt, ob der Shiraz Wein, der wie die berühmte Stadt im Süden des Landes heißt, auch eine Verbindung zu dem Ort hat. Eine Reportage taucht ein in einen Kochkurs der Zwillingsschwestern Sahar und Forough Sodoudi. Seit 2019 haben sich die beiden gegen eine akademische Laufbahn entschieden und bringen in Berlin die iranische Kochkunst vor allem Deutschen näher, beim "Dr & Dr Middle Eastern Culture and Food Lab”. Essen als Kulturvermittler, dieses Prinzip findet auch die prominente Frauenrechtsaktivistin Masih Alinejad wichtig.
Shownotes zur Sendung
01:00 - Moderatorin Nina Moghadam
01:30 - Comedian Masud Akbarzadeh
12:00 - "Iran im Herzen"-Folge mit Unternehmerin Madeleine Alizadeh (DariaDaria) und Psychotherapeutin Yasaman Soltani über den Druck des Regimes auf die Psyche, und auch das natürliche Antidepressivum Safran
33:50 - "Iran im Herzen"-Folge mit Journalistin Natalie Amiri und Entertainer Michel Abdollahi reden auch über die Doppelmoral der Islamischen Republik, wenn trotz Alkoholverbots wichtige Regime-Mitglieder in ihren Restaurants Rotwein ausschenken.
44:00 - Aktivistin und Journalistin Masih Alinejad
57:00 - Kochbuch-Autorinnen Sahar und Forough Sodoudi
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Nina Moghaddam kam in Madrid auf die Welt und ist in Köln aufgewachsen. Seit Anfang 2024 ist sie WDR-Lokalzeit-Moderatorin in Bielefeld. Nina hat sich schon 2009 bei den Protesten der Grünen Bewegung zur umstrittenen Wiederwahl von Präsident Ahmadinejad öffentlich kritisch gegenüber der Islamischen Republik geäußert und ist seitdem nicht mehr hingereist. Seit Beginn der Frau-Leben-Freiheit-Bewegung im Herbst 2022 versucht Nina immer wieder in Deutschland Aufmerksamkeit für die Menschenrechtsverletzungen in Iran zu schaffen.
Masud Akbarzadeh ist als Kind iranischer Linker, die aus politischen Gründen den Iran verlassen mussten, nach einem Zwischenaufenthalt in der ehemaligen Sowjetunion, in Berlin aufgewachsen. Er ist in Deutschland Stand-up-Comedian der ersten Stunde. Zwei Jahre hat er Regie und Schauspiel in Kalifornien studiert. Masud war seit Beginn der Frau-Leben-Freiheit-Bewegung auf Demonstrationen in Deutschland und hat sich im Netz solidarisiert: "Wir sind nicht die Stimme für jene, die für den Aufruf nach Grundrechten ihr Leben riskieren. Wir sind das bescheidene Echo. Ein Echo, das die Sicherheit hat, nicht getötet zu werden."